Mit der fortschreitenden Kulturgutdigitalisierung und neuen Technologien wächst das Interesse an der Erkundung von Objekten und Sammlungen über klassische Suchschnittstellen hinaus. Sammlungshaltende Institutionen wie Archive, Bibliotheken und Museen experimentieren je nach Möglichkeiten mit neuen Zugängen, interaktiven Visualisierungen und Kontextualisierungen, um ihre Sammlungen kreativ zu präsentieren, zu vermitteln und zu erforschen.

Wissens- und Sammlungsvisualisierungen können dabei multikontextuelle Sichten vom dichten zum distanten Blick auf Objekte und Sammlungen ermöglichen. Mit solchen Repräsentationsformen werden neue Verfahren der Rezeption geboten, die etwa in den Digital Humanities zu den zentralen Grundlagen der Wissensgenerierung avanciert sind. Damit sind jedoch für GLAM-Institutionen verschiedene Herausforderungen verbunden, angefangen bei der erforderlichen Art und Qualität der Daten, um bestimmte Visualisierungen zu ermöglichen, den dynamischen Entwicklungen rund um das Interfacedesign, der weiteren Kuratierung und langfristigen Zugänglichkeit oder avisierten sammlungsübergreifenden, semantischen Vernetzungen via Linked Open Data. Konventionen oder Best Practices bilden sich bei der Präsentation und Visualisierung digitaler Sammlungen ebenso erst heraus wie epistemologische Reflexionen von Infrastrukturen und Visualisierungen.

Der Workshop setzt die Veranstaltungsreihe der Forschungsbibliothek zu Themen sammlungsbezogener Digital Humanities und Formaten der Wissenschaftskommunikation fort und steht in Verbindung mit den Aktivitäten des Arbeitsbereiches „Data Literacy“ von NFDI4Memory, an dem die Forschungsbibliothek Gotha als Participant beteiligt ist. Er richtet sich an interessierte Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus den historisch arbeitenden Geistes- und Kulturwissenschaften, aus den informations- und medienwissenschaftlich ausgerichteten Fächern, Gestaltungs- und Designdisziplinen sowie in dem Themenfeld arbeitenden oder neu einsteigenden Akteurinnen und Akteuren aus den Bereichen Archiv, Bibliothek oder Museum. Im ersten Teil des Workshops wird der aktuelle Stand im Bereich der Informationsvisualisierung von Sammlungen diskutiert. Dabei werden exemplarisch Befunde zur Besucherforschung und Visualisierungen im Rahmen von unterschiedlich ausgerichteten Projekten vorgestellt. Im zweiten Teil des Workshops steht ein praxisorientiertes Co-Design-Format im Mittelpunkt. Hier können die Teilnehmenden Visualisierungskonzepte für ausgewählte Sammlungen entwickeln und umsetzen.

Anmeldungen zum Workshop richten Sie bitte bis zum 31.10.2023 per E-Mail an: veranstaltungen.fb@uni-erfurt.de.