Eigentum und Eigentumspolitik im Deutschen Kaiserreich und der Weimarer Republik

Eigentum und Eigentumspolitik im Deutschen Kaiserreich und in der Weimarer Republik

Veranstalter
Prof. Dr. Norbert Frei, Dr. Roman Birke (SFB294: Structural Changes of Property, Friedrich-Schiller-University Jena)
Ausrichter
SFB294: Structural Changes of Property, Friedrich-Schiller-University Jena
Veranstaltungsort
Jena
PLZ
07743
Ort
Jena
Land
Deutschland
Findet statt
In Präsenz
Vom - Bis
02.11.2023 - 03.11.2023
Deadline
30.04.2023
Von
Roman Birke, Historisches Institut, Friedrich-Schiller-Universität Jena

Eigentum und Eigentumspolitik im Deutschen Kaiserreich und der Weimarer Republik

Das Teilprojekt A04 des SFB294 lädt am 2. und 3. November 2023 zu einem Workshop an der Friedrich-Schiller-Universität Jena, bei dem die Bedeutung von materiellen und immateriellen Eigentumsformen in ihren sozialen, rechtlichen, wirtschaftlichen, und kulturellen Dimensionen im Deutschen Kaiserreich und in der Weimarer Republik erörtert wird. Eingeladen werden Arbeiten in allen Stadien der Bearbeitung, die sich mit dem Thema aus unterschiedlichen disziplinären Perspektiven beschäftigen.

Property and Property Policies in the German Empire and the Weimar Republic

Subproject A04 of the Collaborative Research Centre Structural Change of Property invites you to a workshop at Friedrich Schiller University Jena on November 2 and 3, 2023, to discuss the significance of tangible and intangible forms of property in their social, legal, economic, and cultural dimensions in the German Empire and the Weimar Republic. Projects in all stages are invited to present papers, dealing with the topic from different disciplinary perspectives.

Eigentum und Eigentumspolitik im Deutschen Kaiserreich und in der Weimarer Republik

Das Teilprojekt A04 des SFB294 lädt am 2. und 3. November 2023 zu einem Workshop an der Friedrich-Schiller-Universität Jena, bei dem die Bedeutung von materiellen und immateriellen Eigentumsformen in ihren sozialen, rechtlichen, wirtschaftlichen, und kulturellen Dimensionen im Deutschen Kaiserreich und in der Weimarer Republik erörtert wird. Eingeladen werden Arbeiten in allen Stadien der Bearbeitung, die sich mit dem Thema aus unterschiedlichen disziplinären Perspektiven beschäftigen. Leitende Fragen des Workshops sind:

- Welche Vorstellungen von Eigentum wurden in den rechtlichen Grundsätzen der Zeit (Bürgerliches Gesetzbuch, Weimarer Reichsverfassung, etc.) verankert und welche ideologischen und gesellschaftspolitischen Konflikte wurden darüber ausgetragen?

- Wie ist die sozialpolitische Dimension zu fassen, die von einer Verantwortung von Eigentümern ausgeht, zum gesellschaftlichen Wohl beizutragen?

- In welchem Spannungsverhältnis standen die im Deutschen Kaiserreich geltenden Eigentumsvorstellungen mit jenen in den deutschen Kolonien in Afrika und in der Südsee?

- Welche Rolle kam Gerichten und anderen Ordnungsinstitutionen bei der rechtlichen Verankerung und Durchsetzung der Ideen von Eigentum zu?

- In welcher Form zeigten sich Eigentumsverständnisse in kulturellen Repräsentationen und wie beeinflussten kulturelle Vorstellungen die Kodifizierung von Eigentum?

Quer zu diesen Fragen liegen Aspekte der Forschung, die besonders auf Dimensionen von Geschlecht und „Rasse“ eingehen.

