Flucht und Exil im östlichen Europa. Macht und Ohnmacht

Flucht und Exil im östlichen Europa. Macht und Ohnmacht

Veranstalter
Deutsche Gesellschaft für Osteuropakunde e.V.
Veranstaltungsort
Dokumentationszentrum Flucht, Vertreibung, Versöhung
Gefördert durch
Dokumentationszentrum Flucht, Vertreibung, Versöhung
PLZ
10963
Ort
Berlin
Land
Deutschland
Findet statt
In Präsenz
Vom - Bis
15.06.2023 - 16.06.2023
Von
Sebastian Lambertz, Referent für Öffentlichkeitsarbeit, DGO

Flucht und Exil im östlichen Europa. Macht und Ohnmacht

Europa ist mit der größten Flüchtlingsbewegung seit dem Zweiten Weltkrieg konfrontiert. Die Herausforderungen, die damit verbunden sind, sind mannigfaltig Um ihnen effektiv begegnen zu können, braucht es eine nachhaltige, europäische Diskussion der Thematik. Mit der Konferenz "Flucht und Exil im östlichen Europa" möchte die Deutsche Gesellschaft für Osteuropakunde e.V. (DGO) einen Raum für diese Debatte schaffen.

Displacement and Exile in Eastern Europe. Power and Paralysis

Europe is facing the largest movement of refugees since the Second World War. The challenges associated with this are manifold. In order to be able to meet them effectively, a sustainable, European discussion of the topic is needed. With the conference "Displacement and Exile in Eastern Europe" the German Society for Eastern European Studies (DGO) wants to create a space for this debate.

Flucht und Exil im östlichen Europa. Macht und Ohnmacht

Krieg, Flucht und Exil prägen erneut die Entwicklungen im östlichen Europa. Fast zehn Millionen Menschen sind seit dem 24. Februar 2022 aus der Ukraine geflohen. Gleichzeitig haben sich Belarus und Russland zu Diktaturen entwickelt. Über eine Millionen Menschen haben diese Länder aus Furcht vor politischer Verfolgung oder Einberufung in die Armee verlassen. Der Aderlass hält an.

Die baltischen Staaten, Polen, Georgien, aber auch Deutschland sind Zufluchtsorte geworden. Alte und neue Exil-Gruppen treffen aufeinander, die Gemeinschaften der Diaspora sind heterogen und dynamisch. Die Flüchtlinge ringen um gesellschaftlichen und politischen Einfluss auf ihre alte und neue Heimat.

Die Gesellschaften in den Aufnahmeländern wiederum schwanken zwischen Solidarität und Ablehnung, politischer Unterstützung und Angst vor Unterwanderung. Und die Regierungen dieser Länder fürchten, ihre eigene Handlungsfähigkeit zu verlieren. Dadurch entstehen Auseinandersetzungen um Handlungsmacht auf unterschiedlichen Ebenen.

Die Konferenz beleuchtet die gegenwärtigen Entwicklungen aus unterschiedlichen Perspektiven.

Konzeption
Deutsche Gesellschaft für Osteuropakunde und Stiftung Flucht, Vertreibung, Versöhnung
in Kooperation mit Tsypylma Darieva, Zentrum für Osteuropa- und Internationale Studien

Displacement and Exile in Eastern Europe. Power and Paralysis

War, flight, and exile are once again shaping developments in Eastern Europe. Almost ten million people have fled Ukraine since 24 February 2022. At the same time, Belarus and Russia have evolved into dictatorships. More than a million people have left these countries for fear of political persecution or conscription. The exodus continues.

The Baltic States, Poland, Georgia, as well as Germany have become places of refuge. Old and new exile groups come into contact with one another. The diaspora communities are heterogeneous and dynamic. The refugees struggle to exert social and political influence on their old and new homelands.

In turn, societies in host countries oscillate between solidarity and rejection, political support and a fear of being undermined themselves, while governments in these countries fear losing their ability to act. In this situation, disputes over agency arise at different levels.

This conference aims to shed light on current developments from a variety of perspectives.

