In Speculo – Perspektiven der Niederlandeforschung

In Speculo – Perspektiven der Niederlandeforschung

Veranstalter
Arbeitskreis Niederländische Kunst- und Kulturgeschichte e.V.
PLZ
52070
Ort
Aachen
Land
Deutschland
Findet statt
In Präsenz
Vom - Bis
29.10.2023 - 31.10.2023
Deadline
30.04.2023
Von
Arbeitskreis Niederländische Kunst- und Kulturgeschichte e.V.

Jahrestreffen und Tagung des ANKK e.V.

Der Arbeitskreis Niederländische Kunst- und Kulturgeschichte e.V. feiert 2023 sein 15-jähriges Bestehen. Anlass genug, die Tätigkeit des Vereins Revue passieren zu lassen und Bilanz zu ziehen, aber auch ganz allgemein einen Blick auf die Entwicklung und den Status quo der Niederlande-Forschung zu werfen.

In Speculo – Perspektiven der Niederlandeforschung

Mit der Gründungstagung am 12. April 2008 in Hamm trat der ANKK seine Aufgabe an, als offene und kollegiale Plattform durch die Vernetzung seiner Mitglieder die Erforschung flämischer und holländischer Kunst und Kultur sowie benachbarter Gebiete zu intensivieren und diese Forschungstätigkeit im deutschsprachigen Raum sichtbar zu machen. Ein weiteres Ziel ist es, die unterschiedlichen Berufsgruppen – Universitäten, Museen und freie Berufe – miteinander ins Gespräch zu bringen sowie insbesondere den Nachwuchs zu fördern. Bis auf eine pandemiebedingte Pause 2020 hat der Verein seit 2008 jährlich eine Tagung zu vielfältigen Themen der niederländischen und flämischen Kunst sowie deren Theorie und Methodik veranstaltet. Doch wo steht unsere Disziplin – auch in der internationalen Forschung – aktuell? Welche Debatten gibt es und welche Tendenzen zeichnen sich ab? Die Zeit scheint reif, gemeinsam eine kritische Standortbestimmung der Niederlande-Forschung zu versuchen, zu der wir uns Beiträge insbesondere zu folgenden Themenbereichen wünschen:

CHANCEN DURCH SCHEITERN
Erfolge stehen oft im Mittelpunkt, doch epistemologisch gesehen führt die Falsifizierung von Thesen zu Erkenntnisgewinn (Karl Popper) und aus Misserfolgen entstehen in der Regel Verbesserungen. Die Wissenschafts- und Technikforschung bemüht sich seit einiger Zeit darum, eine „history of failure“ zu schreiben, in der jene Instrumente und Theorien gewürdigt werden, die sich nicht durchgesetzt oder die sich als Irrtum erwiesen haben. Aber auch Künstler:innen sind in ihren Werken mitunter gescheitert und dieses nicht leicht zu definierende Phänomen verdient ebenso unsere Aufmerksamkeit, denn das Interesse am Scheitern führt unweigerlich zur Relativierung und Revision der eigenen Arbeit und des Selbstverständnisses. Willkommen sind Beiträge, die sich mit den Irrwegen unserer Disziplin auseinandersetzen und die sich mit dem Scheitern von Kunstschaffenden beschäftigten sowie selbstkritische Statements zu den persönlich lehrreichsten (oder unterhaltsamsten) Fehlern, die neue Wege eröffnet haben.

GESELLSCHAFTLICHE DISKURSE
Gesellschaftliche Diskurse beeinflussen wissenschaftliche Forschung, sie erzwingen mitunter Anpassungen oder führen zu neuen Positionen und Ansätzen. Welchen Effekt haben Themen wie kulturelle Aneignung, Wokeness oder Queerness auf die Kunstgeschichtsschreibung der niederländischen Kunst und Kultur in Forschung, Vermittlung und Ausstellungen? Die in den Niederlanden heftig geführte Debatte um den Begriff „gouden eeuw“ ist sicherlich noch präsent, ebenso wie die Frage nach dem Umgang mit Kunst aus kolonialen Zusammenhängen in ganz Europa. Wie lassen sich Kunstwerke mit "kontroversen" Themen und Darstellungen, die in Zeiten gesteigerter Sensibilität gegenüber Sexismus, Rassismus und anderen Diskriminierungen einer Kontextualisierung bedürfen angemessen vermitteln? Was ist der gebührende Umgang mit Werken von Kunstschaffenden, die den heutigen ethischen Standards nicht genügen? Und wie bereichern gesellschaftlich relevante Themen unsere Sichtweise auf die Sujets vergangener Epochen? Welchen Anforderungen und Aufgaben müssen wir uns hier also in der Zukunft stellen?

WORK-IN-PROGRESS-SEKTION UND WORKSHOPS
Unabhängig vom Tagungsthema möchten wir die Möglichkeit geben, von laufenden Promotions-, Forschungs- und Ausstellungsprojekten zu berichten. Um ein möglichst breites Themenspektrum zu präsentieren, sind in dieser Sektion Kurzvorträge vorgesehen. Erwünscht sind zudem Vorschläge für Workshops, die in Bezug zu den Aachener Sammlungsbeständen stehen und in einer Gruppe von 10-15 Teilnehmenden vor Ort in den Sammlungen diskutiert werden.

Das Jahrestreffen ist in Präsenz geplant und soll vom 29. bis 31. Oktober 2023 in Aachen stattfinden. Es wird in Kooperation mit dem Suermondt-Ludwig Museum ausgerichtet und bietet Gelegenheit zum Besuch der dortigen Bestandsausstellung zur Altniederländischen Malerei. Für eine Teilnahme ist eine ANKK-Mitgliedschaft oder eine Tagungsgebühr in Höhe von 40/20 Euro obligatorisch.
Interessierte bitten wir um kurze CVs sowie deutsche oder englische Abstracts von nicht mehr als 300 Wörtern für einen 20-30-minütigen Vortrag, einen 5-10-minütigen Kurzvortrag in der Work-in-Progress-Sektion oder einen 90-minütigen Workshop.
Wir freuen uns über Einsendungen bis zum 30. April 2023 an folgende Adresse: konferenz@ankk.org

Kontakt

info@ankk.org

https://www.ankk.org/
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Deutsch
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