Katholik:innen auf die Barrikaden? Zum Verhältnis von Katholizismus und Revolution

Katholik:innen auf die Barrikaden? Zum Verhältnis von Katholizismus und Revolution

Veranstalter
Sarah Thieme (Münster), Martin Belz (Mainz) und Markus Leniger (Schwerte)
Veranstaltungsort
Katholische Akademie Schwerte
PLZ
58239
Ort
Schwerte
Land
Deutschland
Findet statt
In Präsenz
Vom - Bis
24.11.2023 - 26.11.2023
Deadline
30.06.2023
Von
Sarah Thieme, Centrum für Religion und Moderne an der WWU Münster

Die Jahrestagung des Schwerter Arbeitskreises bildet ein offenes Forum, das Forscher:innen verschiedener Disziplinen die Möglichkeit bietet, neue Projekte und Fragestellungen in der Katholizismusforschung in kollegialer Atmosphäre zu diskutieren. Die diesjährige Tagung findet vom 24. bis 26. November 2023 in Zusammenarbeit mit der Katholischen Akademie Schwerte statt.

Katholik:innen auf die Barrikaden? Zum Verhältnis von Katholizismus und Revolution

37. Jahrestagung des Schwerter Arbeitskreises für Katholizismusforschung

Die offizielle Einladung einschließlich Programm und Anmeldeunterlagen wird nach der Sommerpause verschickt.

Im Mittelpunkt stehen wie gewohnt die Vorstellung und die Diskussion laufender Arbeiten zur historischen Katholizismusforschung vom 19. bis ins 21. Jahrhundert. Besonders Forscher:innen, die im Kontext von Qualifikationsschriften (Master-, Diplom-, Magisterarbeiten, Dissertationen und Habilitationen) arbeiten, sind herzlich eingeladen, ihre Projekte vorzustellen und Themenvorschläge einzureichen. Die Projektvorstellungen können unabhängig vom Thema der Generaldebatte aus der ganzen Breite der Katholizismusforschung stammen. Bewerbungen in Form eines halbseitigen Abstracts und eines kurzen Lebenslaufs sind bis zum 30. Juni 2023 an die Sprecher:innen Sarah Thieme (sarah.thieme@uni-muenster.de) und Martin Belz (martin.belz@bistum-mainz.de) zu senden. Wir freuen uns über alle Bewerbungen!

Am Sonntagvormittag widmet sich die Jahrestagung im Rahmen der Generaldebatte traditionell einem spezifischen Thema der Katholizismusforschung. Das Thema lautet in diesem Jahr: Katholik:innen auf die Barrikaden? Zum Verhältnis von Katholizismus und Revolution.

Zahlreiche Revolutionen prägten die Geschichte Europas im „langen“ 19. und im „kurzen“ 20. Jahrhundert: Exemplarisch stehen dafür die Jahreszahlen 1789–1848–1918/1919–1989/1990. An ihnen waren auch Katholik:innen beteiligt, deren religiöse, politische, gesellschaftliche und alltägliche Lebenswelten sich durch die mit diesen Ereigniskomplexen einsetzenden Umbrüche erheblich veränderten. In der Generaldebatte der 37. Jahrestagung fragen wir danach, wie sich die katholische Beteiligung an diesen Revolutionen konkret ausgestaltete, welche Einstellungen Katholik:innen zu den Umbrüchen und den damit verbundenen Gedankenwelten und Weltdeutungen einnahmen sowie ob und inwiefern sie die Entwicklungen begrüßten oder ablehnten, förderten oder verhinderten. Wie sich die politischen Umbrüche auf kirchliche Institutionen auswirkten, interessiert uns dabei ebenso wie die Frage, wie sich diese in den katholischen Alltagswelten widerspiegelten, sich daran brachen, angenommen oder abgewehrt wurden, und wie sie Erwartungen und Erfahrungen von Katholik:innen in Bezug auf ihre Kirche veränderten. Wir blicken dabei exemplarisch auf die Entwicklungen zwischen 1789 und 1989/1990.

Für die Diskussion dieses Themas konnten wir mit Bernhard Schneider (Trier) und Stefan Gerber (Jena) zwei ausgewiesene Experten als Referenten gewinnen: Wie man europäische Revolutionen im deutschen Katholizismus in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts wahrnahm, wie man sie diskursiv einordnete, verarbeitete und welche Handlungsperspektiven man daraus ableitete, das erörtert Bernhard Schneider in seinem Beitrag zur Generaldebatte. Der Vortrag von Stefan Gerber fragt nach den argumentativen Traditionen und Strukturen der Revolutionserfahrung und -deutung vor allem im deutschsprachigen Katholizismus, die im zusammenbrechenden Deutschen Kaiserreich und der sich auflösenden Habsburgermonarchie das Ende des Weltkrieges und den revolutionären Übergang in die neuen republikanischen National- bzw. Nationalitätenstaaten prägten.

Zur Einführung in das Thema der Generaldebatte ist für den Samstagabend eine Podiumsdiskussion mit Forschenden zum Verhältnis von Christ:innen und den Umbrüchen 1989/1990 geplant.

Kontakt

Sarah Thieme
Westfälische Wilhelms-Universität Münster
Centrum für Religion und Moderne
E-Mail: sarah.thieme@uni-muenster.de

und

Martin Belz
Bistum Mainz
Institut für Mainzer Kirchengeschichte
E-Mail: martin.belz@bistum-mainz.de

https://www.katholizismusforschung.de
Redaktion
Veröffentlicht am
Autor(en)
Beiträger
Klassifikation
Region(en)
Weitere Informationen
Land Veranstaltung
Sprach(en) der Veranstaltung
Englisch, Deutsch
Sprache der Ankündigung