Programm

Donnerstag, 15. Juni 2023

Simultaneous interpretation in English and German will be provided

18:00 Uhr: Eröffnung

Prolog

Begrüßung
GUNDULA BAVENDAMM, Dokumentationszentrum Flucht, Vertreibung, Versöhnung
RUPRECHT POLENZ, Deutsche Gesellschaft für Osteuropakunde

Preisverleihungen
Klaus-Mehnert-Preis
Karin-Wolff-Preis

18:45 Uhr: Flucht und Exil. Die ukrainische Erfahrung
Vortrag
JURKO PROCHASKO, Schriftsteller und Übersetzer, Lviv

19:15 Uhr: Flucht und Exil. Geschichte und Gegenwart in der Ukraine
Podiumsdiskussion
ANDRII PORTNOV, Europa-Universität Viadrina, Frankfurt (Oder)
VIKTORIYA SEREDA, Ukrainian Catholic University, Lviv / Freie Universität Berlin
JURKO PROCHASKO, Schriftsteller und Übersetzer, Lviv

20:30 Uhr: Empfang

Freitag, 16. Juni 2023

09:00 Uhr: Flüchtlinge in Polen, Lettland und Georgien. Anforderungen an Staat, Wirtschaft und Gesellschaft

Podiumsdiskussion
KORNELY KAKACHIA, Georgian Institute for Politics, Tblisi
KAROLINA LUKASIEWICZ, Center of Migration Research, Universität Warschau
INTA MIERINA, Diaspora and Migration Research Centre, Latvijas Universitāte:

10:30 Uhr: Kaffeepause

11:00 Uhr: Flucht, Vertreibung, Versöhnung. Museale Herausforderungen
Gespräch
GUNDULA BAVENDAMM, Stiftung Flucht, Vertreibung, Versöhnung
GABRIELE FREITAG, Deutsche Gesellschaft für Osteuropakunde

11:30 Uhr: Parallele Panels

Exilliteratur als Weltliteratur
CLAUDIA DATHE, Europa-Universität Viadrina, Frankfurt (Oder
IRYNA HERASYMOVYCH, Übersetzerin und Essayistin, Minsk/Zürich
HEINRICH KIRSCHBAUM, Albert-Ludwigs-Universität Freiburg
ANNETTE WERBERGER, Europa-Universität Viadrina, Frankfurt (Oder)
Moderation: SCHAMMA SCHAHADAT, Eberhard Karls-Universität Tübingen

Wissenschaftler:innen im Exil
ALEXANDER KALGIN, Moskau / Freie Universität Berlin
ANASTASIYA LEUKHINA, Kyiv / Zentrum für Osteuropa- und internationale Studien, Berlin
TATIANA SHCHYTTSOVA, Minsk / Europäische Humanistische Universität Vilnius
Moderation: TIMM BEICHELT, Europa-Universität Viadrina, Frankfurt (Oder)

Die Aufnahme ukrainischer Flüchtlinge aus lokaler Perspektive
OLEKSANDRA BIENERT, Allianz Ukrainischer Organisationen, Berlin
JENS HILDEBRANDT, Fachbereich Arbeit und Soziales, Stadt Mannheim
MARCUS ENGLER, German Centre for Integration and Migration Research, Berlin:

Solidaritätsnetzwerke und Bruchlinien in der postmigrantischen russischsprachigen Gesellschaft
ALINA JAŠINA-SCHÄFER, Johannes Gutenberg-Universität, Mainz
WANJA KILBER, Quarteera e.V., Berlin
ALEXANDER MEIENBERGER, Universität St.Gallen
Moderation: ANNEMARIE POHLHEIM, Junge DGO

13:15 Uhr: Mittagspause

14:30 Uhr: Forum Flucht und Exil
Organisationen und Initiativen stellen sich vor

Angebote für Wissenschaftler:innen im Exil
Workshop des Akademischen Netzwerks Osteuropa / Science at Risk

Angebote für Journalist:innen im Exil
Workshop des Dekabristen e.V. / Journalists in Need

Guided tour through the permanent exhibition “Displacement, Expulsion, Reconciliation“ (en)
Führung durch die Bibliothek des Dokumentationszentrums (d)

15:00 Uhr:
Führung durch die Dauerausstellung "Flucht, Vertreibung, Versöhnung" (d)
Guided tour through the lDocumentation Centre's library (en)

Exil und Heimat. Handlungsspielräume im Exil
Podiumsdiskussion

17:00 Uhr: Ende der Konferenz

Kontakt

office@dgo-online.org

https://dgo-online.org/kalender/berlin/2023/flucht-und-exil-im-oestlichen-europa/
Redaktion
Veröffentlicht am
Klassifikation
Weitere Informationen
Land Veranstaltung
Sprach(en) der Veranstaltung
Englisch, Deutsch
Sprache der Ankündigung