Industriekultur – Bewahren, erforschen, vermitteln

Industriekultur - Bewahren, erforschen, vermitteln

Veranstalter
Institut für Österreichkunde Wien und Universität für Weiterbildung Krems
Veranstaltungsort
Geschirr-Museum Wilhelmsburg
Gefördert durch
Land Niederösterreich, Abteilung Forschung und Wissenschaft
PLZ
3150
Ort
Wilhelmsburg
Land
Austria
Findet statt
In Präsenz
Vom - Bis
01.12.2023 - 02.12.2023
Von
Anja Grebe, Department für Kunst- und Kulturgeschichte, Universität für Weiterbildung Krems - Donau-Universität

Aus der Perspektive des postindustriellen Zeitalters behandelt die Tagung die Frage, wie die Industriegeschichte und das reiche industriekulturelle Erbe Europas und Österreichs für die Zukunft erhalten, erforscht und sichtbar gemacht werden können. Neben dem materiellen Erbe in Form von Bauten und Industrieanlagen rückt sie auch Firmengeschichten sowie das Arbeits- und Alltagsleben in den Fokus.

Industriekultur - Bewahren, erforschen, vermitteln

Aus der Perspektive des postindustriellen Zeitalters widmet sich die Tagung die Frage, wie die facettenreiche Industriegeschichte und das reiche industriekulturelle Erbe Europas und Österreichs für die Zukunft nachhaltig erhalten, sichtbar gemacht und für die Bildung genutzt werden können. Was soll bewahrt, erforscht, präsentiert und vermittelt werden und vor allem: wie soll dies geschehen? Dabei ist zu bedenken, dass Industriegeschichte nicht nur Wirtschafts- und Technikaspekte, sondern auch wesentliche soziale, politische und kulturelle Komponenten umfasst.

Der Ansatz der Industriekultur vereint diese verschiedenen Elemente und beschäftigt sich mit der Erinnerung ebenso wie mit dem Einfluss auf die Gegenwart. Neben dem materiellen Erbe in Form von Bauten, vergangenen ebenso wie aktuellen Industrieanlagen sowie der Geschichte und Gegenwart von Firmen und ihren Innovationen rückt er das Arbeits- und Alltagsleben in all seiner Diversität in den Fokus.

Im besonderen Interesse der Tagung stehen auch bislang im Zusammenhang noch weniger beleuchtete Themen der Industriekultur und Industriegeschichte. Hierzu gehören Aspekte wie die NS-Zwangsarbeiter:innen ebenso wie Arbeitsmigration in der Nachkriegszeit, Arbeiter:innen-Siedlungen, die Chancen der Musealisierung sowie der nachhaltigen, partizipativen Vermittlung der Industriekultur im digitalen Zeitalter. Doch nicht jede Industrieanlage kann ein Museum werden: Welche lokalen und regionalen Auswirkungen hat der Strukturwandel und welche Optionen der Nachnutzung boten und bieten sich? Ausgehend vom Tagungsstandort Wilhelmsburg (ehemalige Keramikfabrik) und weiteren Beispielen aus verschiedenen Städten und Regionen soll das industriekulturelle Erbe Österreichs und darüber hinaus in den Blick genommen und die Möglichkeiten neuer, interdisziplinärer Zugänge, insbesondere in Bezug auf die Forschung und Bildung, diskutiert werden.

Programm

Programm:
Freitag, 1. Dezember 2023

09.30
Eröffnung: Begrüßung und Einführung

10.20
Dr. Stefan Eminger (Niederösterreichisches Landesarchiv): Rote Inseln im schwarzen Meer? Sozialdemokratie in Niederösterreich 1889 bis 1934

11.00
Kaffeepause

11.30
Prof. Dr. G. Ulrich Großmann (Deutsches Burgenmuseum Veste Heldenburg): Burgen als Industrieanlagen – Industrieanlagen als Burgen

12.10
Lisa-Maria Gerstenbauer, MA (die Bauforscher – Büro für Bauforschung & Denkmalpflege): Arbeiterwohnbau der Montanindustrie in Österreich

12.50
Mittagspause

14.00
Mag. Markus Mráz/Mag. Christoph Markytan (schlot.at): schlot.at – Plattform und Archiv für Industriedokumentation

14.40
Mag.a Constanze C. Czutta (schlot.at): Das ehemalige neue Schweineschlachthaus St. Marx (heutige Arena Wien) – Bau- und (Um-)nutzungsgeschichte

15.20
Chris Müller (Gründungsdirektor Tabakfabrik Linz): „Stirb und werde“ – zur Metamorphose von Industrie-Immobilien

15.50
Kaffeepause

16.15
Fokus Wilhelmsburg: Führung durch die ehemalige Keramikfabrik und das Geschirrmuseum Wilhelmsburg

18.00
Abendvortrag
Univ. Prof. Dr. Ernst Langthaler (Johannes Kepler Universität Linz): Industrialisierungsgeschichte neu erzählen

Ab 19.30
Möglichkeit zum gemeinsamen Abendessen (Selbstzahler)

Samstag, 2. Dezember 2023

09.00
Begrüßung, Einführung

09.10
Univ. Prof.in Dr.in Anja Grebe/Dr.in Hanna Brinkmann, M.A./Mag.a Katja Brunn, BA (alle: Universität für Weiterbildung Krems)/Mag.a Melanie Niope Lopin (Museumsverein Korneuburg): Industriekultur im Dialog. Citizen Science-Ansätze bei der Erforschung der Werftsammlung Korneuburg

09.50
Mag.a Dr.in Anne Unterwurzacher (Ilse Arlt Institut für Soziale Inklusionsforschung, FH St. Pölten): „Die Arbeit war wirklich sehr schwer, jeder hat Augenleiden gehabt.“ Geschichte der Arbeitsmigration am Beispiel der angeworbenen Belegschaft der St. Pöltner Glanzstoff-Fabrik (1964-1975)

10.30
Kaffeepause

11.00
Ass.-Prof.in Dr.in Edith Blaschitz (Universität für Weiterbildung Krems): Verdrängte Hinterlassenschaften: Identifikation von industriellen Orten der NS-Zwangsarbeit mittels visueller Citizen Science

11.40
Dr. Christian Rapp (Haus der Geschichte Niederösterreich): Aufsässiges Land – Streik, Protest und Eigensinn. Zu einer Ausstellung im Haus der Geschichte Niederösterreich

12.20
Mag. Martin Hagmayr (Museum Arbeitswelt, Steyr): „(Industrie-)Arbeit vermitteln. Ausstellungen und Kulturvermittlung im Museum Arbeitswelt

13.00
Schlussworte und Verabschiedung

Wissenschaftliche Leitung:
Univ. Prof.in Dr.in Anja Grebe, Univ. Prof. Dr. Thomas Hellmuth

Veranstalter:
Institut für Österreichkunde in Kooperation mit der Universität für Weiterbildung Krems – Department für Kunst- und Kulturwissenschaften, der Universität Wien – Didaktik der Geschichte und der Pädagogischen Hochschule Niederösterreich.

Kontakt

Birgit Dörfl, Institut für Österreichkunde, Tel.: *43/1/512 79 32, E-Mail: ioek.wirtschaftsgeschichte@univie.ac.at

https://www.oesterreichkunde.ac.at/einzelansicht-veranstaltungen/news/73-historikertagung/
Redaktion
Veröffentlicht am
Autor(en)
Beiträger
Klassifikation
Region(en)
Weitere Informationen
Land Veranstaltung
Sprach(en) der Veranstaltung
Deutsch
Sprache der Ankündigung