Rechtsextremismus als Thema der Bildungsarbeit in NS-Gedenkstätten und - Erinnerungsorten in NRW

Rechtsextremismus als Thema der Bildungsarbeit in NS-Gedenkstätten und - Erinnerungsorten in NRW

Veranstalter
FORENA - Forschungsschwerpunkt Rechtsextremismus/ Neonazismus und Erinnerungsort Alter Schlachthof
Veranstaltungsort
Hochschule Düsseldorf
Gefördert durch
Die Fachtagung wird ermöglicht durch eine Förderung des BMFSFJ im Rahmen des Bundesprogramms „Demokratie Leben!“, mit Unterstützung der Landeskoordinierungsstelle gegen Rechtsextremismus und Rassismus (lks.nrw) in der Landeszentrale für politische Bildung NRW.
PLZ
40476
Ort
Düsseldorf
Land
Deutschland
Findet statt
In Präsenz
Vom - Bis
24.11.2023 - 25.11.2023
Deadline
17.11.2023
Von
Sabine Reimann, Erinnerungsort Alter Schlachthof, Hochschule Düsseldorf

"Die Relevanz von Rechtsextremismus für unsere Vermittlungsarbeit nimmt zu.“
So lautet ein eindeutiges Ergebnis einer Befragung, die wir am Forschungsschwerpunkt Rechtsextremismus/Neonazismus im vergangenen Jahr unter nordrhein-westfälischen NS-Erinnerungsstätten durchführten. Jetzt möchten wir die Befunde auf unserer Fachtagung zur Diskussion stellen und einen intensiven Austausch zum Thema Rechtsextremismus in der Bildungspraxis von Gedenkstätten anregen.

Rechtsextremismus als Thema der Bildungsarbeit in NS-Gedenkstätten und - Erinnerungsorten in NRW

Leitfragen
Mit welchen didaktischen Methoden, in welchen Formaten greifen wir implizit oder explizit Erscheinungsformen, aber auch Ideologien der extremen Rechten auf? Welche Fragen, welche Haltungen bringen Besucher:innen zu diesem Thema mit in die Einrichtungen? Wie gehen wir dabei mit den Spezifika der historischen Orte um? In welchen Themenfeldern sind wir kompetent, wann arbeiten wir mit Expertise durch Kooperation? Und was bedeutet in diesem Kontext antisemitismus- und rassismuskritische Bildung in der postmigrantischen Gesellschaft?

Ziele
Ziel ist es, Erfahrungen und Ansätze aus der Vermittlungsarbeit zu diskutieren und eine Bestandsaufnahme zu wagen. Für viele Gedenkstätten gehört es zum Selbstverständnis, dass „Nie wieder!“ auch die kritische Auseinandersetzung mit aktuellem Rechtsextremismus bedeutet. Gerade jetzt sind Mitarbeiter:innen und Aktive an NS-Erinnerungsorten besonders herausgefordert, in Zeiten, in denen auch tätliche Angriffe auf diese Orte zunehmen. Wir möchten gemeinsame Perspektiven für bildungspraktische Konzepte entwickeln und Themenfelder definieren, in denen wir uns fortbilden und vernetzen möchten. Wichtig sind uns Kooperationen und Bündnisse für eine Gedenkstättenarbeit der Vielen.

An wen richtet sich die Tagung?
Deswegen richtet sich die Tagung nicht nur an wissenschaftlich, pädagogisch und bildnerisch Tätige an NS-Erinnerungsstätten und an Ehrenamtliche und freiberufliche Kräfte. Ausdrücklich angesprochen sind ebenfalls Mitarbeitende aus Vereinen, Institutionen und Projekten, die zur extremen Rechten, zu rechten Ideologien wie z.B. Antisemitismus und Rassismus arbeiten. Eingeladen sind zudem Engagierte, „Expert:innen des Alltags“, zivilgesellschaftliche Akteur:innen, die in Netzwerken und in Initiativen mit Gedenkstätten und im Themenfeld extreme Rechte und Erinnerungskultur arbeiten.

Programm

Freitag, 24.11.2023

9:00 – 9:30
Check-in Gebäude 3, Foyer

9:30 – 9:40
Dr. Joachim Schröder (Erinnerungsort Alter Schlachthof)
Begrüßung

9:40 – 10:10
Eva Krane (Erinnerungsort Alter Schlachthof)
Zur Studie: Bildungsangebote in NS-Gedenkstätten und - Erinnerungsorten in NRW zum Thema rechtsextreme Ideologien und Erscheinungsformen in der postmigrantischen Gesellschaft – Ergebnisse und Thesen.

10:10 -11:00
Prof. Dr. Fabian Virchow (FORENA) / Dr. Joachim Schröder (Erinnerungsort Alter Schlachthof) / Sabine Reimann (Moderation)
An der Schnittstelle von Rechtsextremismus-Forschung und Erinnerungsarbeit zum Nationalsozialismus. Ein Fachgespräch zur Studie.

