Vom Mittelrhein ging für die Dichter und Künstler des 18. und 19. Jahrhunderts eine große Faszination aus. Er galt als die romantische Landschaft schlechthin. Die Zeichenkunst erreichte im 19. Jahrhundert einen Höhepunkt. Künstler und auch normale Reisende aus dem Bildungsbürgertum nahmen ihren Skizzenblock mit auf ihre Rheinreisen und fingen so ihre Eindrücke spontan ein, was den Zeichnungen eine Natürlichkeit verleiht, die Gemälde oder Druckgraphik nicht vermitteln. Ende des 18. Jahrhunderts erschienen die ersten illustrierten Rheinbeschreibungen. Die Produktion dieser Ansichtenwerke fand im 19. Jahrhundert im Zusammenhang mit dem Massentourismus an den Rhein, der nach der Einführung der Dampfschifffahrt und der Eisenbahnlinien am rechten und linken Rheinufer einsetzte, ihren Höhepunkt. Sie enthielten wertvolle Druckgraphik wie Kupferstiche, Stahlstiche, Lithographien und wurden zu einem wichtigen Medium der Rheinromantik. Die Ausstellung illustriert an Beispielen aus der Sammlung illustrierter Rheinberschreibungen und Zeichnungen von Prof. Dr. Fritz Hellwig, wie Zeichnungen und graphische Kunstwerke in dieser Zeit die Vorstellungen vom romantischen Rhein transportierten und auch beeinflussten.
Der Eröffnungsvortrag "Vom Zauber des Rheins ergriffen“ - Reiseskizzen und illustrierte Rheinbücher als Stimmungsträger der Rheinromantik von Dr. Barbara Koelges findet im Rahmen des Kulturwissenschaftlichen Kolloquiums „Rheinromantik“ der Universität Koblenz am Mittwoch, 7. Februar 2024, 18.15 Uhr statt.