Industrie. Geschichte. Engagement – Eisenach

Industrie. Geschichte. Engagement – Eisenach

Veranstalter
Eine Veranstaltung der Stiftung Ettersberg in Kooperation mit dem Thüringer Landesbeauftragten zur Aufarbeitung der SED-Diktatur, der Stadt Eisenach, der Stiftung Automobile Welt Eisenach, der Stiftung Lutherhaus Eisenach, dem Landratsamt Weimarer Land, Volkskundliche Beratungs- und Dokumentationsstelle im Thüringer Freilichtmuseum Hohenfelden und dem Forschungsverbund „Diktaturerfahrung + Transformation“ (Stiftung Ettersberg)
Ausrichter
Stiftung Ettersberg
Veranstaltungsort
Ehrhardt-Saal im Museum, Stiftung Automobile Welt Eisenach Friedrich-Naumann-Str. 10
Gefördert durch
Bundesministerium für Bildung und Forschung
PLZ
99817
Ort
Eisenach
Land
Deutschland
Findet statt
In Präsenz
Vom - Bis
25.03.2023 - 25.03.2023
Deadline
15.03.2023
Von
Marie Mohnhaupt, Stiftung Ettersberg

Forum zu Zeitgeschichte und Zukunftsperspektiven

Industrie. Geschichte. Engagement – Eisenach

Eisenach – das ist Luther, Bach und die Wartburg: Ein großes kulturelles Erbe! Eisenach ist auch der VEB Automobilwerk Eisenach, das ist der „Thüringer Weg“ der evangelischen Landeskirche und das ist das Engagement Vieler in der Zeit der Friedlichen Revolution 1989/90. Eisenach steht ebenso für den demokratischen Neuanfang 1990, wie für den Schock, der mit dem Verlust der Arbeit einherging. Vom westlichen Rand der DDR fiel Eisenach mitten hinein in das Zentrum des wiedervereinigten Deutschlands. Über diese Geschichte, die (Um)Brüche, Visionen und Traditionen der Stadt, wollen wir mit Ihnen diskutieren.

Programm

10:00
Begrüßung

Prof. Dr. Jörg Ganzenmülle
Vorstandsvorsitzender der Stiftung Ettersberg, Weimar

Katja Wolf
Oberbürgermeisterin Eisenach

10:15
Der »Eisenacher Weg« – Kirche, Staat und Stadt

Die Kirche hatte als unabhängige Institution in der DDR eine besondere Rolle inne. Zugleich stand sie in direkter Konfrontation mit der atheistischen Staatsideologie der SED, die den Einfluss der Kirchen in allen Bereichen massiv zurückdrängte. Was zeichnete den umstrittenen „Thüringer Weg“ des in Eisenach ansässigen evangelischen Landesbischofs aus? Wo war die Kirche offen für politische Einflussnahme und wo gelang es Widerstand zu leisten? Wie sah der Alltag von Christinnen und Christen im Sozialismus aus und wie gestalteten diese die Friedliche Revolution in Eisenach mit? Welche besondere Beziehung hat Eisenach zu Staat und Kirche?

Impuls:
Michael Weise
Historiker, Stiftung Lutherhaus Eisenach

Podium:
Margot Friedrich
Schriftstellerin, Journalistin und Zeitzeugin, Erfurt
Christhard Wagner
Theologe, Erfurt

Moderation:
Dr. Sebastian Kranich,
Theologe, Direktor der Evangelischen Akademie Thüringen, Neudietendorf

11:30
Kaffeepause

12:00
Wartburg, Opel, PSA, Stellantis – Transformation einer Industriestadt

Seit über 125 Jahren werden in Eisenach Autos hergestellt. Damit zählt der Standort zu den ältesten in Deutschland. Seit 1952 lief hier der Wartburg vom Band. Bis zum, Produktionsende 1991 verließen über 1,7 Millionen Fahrzeuge die Werkstore. Im Zuge der Abwicklung von AWE durch die Treuhand wurde die Produktion im Automobilwerk eingestellt, doch nicht für immer. Mit der Ansiedlung der Adam Opel GmbH entstand für viele der ehemals 10.000 Beschäftigten eine neue Perspektive – doch wie erlebten Betroffene diese unsicheren Zeiten? Wie hat sich der Standort mit weiteren Konzernwechseln verändert und in welche Zukunft schaut nicht nur die Automobilindustrie, sondern auch der Industriestandort Eisenach?

