Intersektionalität interdisziplinär - Fachdidaktiken im Dialog

Intersektionalität interdisziplinär - Fachdidaktiken im Dialog

Veranstalter
Christian-Albrechts-Universität zu Kiel / Universität zu Köln
PLZ
24105
Ort
Kiel
Land
Deutschland
Findet statt
Digital
Vom - Bis
01.04.2024 - 31.07.2024
Deadline
31.07.2023
Von
Jan-Christian Wilkening, Abteilung Didaktik der Geschichte und Public History, Universität zu Köln

Im Sommersemester 2024 richten die geschichtsdidaktischen Abteilungen der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel und der Universität zu Köln eine digitale Ringvorlesung unter dem Titel “Ringvorlesung: Intersektionalität interdisziplinär - Fachdidaktiken im Dialog” aus.

Intersektionalität interdisziplinär - Fachdidaktiken im Dialog

Die Ringvorlesung zielt darauf ab, unterschiedliche Fachdidaktiken zu diesem Thema zu vernetzen und richtet sich an Fachdidaktiker:innen unterschiedlicher Disziplinen und aller Karrierestufen. Abstracts für Beitrage (300 - max. 600 Wörter) können zusammen mit einer wissenschaftlichen Kurzbiographie (max. 200 Wörter) bis zum 31. Juli 2023 unter jwilkeni@uni-koeln.de eingereicht werden. Die Auswahl und Rückmeldungen erfolgen bis Oktober 2023. Eine Veröffentlichung der Beiträge ist geplant.

Unter Intersektionalität wird die Erforschung des Zusammenwirkens verschiedener Ungleichheitskategorien und deren Implikationen für die Entstehung gesellschaftlicher Machtverhältnisse verstanden. Ursprünglich aus der US-amerikanischen Black Feminism Forschung entsprungen (Crenshaw 1989), um die Diskriminierungserfahrungen schwarzer Frauen aufzuzeigen, wird Intersektionalität mittlerweile als Querschnittskategorie interpretiert, die sich mit der Analyse „verwobener Diskriminierungs- bzw. Privilegierungsstrukturen“ (Biele Mefebue et al., 2022, 4) beschäftigt. Auch in der deutschsprachigen Forschung findet die Untersuchung intersektionaler Verschränkungen zunehmend Einzug (z. B. Bräu & Schlickum, 2015; Riegel, 2016). Dieser Zugang wurde in der fachdidaktischen Forschung bisher jedoch nur vereinzelt aufgegriffen (Kronberger et al., 2017; Niederkofler & Bauer, 2020; Simon, 2021). Unklar ist beispielsweise noch, in welchen Verhältnissen Inklusion, Diversität und Intersektionalität zueinanderstehen und welche Konsequenzen das für die jeweiligen Fachdidaktiken und fachliche Lern- und Lehrprozesse hat.

Folglich will die im Sommersemester 2024 stattfindende digitale Ringvorlesung zu einem interdisziplinären Dialog über Intersektionalität in den verschiedenen Fachdidaktiken beitragen. Ziel ist es, die bisher vorliegenden verschiedenen fachspezifischen Perspektiven in Bezug auf Intersektionalität sichtbar zu machen und zu bündeln, um einen Austausch zu ermöglichen. Durch eine fachübergreifende Diskussion über Potenziale und Limitationen von Intersektionalität sollen die jeweiligen disziplinspezifischen Zugänge weiterentwickelt werden. Außerdem verfolgt die Ringvorlesung das Ziel, dass Wissenschaftler:innen mit ähnlichen Forschungsinteressen sich dadurch vernetzen können.

Mögliche Themen und Fragestellungen
- Welche theoretischen Annahmen von Intersektionalität wurden im jeweiligen fachdidaktischen Diskurs aufgegriffen? Wie beeinflussen Erkenntnisse des Konzepts der Intersektionalität die jeweilige Fachdidaktik?
- Welche methodischen und didaktischen Überlegungen zu einer intersektionalen Gestaltung von Lern- und Lehrprozessen liegen vor?
- Welche empirischen Erkenntnisse über intersektionale Zugänge in Lern- und Lehrprozessen gibt es?
- Wie wird Intersektionalität im Fachunterricht pragmatisch umgesetzt?
- Wer ist bzw. war die Zielgruppe intersektionaler Ansätze?
- …

Die Veranstaltung findet im Sommersemester 2024 digital statt und richtet sich an Interessierte aus Hochschule und Öffentlichkeit. Das Konzept sieht Vorträge in einer Länge von 45 Minuten vor, die anschließend 45 Minuten diskutiert werden.

Für weitere Fragen steht das Organisationsteam gerne per Mail zur Verfügung:
Dr. Franziska Rein / Christian-Albrechts-Universität zu Kiel / frein@histosem.uni-kiel.de
Anna Lienau / Christian-Albrechts-Universität zu Kiel / alienau@histosem.uni-kiel.de
Jan-Christian Wilkening / Universität zu Köln / jwilkeni@uni-koeln.de

Literatur
Biele Mefebue, A., Bührmann, A. D., & Grenz, S. (2022). Die Formierung des intersektionalen (Forschungs-)Feldes: Eine Skizze in kartografischer Absicht. In A. Biele Mefebue, A. D. Bührmann, & S. Grenz (Hrsg.), Handbuch Intersektionalitätsforschung (S. 3–17). Springer VS, Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH.
Bräu, K., & Schlickum, C. (2015). Soziale Konstruktionen in Schule und Unterricht: Zu den Kategorien Leistung, Migration, Geschlecht, Behinderung, soziale Herkunft und deren Interdependenzen. B. Budrich.
Kronberger, S., Oberlechner, M., & Bramberger, A. (Hrsg.). (2017). Bildung—Intersektionalität—Geschlecht (1. Auflage). Studien Verlag.
Niederkofler, B., & Bauer, L. (2020). Bewegung und Sport diversitätssensibel unterrichten—Fachdidaktik im Rahmen von Gender, Beeinträchtigung und Begabung. In R. Schneider-Reisinger & M. Kreilinger (Hrsg.), Theorie und Praxis einer Schule für alle und jede:n: Kritisch-reflexive Perspektiven inklusiver Pädagogik in der Primarstufe (S. 171–183). Trauner Verlag Universität.
Riegel, C. (2016). Bildung-Intersektionalität-Othering: Pädagogisches Handeln in widersprüchlichen Verhältnissen. Transcript.
Simon, N. (2021). Wissensbestände (be)herrschen(d): Zur (Un)Möglichkeit herrschaftskritischer (Deutsch)(Hochschul)Didaktik. Springer VS.

Kontakt

jwilkeni@uni-koeln.de

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