Ein Archiv, versteckt in Milchkannen und Metallkisten: Emanuel Ringelblum und die Gruppe Oneg Schabbat mussten im allgegenwärtigen Elend des Warschauer Ghettos improvisieren, um Dokumente, Tagebücher, Bekanntmachungen, Briefe und vieles mehr zu sammeln, zu bewahren und vor den Nazis zu verstecken. Das Archiv stellt heute eine einzigartige Dokumentation des Lebens und Sterbens der Jüdinnen und Juden im Warschauer Ghetto dar.
Das Pilecki-Institut Berlin befasst sich mit der Geschichte dieses besonderen Archivs seit nun drei Jahren undveranstaltet Workshops für Schulklassen sowie mehrtägige Weiterbildungsseminare in Warschau und Berlin. Ebenfalls ist im November 2023 eine pädagogische Handreichung mit Texten über das Warschauer Ghetto und die Gruppe Oneg Schabbat, einem Zeitstrahl, zahlreichen Bildern und Quellen aus dem Ringelblum-Archiv sowie Hinweisen zum Einsatz der Materialien im Unterricht erschienen.
In diesem Jahr möchten wir unser Programm rund um das Thema noch um einen weiteren Punkt erweitern und bieten Fortbildungen für interessierte Lehrkräfte an. Am 15.03.2024 findet eine Fortbildung in Präsenz in den Räumlichkeiten des Pilecki-Instituts von 15-18 Uhr statt.
Während der Fortbildungen gehen wir auf die didaktischen Aspekte des Einsatzes der neuen Materialien über den Historiker Emanuel Ringelblum und die Gruppe Oneg Schabbat im Unterricht ein. Die teilnehmenden Lehrkräfte werden sich mit dem Alltag und Widerstand der Jüdinnen und Juden im Ghetto anhand von Primärquellen befassen und sich dabei mit den Fragen beschäftigen, warum Menschen ihr Leben für die Archivierung von Dokumenten riskierten und was Jugendliche aus dieser Geschichte heute lernen können. Die Fortbildung am 15. März beinhaltet auch eine kurze Führung durch die Dauerausstellung „Witold Pilecki. Im Widerstand gegen Hitler und Stalin“.
Eine vorherige Anmeldung ist erforderlich unter: https://forms.gle/GFJgp66zvWFz68gp7
Die Teilnahme an der Fortbildung ist unentgeltlich, eine Bescheinigung der Teilnahme am Seminar kann auf Nachfrage ausgestellt werden. Der Anmeldezeitraum endet jeweils fünf Tage vor der Veranstaltung.