Archäologische Grundbegriffe: Freiheit

Archäologische Grundbegriffe: Freiheit

Veranstalter
Prof. Dr. Andreas Grüner, Dr. Julian Schreyer - Institut für Klassische Archäoloie, FAU Erlangen-Nürnberg
PLZ
91054
Ort
Erlangen
Land
Deutschland
Findet statt
In Präsenz
Vom - Bis
13.07.2023 - 14.07.2023
Deadline
31.03.2023
Von
Julian Schreyer, Institut für Klassische Archäologie, Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg

Archäologische Grundbegriffe: Freiheit

Die neue Workshop-Reihe 'Archäologische Grundbegriffe' fragt nach einer neuen Relevanz der antiken Bilder und Objekte. Als exemplarischem Testfall widmet sich der erste Workshop einem Grundbegriff, der in der Formierung der modernen Archäologie im Zeitalter der Aufklärung eine ebenso radikale wie essentielle Rolle spielte: dem Begriff der Freiheit. Gesucht werden kritische Beiträge, die Aussagen und Funktionen antiker Objekte und Bilder im Sinne eines semantischen Reservoirs beleuchten.

Archäologische Grundbegriffe: Freiheit (call for papers)

Within our workshop series "Archäologische Grundbegriffe", we want to ask how to benefit from ancient messages under present conditions. The first workshop will focus on a seminal concept of modern European thinking: the concept of freedom, which played a notoriously radical role already in the formation of archaeological hermeneutics in the Age of Enlightenment. We are calling for critical contributions highlighting ancient objects and images concerning that very concept.

Archäologische Grundbegriffe: Freiheit

Die neue Workshop-Reihe 'Archäologische Grundbegriffe' nimmt Abschied von konstruktivistischen Paradigmen – und fragt nach einer neuen Relevanz der antiken Bilder und Objekte. Die räumliche, soziale und ökonomische Re-Kontextualisierung antiker Artefakte und ihrer Bedeutungen ist in den vergangenen Jahren zu immer höherer analytischer Präzision gelangt; der Wert des dadurch ermöglichten, enormen Erkenntnisgewinns steht außer Frage. Ausgehend davon versucht die Reihe, die durch Historisierung und Kontextualisierung ausgelöste, systematische Partikularisierung der archäologischen Befunde und ihrer Botschaften auf den Prüfstand zu stellen. Kann es gegenwärtig gelingen, die spezifischen Aussagen antiker Bilder und Objekte aus dem engen Gehege ihrer individuellen historischen Situationen zu befreien und in Normen und Strategien von weiterer Gültigkeit zu überführen?

Als exemplarischem Testfall widmet sich der erste Workshop der Reihe einem Grundbegriff, der in der Formierung der modernen Archäologie im Zeitalter der Aufklärung eine ebenso radikale wie essentielle Rolle spielte: dem Begriff der Freiheit. Gesucht werden kritische Beiträge, die Aussagen und Funktionen antiker Objekte und Bilder im Sinne eines semantischen Reservoirs beleuchten. In der erwähnten, hermeneutischen Konstellation von antikem Gegenstand und zeitgenössischer Forschung wären Artefakte und Befunde etwa auf folgende Aspekte hin zu befragen: Freiheit in anthropologischer Bestimmung; die Visualisierung politischer, religiöser, rechtlicher und bürgerlicher Freiheit, u.a. im begriffs- und bildgeschichtlichen Spannungsfeld von eleutheria und libertas; künstlerische Freiheit; Freiheit der Interpretation. Auch ließe sich das weite Feld von materiellen Zeugnissen in den Blick nehmen, die das Fehlen von Freiheit, die Ausübung geistigen wie körperlichen Zwangs, beleuchten. Willkommen sind sowohl fragmentarische Schlaglichter aus peripheren oder ephemeren Kontexten als auch zentrale Werke des klassisch-archäologischen Kanons. Gefordert wird ein enger Objektbezug und, wenn möglich, eine Konzentration auf ein bestimmtes Fallbeispiel. Die Diskussion von Fallbeispielen wird im Rahmen des Workshops eng mit der Diskussion einer vorab allen Teilnehmerinnen und Teilnehmern mitgeteilten Auswahl antiker und neuzeitlicher Schlüsseltexte zur europäischen Begriffsgeschichte der Freiheit verzahnt sein. Der call fo papers richtet sich an alle interessierten Disziplinen der Altertumswissenschaften und Archäologien. Besonders ertragreiche Fallbeispiele und Überlegungen werden zur Veröffentlichung in der neuen 'Zeitschrift für archäologische Aufklärung' empfohlen.

Vorschläge für 30-minütige Beiträge mit Titel und kurzem Abstract werden bis 31. März an julian.schreyer@fau.de erbeten. Reisekosten und Unterbringung eingeladener Teilnehmer werden übernommen.

Archäologische Grundbegriffe: Freiheit (call for papers)

In recent years, the spatial, social and economic re-contextualization of ancient artifacts has reached an impressive level of analytic precision and complexity. The new workshop series 'Archäologische Grundbegriffe' (Archaeological Concepts) attempts to challenge the systemic particularization of our archaeological record – a particularization driven by endless data mining, historization, contextualization, and constructivist paradigms. In search for a new impact of ancient images and objects, we want to ask how to benefit from ancient messages under present conditions. Are we able to translate them into norms and strategies of wider concern, while appreciating their individual, historical situations?

The first workshop in our series will focus on a seminal concept of modern European thinking: the concept of freedom, which played a notoriously radical role already in the formation of archaeological hermeneutics in the Age of Enlightenment. We are calling for critical contributions highlighting ancient objects and images concerning that very concept. The archaeological record is to be analysed, for example, with regard to the following aspects: freedom as an anthropological concept; visualizations of political, religious, legal and civil freedom, e.g. relating to the terminology of eleutheria and libertas; notions of artistic and creative license; limits of visual expression. We also focus on the field of material evidence documenting deprivation of liberty and practices of mental or physical coercion. Both fragmentary spotlights deriving from peripheral or ephemeral contexts and masterpieces of the classical canon are welcome. We highly encourage close reading of images and objects. We appreciate a strong focus on case studies leading to a fruitful discussion of norms and values. In our workshop, the papers will be enriched by introducing key texts reflecting the European history of the concept of freedom, which will be communicated to participants in advance. We welcome contributions from both Classics and Archaeology. Inspiring papers will be published in the first issue of the 'Zeitschrift für archäologische Aufklärung'.

If you wish to contribute a paper (30 min), please send a title and a brief summary of discussion points to julian.schreyer@fau.de by the 31st of March. Travel and accommodation costs for invited participants will be covered.

Kontakt

Dr. Julian Schreyer (julian.schreyer@fau.de)

https://www.klassischearchaeologie.phil.fau.de/archaeologische-grundbegriffe/
Redaktion
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