Impuls:
Dr. des. Jessica Lindner-Elsner
Historikerin, Stiftung Automobile Welt Eisenach

Podium:
Harald Lieske
Betriebsratsvorsitzender bei Opel Eisenach 1991-2013, Eisenach
Reinhard Schäfer
Geschäftsführer Verein „Automobilbau Museum Eisenach e. V.“, Eisenach
Uwe Laubach
Bevollmächtigter der IG-Metall Eisenach

Moderation:
Peter Rossbach
Journalist, Eisenach

13:15
Mittagspause

14:00
Friedliche Revolution und Zivilgesellschaft: Bürgerengagement in Eisenach

Wie auch in anderen Städten der DDR engagierten sich in Eisenach mutige Menschen für den Erhalt der Altstadt. Im Oktober 1989 trug die Bevölkerung ihre Unzufriedenheit auf die Straße. Die Friedliche Revolution zeigte, dass demokratisches Bürgerengagement etwas bewegen kann. Ein Erbe, welches die Eisenacher bewahren und immer wieder behaupten. Seit Jahrzehnten engagiert sich ein breites Bündnis gegen verfestigte rechtsradikale Strukturen in der Stadt. Doch Eisenachs Bürgerschaft bewirkt noch mehr. Eisenach ist auch eine Stadt der Kulturvereine, die mit ihrem Theater und dem immateriellen Weltkulturerbe des Sommergewinns weit in die Region hineinwirkt. Wo liegen die Wurzeln dieses Engagements? Und wie kann die Stadt weiter davon partizipieren?

Impuls:
Michael Klostermann
Präsident des Kreissportbundes Eisenach

Podium:
Philipp Pommer
Bündnis gegen Rechtsextremismus Eisenach
Dr. Juliane Stückrad
Ethnologin, Volkskundliche Beratungs- und Dokumentationsstelle im Thüringer Freilichtmuseum Hohenfelden, Eisenach
Nele Bär
BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN, Regionalverband Wartburgkreis, Regionalvorstand Stadt Eisenach

Moderation:
Alexandra Husemeyer
Netzwerkerin, Eisenach

15:15
Kaffeepause

15:45
Zentrum am Rand oder kraftvolle Provinz: Wo liegt Eisenachs Zukunft?

Eisenach war in der DDR eine grenznahe Stadt. Einige der Außenbezirke waren bereits militärischer Sperrbereich – konnten also nur mit besonderen Genehmigungen betreten werden. Mit der Wiedervereinigung ist Eisenach wieder in das Zentrum Deutschlands gerückt. Damit eröffneten sich neue Möglichkeiten: Eisenach ist ein lebhafter mittelständischer Wirtschaftsstandort, hat einen eigenen Fernseh-Doktor, eine erfolgreiche Handballmannschaft und ein reiches kulturelles Erbe. Was braucht Eisenach in Zukunft? Welche Potenziale liegen in der Stadt und welche Probleme müssen angegangen werden? Welche Themen bewegen die Eisenacher Bürgerschaft aus touristischer, sportlicher, wirtschaftlicher und bildungspolitischer Perspektive?

Impuls:
Nicole Päsler
Integrationsmanagerin der Stadt Eisenach

Podium:
Thomas Levknecht
Pressesprecher, ThSV Eisenach
Dr. Franziska Nentwig
Burghauptmann und Vorstand der Wartburg-Stiftung, Eisenach
Shpetim Alaj
Inhaber Zoll und Spedition Service Alaj, Eisenach
Thomas Giesa
Schulleiter Martin-Luther-Gymnasium, Eisenach

Moderation:
Dr. Peter Wurschi
Thüringer Landesbeauftragter zur Aufarbeitung der SED-Diktatur, Erfurt

17:00
Ende

Rahmenprogramm:
Digitale Fotopräsentation mit Arbeiten von Ulrich Kneise, Fotograf aus Eisenach.

Kontakt

Marie Mohnhaupt
Mail: mohnhaupt@stiftung-ettersberg.de
Tel: 0361/219 212 21

https://www.stiftung-ettersberg.de
Redaktion
Veröffentlicht am
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Epoche(n)
Region(en)
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Land Veranstaltung
Sprach(en) der Veranstaltung
Deutsch
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