11:00 – 11:15
Pause und Raumwechsel

11:15 – 12:30
World-Café: „Der Elefant im Raum“ - Kollegialer Fachaustausch zu Rechtsextremismus in der Bildungspraxis und zur Studie

12:30 – 13:30 Mittagspause

13:30 - 14:45
Prof. Dr. Jens-Christian Wagner (Stiftung Gedenkstätten Buchenwald und Mittelbau-Dora)
Rechter Geschichtsrevisionismus als Herausforderung für die Gedenkstättenarbeit: Erscheinungsformen und Gegenstrategien

14:45 – 15:00
Vorstellung der Werkstätten und Raumwechsel

15:00 – 16:30
Werkstatt 1 Gebäude 3, Erdgeschoss, Hörsaal 001
Hans-Peter Killguss (NS-Dokumentationszentrum der Stadt Köln) / Michael Sturm (Mobile Beratung gegen Rechtsextremismus im Regierungsbezirk Münster)
Handlungsoptionen im Umgang mit rechten Erscheinungsformen vor Ort. Erfahrungsaustausch zum Thema Hausordnung & Co in Gedenkstätten und Erinnerungsorten

Werkstatt 2 Gebäude 7, Erdgeschoss, Raum 001
Cornelia Chmiel , Jennifer Farber, Freya Kurek (Arbeitskreis Räume Öffnen)
Gute Menschen durch gute Gedenkstättenarbeit? Ein Reflexionsraum zum Spannungsfeld zwischen eigenen Ansprüchen, externen Erwartungen, professionellem Selbstverständnis und pädagogischer Praxis.

Werkstatt 3 Gebäude 7, Erdgeschoss, Raum 001a
Peter Römer (Geschichtsort Villa ten Hompel Münster) / Sabine Reimann (Erinnerungsort Alter Schlachthof)
Rechtsextremismusprävention in der polizeilichen Bildung durch Gedenkstättenbesuche?

16:30 – 16:45 Pause und Raumwechsel

16:45 – 17:30 Tagesreflektion

Samstag 25.11.2023

9:00 – 9:30
Check-in Gebäude 7, Erdgeschoss

9:30 – 9:45
Begrüßung und Einführung, Vorstellung der Werkstätten

10:00 – 11:30
Werkstatt 1 Gebäude 7, Erdgeschoss
Sandra Franz (Villa Merländer, NS-Dokumentationsstätte der Stadt Krefeld)
Nazi-Propaganda damals – Rechtspopulistische Rhetorik heute. Chancen und Grenzen des Lernens aus Vergleichen. Ein Praxisbeispiel.

Werkstatt 2 Gebäude 3, Etage 1, Raum 004
Dr. Anke Hoffstadt (FORENA)/ Prof. Ulf Aminde (Herkesin Meydanı – Platz Für Alle)
"Kämpfe von Initiativen – Auftrag von NS-Gedenkstätten? Erinnern an den NS – Erinnern an rechte Gewalt."

Werkstatt 3 Gebäude 3, Etage 5, Raum 016
Micha Neumann ADIRA - Antidiskriminierungsberatung und Intervention bei Antisemitismus und Rassismus Dortmund)
Antisemitismuskritische Bildungsarbeit und NS-Gedenkstätten. Ansätze und Erfahrungen.

11:30 - 11:45
Raumwechsel und Pause

11:45 – 12:30
Ergebnisse aus den Werkstätten

12:30 – 13:15
Perspektiven für die Bildungspraxis. Abschlussdiskussion.

13:15
Ausklang beim Mittagsimbiss: Verabredungen, Vernetzungen und kollegialer Austausch
optional: Kurzführung durch den Erinnerungsort

14:00
Verabschiedung

Ihr Projekt?
Gerne möchten wir Projekten zum Thema den Raum geben sich zu präsentieren, in Form von Infotischen, Stellwänden, Auslagen, QR-Codes etc. Bitte nehmen Sie im Vorfeld Kontakt zu uns auf unter:
projekte.FORENA@hs-duesseldorf.de

Anmeldungen an:
projekte.FORENA@hs-duesseldorf.de

Es wird kein Teilnahmebeitrag erhoben. Ein Mittagsimbiss, Getränke und Snacks werden bereitgestellt. Unterkünfte müssen eigenständig gebucht und gezahlt werden. Gerne sind wir Ihnen bei der Auswahl behilflich. Die Gebäude der HSD sind barrierefrei zugänglich. Bitte lassen Sie es uns wissen, wenn Sie Assistenz benötigen.

Kontakt

Anmeldungen bitte an:
projekte.FORENA@hs-duesseldorf.de

https://www.forena.de/fachtagung-11-2023/
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Deutsch
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