Der Workshop schließt an Arbeiten an, die davon ausgehen, dass sich in der jeweils regional und historischen spezifischen Kodifikation von Eigentumsrechten gesellschaftliche Normen ausdrücken. Diese Normen waren jedoch nicht starr, sondern regelmäßigen Änderungen unterworfen. Das Interesse des Workshops geht somit in zwei Dimensionen über die Feststellung hinaus, dass in modernen Formen des Eigentumsrechts der Besitzer einer Sache unbeschränkt über sie verfügen konnte. Erstens war die konkrete politische Gestaltung dieser abstrakten Idee abhängig von regionalen und zeitlichen Gegebenheiten – gerade mit Blick auf den Kolonialismus. Auch wurde die unbeschränkte Verfügungsgewalt über Eigentum immer wieder gesellschaftlich herausgefordert und politisch eingeschränkt. Zweitens war die polizeiliche und gerichtliche Durchsetzung von Eigentumsvorstellung zwar gelebte Realität. Die Langlebigkeit des Privateigentums kann jedoch nicht ohne den Verweis auf Alltagshandlungen und -praktiken erklärt werden, die dessen bedeutende und bisweilen hegemoniale Stellung im gesellschaftlichen Diskurs begründet haben.

Gemeinsam sollen die Präsentationen den Workshop in die Lage versetzen, Diskussionen über die Bedeutung von Eigentum in der Geschichte zu führen. Kritisch soll dabei mitreflektiert werden, mit welchen historiographischen oder anderen geistes- und sozialwissenschaftlichen Methoden auf die gesellschaftliche Bedeutung von Eigentum fokussiert werden kann ohne vereinfachende Ideen von ökonomischer Basis und kulturellem Überbau zu übernehmen.

Wir freuen uns über die Einreichung von Abstracts von max. 300 Wörtern und einem kurzen Lebenslauf bis 30. April 2023 an roman.birke@uni-jena.de.

Die Anreise und Unterbringung der TeilnehmerInnen wird finanziert.

Property and Property Policies in the German Empire and the Weimar Republic

Subproject A04 of the Collaborative Research Centre Structural Change of Property invites you to a workshop at Friedrich Schiller University Jena on November 2 and 3, 2023, to discuss the significance of tangible and intangible forms of property in their social, legal, economic, and cultural dimensions in the German Empire and the Weimar Republic. Projects in all stages are invited to present papers, dealing with the topic from different disciplinary perspectives. Guiding questions of the workshop

- Which ideas of property were enshrined in the legal principles of the time (Civil Code, Weimar Constitution, etc.) and which ideological and socio-political conflicts developed around such principles?

- How can the claim of social responsibilities related to property be grasped, which assumes a responsibility on the part of owners to contribute to a wider social good?

- What were the tensions between the ideas of property ownership in the German Empire and those in the German colonies in Africa and the Pacific?

- What was the role of courts and other regulatory institutions in legally enshrining and enforcing ideas of property?

- In what ways were understandings of property represented culturally and how did cultural ideas influence the codification of property?

Crosscutting these questions are aspects of research that specifically address dimensions of gender and race.

The workshop follows on from scholarship that assumes that social norms are expressed in the respective regionally and historically specific codification of property rights. These norms were not rigid but subject to regular change. The workshop's interest thus extends in two dimensions beyond the observation that in modern forms of property rights the owner of a thing could dispose of it without restriction. First, the specific form of this abstract idea depended on regional and temporal circumstances - especially with regard to colonialism. Also, the unrestricted power of disposal over property was repeatedly socially challenged and politically restricted. Second, the state-driven enforcement of property rights was a lived reality. However, the longevity of private property cannot be explained without reference to everyday acts and practices that established its significant and sometimes hegemonic position in societal discourse.

Together, the presentations should enable the workshop to have discussions about the meaning of property in history. The workshop will also reflect on which historiographical or other methods in the humanities and social sciences can be used to focus on the social meaning of property without adopting simplistic ideas of economic basis and cultural superstructure.

We cordially invite the submission of abstracts of max. 300 words and a short CV to roman.birke@uni-jena.de by April 30, 2023.

Travel and accommodation for participants will be funded.

Kontakt

Dr. Roman Birke
SFB294/Historisches Institut
Friedrich-Schiller-Universität Jena
Zwätzengasse 3
07743 Jena
roman.birke@uni-jena.de

https://sfb294-eigentum.de/en/