Les jeudis de l’Institut historique allemand

Les jeudis de l’Institut historique allemand

Veranstalter
Deutsches Historisches Institut Paris
PLZ
75003
Ort
Paris
Land
France
Findet statt
Hybrid
Vom - Bis
09.11.2023 - 08.02.2024
Von
Deutsches Historisches Institut DHIP, Institut historique allemand

Die Vortragsreihe "Les jeudis de l’Institut historique allemand" thematisiert aktuelle geschichtswissenschaftliche Debatten im kritischen deutsch-französischen Dialog und erweitert Wissenshorizonte über fachliche, geografische, sprachliche und methodische Grenzen hinaus.

Les jeudis de l’Institut historique allemand

Die Vorträge finden hybrid statt. Für eine Online-Teilnahme ist der Anmeldelink unter der jeweiligen Veranstaltung und im Veranstaltungskalender des DHIP angegeben: http://www.dhi-paris.fr/veranstaltungen/kalender.html.

Weitere Informationen zur Veranstaltung finden Sie hier: https://www.dhi-paris.fr/veranstaltungen/les-jeudis-de-liha.html.

Für eine Teilnahme vor Ort ist keine Anmeldung erforderlich.

Programm

9. November 2023, 18.00 Uhr (s.t.)

Mit Anne-Claude Ambroise-Rendu (Universität Versailles-Saint-Quentin), Stefan Malthaner (Hamburger Institut für Sozialforschung), Petra Terhoeven (Universität Göttingen), Sylvie Thénault (CNRS)

Podiumsdiskussion: Gewalt im politischen Raum. Historische Ansätze und Methoden (19. bis 20. Jh.)

Moderation: Emmanuel Droit (Sciences Po Strasbourg)

Berichte über den russischen Angriffskrieg auf die Ukraine, das martialische und gezielt Angst auslösende Auftreten von IS-Kämpfern oder der Missbrauchsskandal in der Kirche rücken das Thema Gewalt immer wieder ins öffentliche Bewusstsein. Gehörte es zur Strategie des IS, als Furcht einflößend wahrgenommen zu werden, entfaltete die Aufdeckung der Gewaltpraktiken in der Kirche und anderen Institution erst in jüngerer Zeit eine enorme emotionale Wucht. In Frankreich begleitete die Gelbwestenbewegung eine ähnlich emotional aufgeladene Debatte über die Legitimität des Gewaltmonopols und das Ausmaß der Polizeigewalt, die insbesondere in den sozialen Medien geführt wurde.

Die Podiumsdiskussion greift die Geschichte von Gewalt und gewaltvollem Handeln in deutsch-französischer und europäischer Perspektive auf. Im Vordergrund stehen die Wahrnehmung, Medialisierung und Emotionalisierung von Gewalt, die in der Forschung bisher nur selten in einem gemeinsamen Ansatz zur Geltung gekommen sind. Während sich die Gewaltforschung mit den Strukturen von Gewalthandeln und anschließend mit der Erforschung von Gewaltpraktiken befasste, blieben die Wahrnehmung von Gewalt und deren emotionale Aufladung lange unbeachtet. Die Diskutantinnen und Diskutanten gehen den historiographischen Entwicklungen und Hintergründen nach und zeigen so verschiedene Untersuchungsfelder von Gewalt auf.

Anmeldung: https://us06web.zoom.us/webinar/register/WN_-TNAH6QGTWablCHqOAQZ1g#/registration

7. Dezember 2023, 18.00 Uhr (s.t.)

Dag Nikolaus Hasse (Universität Würzburg)

Was ist europäisch? Mittelalterliche, koloniale und postkoloniale Perspektiven

Kommentar: Nicolas Hubé (Universität Lorraine)

Bedarf es einer Besinnung auf eine gemeinsame europäische Identität und Kultur, um Begeisterung für die europäische Idee wiederzubeleben? Dieser Weg, so die These des Vortrags, führt zu Ausgrenzung und Arroganz, wie die Geschichte kultureller Europa-Begriffe zeigt, und verhindert, dass Europa für die Herausforderungen der Zukunft gewappnet ist. Es lohnt sich, die Nachteile und Nachwirkungen kolonialer, aufklärerischer und romantischer Begriffe von Europa zu verstehen und zu versuchen, Europa offener zu denken. Der letzte Teil des Vortrags wird auf kritische Reaktionen zum Buch Was ist europäisch? (2021) antworten.

Veranstaltung in Kooperation mit dem Goethe-Institut Paris.

Vortrag mit Simultanübersetzung (Deutsch/Französisch).

Anmeldung: https://us06web.zoom.us/webinar/register/WN_BWJrkzxJRkCZl8nAcFvkEw#/registration

11. Januar 2024, 18.00 Uhr (s.t.)

Julia Schmidt-Funke (Universität Leipzig)

NaturGeschichte. Standortbestimmung im Anthropozän

Kommentar: Jean-Baptiste Fressoz (EHESS)

Der ursprünglich für ein neues Erdzeitalter vorgeschlagene Begriff des Anthropozäns steht mittlerweile im Zentrum einer gesellschaftlichen wie wissenschaftlichen Diskussion um planetare Grenzen und menschliche Verantwortung. Dies fordert die Geschichtswissenschaft heraus, denn das Anthropozän bringt nicht nur neue historische Narrative hervor, sondern stellt auch theoretische und methodische Gewissheiten infrage. Der Vortrag versucht vor diesem Hintergrund eine Standortbestimmung aus Sicht der Frühneuzeitforschung: Wie lässt sich konkret und forschungspraktisch auf die Herausforderungen des Anthropozäns reagieren?

Veranstaltung in Kooperation mit dem Goethe-Institut Paris.

Vortrag mit Simultanübersetzung (Deutsch/Französisch).

Anmeldung: https://us06web.zoom.us/webinar/register/WN_6QAG0F9CQr69oS2jxVWzIQ#/registration

8. Februar 2024, 18.00 Uhr (s.t.)

François-Xavier Fauvelle (Collège de France)

Wie verschwinden Städte aus Landschaften und Erinnerungen? Überlegungen zu einigen mittelalterlichen Schwellstädte, ausgehend von Mâli-Ville (14. Jahrhundert)

Kommentar: Daniel König (Universität Konstanz)

Im 14. Jahrhundert war »Mâli Ville«, die Hauptstadt der Herrscher von Mali, ein internationaler Handelsumschlagplatz. In seinem Vortrag stellt François-Xavier Fauvelle seine jüngste Hypothese dazu vor, wo sich diese Hauptstadt befand. Doch unabhängig davon, ob sie richtig oder falsch ist, wirft diese Hypothese eine ernste Frage auf: Was bedeutet es, dass die Spur einer solchen Stadt in Landschaften und Erinnerungen verloren ging? Man kann darauf antworten, indem man auf vermeintliche Merkmale einer afrikanischen Urbanität verweist. Man kann aber auch nach sehr ähnlichen Fällen »verschwundener Städte« in anderen Randgebieten der mittelalterlichen Welt fragen, von der Sahelzone bis Äthiopien, von Nordeuropa bis Russland.

Anmeldung: https://us06web.zoom.us/webinar/register/WN_PeomlPhPTnOWoCaemuYwag#/registration

Kontakt

event@dhi-paris.fr

https://www.dhi-paris.fr/de/veranstaltungen/les-jeudis-de-liha.html
Redaktion
Veröffentlicht am
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Land Veranstaltung
Sprach(en) der Veranstaltung
Deutsch
Sprache der Ankündigung