Geschichte und Gegenwart ländlicher Räume erforschen – Paradigmen und Perspektiven

Geschichte und Gegenwart ländlicher Räume erforschen – Paradigmen und Perspektiven

Veranstalter
Institut für Geschichte des ländlichen Raumes
Veranstaltungsort
St. Leopoldsaal des NÖ Landhauses, Landhausplatz 1, Haus 1a
PLZ
3109
Ort
St. Pölten
Land
Austria
Findet statt
In Präsenz
Vom - Bis
24.11.2023 - 24.11.2023
Von
Oliver Kühschelm, Institut für Wirtschafts- und Sozialgeschichte, Universität Wien

Der Workshop diskutiert Möglichkeiten einer geschichts- und sozialwissenschaftlichen Vermessung des ländlichen Raumes.

Geschichte und Gegenwart ländlicher Räume erforschen – Paradigmen und Perspektiven

Seit dem 19. Jahrhundert hat sich eine Vorstellung vom ländlichen Raum in medialen und wissenschaftlichen Diskursen formiert, die diesen als Hoffnungsgebiet sozialer – und in jüngerer Zeit auch: ökologischer – Erneuerung ebenso wie als Ort einer überkommenen Verstocktheit behandelt. Solche Zuschreibungen blicken von der Stadt als Zentrum auf den ländlichen Raum als dessen Gegenteil. Der Workshop fragt nach den Perspektiven einer Auseinandersetzung mit dem ländlichen Raum, die auch Eigendynamiken, Selbstbeschreibungen von Akteur:innen, lokalen und regionalen Handlungs- und Entwicklungspotenzialen Rechnung trägt.

Programm

9:00–9:15 Uhr
Begrüßung und Einstieg: Oliver Kühschelm (IGLR)

9:15–9:45 Uhr
Keynote: Gestalten und ausgestalten. Das IGLR und die Europäisierung der Geschichtsschreibung zur ländlichen Gesellschaft im frühen 21. Jahrhundert
Peter Moser (Archiv für Agrargeschichte, Bern)

9:45–10:45 Uhr
Attraktiv oder abgehängt? Ländliche Räume in der (Post)Moderne
Noch vor wenigen Jahren ging die Soziologie von einer sozialen Entmischung
zwischen Stadt und Land aus – eine Spaltung zwischen urbanen Eliten und einem
ländlichen Sozialgefüge. Doch immer wieder erweisen sich solche scheinbaren
Gewissheiten als zu kurz gedacht, wie sich in historischer Perspektive zeigen lässt.

Moderation: Stefan Eminger (NÖ Landesarchiv, St. Pölten)
Statements (danach Diskussion):
Ira Spieker (Institut für Sächsische Geschichte und Volkskunde e.V., Dresden)
Niklas Perzi (IGLR)
Brigitte Semanek (IGLR)

10:45–11:15 Uhr Kaffeepause

11:15–12:15 Uhr
Öffnung war gestern? Zur Mobilisierung und Einhegung von Menschen, Wissen, Kapital
Die 1990er- und 2000er-Jahre dominierte das Bild verschwindender Grenzen
innerhalb Europas. Inzwischen ist die Begeisterung für die Öffnung von Grenzen vielfach der offenen Forderung nach Grenzen gewichen. Das legt die Historizität von Grenzregimen frei – und von Mobilitäten, die über ihr Verhältnis zu Grenzen definiert werden.

Moderation: Dietlind Hüchtker (Universität Wien)
Statements (danach Diskussion):
Martin Klatt (European Centre for Minority Issues, Flensburg)
Corinne Geering (Leibniz Institut für Geschichte und Kultur des östlichen
Europa, Leipzig)
Oliver Kühschelm (IGLR)

12:15–13:30 Uhr Mittagsbuffet

13:30–14:30 Uhr
(Un)sichere Ernährung? Intensivierung der Landwirtschaft
Das Panel wird nach den Triebkräften der „Agrarrevolutionen“ vom 18. Jahrhundert bis zur Gegenwart fragen: In welchen Anteilen haben Marktanreize,
Agrarpolitik, Wissenschaft, Industrie und Handel die Entwicklung geprägt?
Kann die technisierte Landwirtschaft eine sozial, wirtschaftlich und ökologisch
nachhaltige Lebensmittelversorgung garantieren?

Moderation: Margareth Lanzinger (Universität Wien)
Statements (danach Diskussion):
Franz Sinabell (Österreichisches Institut für Wirtschaftsforschung, Wien)
Ernst Langthaler (Johannes Kepler Universität Linz und IGLR)
Martin Bauer (IGLR)

14:30–15:00 Uhr Kaffeepause

15:00–16:00 Uhr
Gesellschaft und Landwirtschaft in der Klimakrise
Die Landwirtschaft erzeugt lebensnotwendige Nahrungsmittel ebenso wie klimaschädliche Emissionen. Das Panel wird in geschichts- und gesellschaftswissenschaftlicher Perspektive diskutieren, wie sich Landnutzung und -bewirtschaftung zur Klimakrise verhalten.

Moderation: Thomas Kühtreiber (Institut für Realienkunde des Mittelalters
und der frühen Neuzeit der Universität Salzburg, Krems an der Donau)
Statements (danach Diskussion):
Claudia Bieling (Universität Hohenheim)
Simone Gingrich (Universität für Bodenkultur Wien)
Jessica Richter (IGLR)

16:00–16:30 Uhr
Schlussdiskussion, Resümee und Ausblick

Der Workshop ist Teil der zweitägigen Veranstaltung „Land und heute“ am 23. und 24.11. aus Anlass von zwei Jahrzehnten Institut für Geschichte des ländlichen Raumes in St. Pölten und 20 Jahrgängen Jahrbuch für Geschichte des ländlichen Raumes (JGLR).
Am Nachmittag des 23.11. steht das Jahrbuch im Mittelpunkt einer Reflexion unter dem Titel „Agrargeschichte schreiben – und vieles mehr“. Daran schließt unter dem Motto „Ins Land reinschauen“ eine festliche Abendveranstaltung in Kooperation mit dem Niederösterreichischen Landesarchiv an.
Das vollständige Programm finden Sie hier zum Download: https://www.ruralhistory.at/de/veranstaltungen/workshops-konferenzen/2-jahrzehnte-institut-und-jahrbuch-fuer-geschichte-des-laendlichen-raumes

Kontakt

Pauline Bögner: pauline.boegner@ruralhistory.at

https://www.ruralhistory.at/de/veranstaltungen/workshops-konferenzen/2-jahrzehnte-institut-und-jahrbuch-fuer-geschichte-des-laendlichen-raumes
Redaktion
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