Unsere Forschungslandschaft wird interdisziplinärer. Komplexe Fragestellungen gilt es, mit den vereinten Kompetenzen unterschiedlicher Wissenschaftsdisziplinen zu bearbeiten. Auch als Empirische Kulturwissenschaftler:innen finden wir uns immer öfter in Arbeitskontexten wieder, die eine kooperative Zusammenarbeit mit Kolleg:innen aus den verschiedensten fachlichen Hintergründen erfordern.
Eine grundlegende Vielseitigkeit scheint unserem Fach bereits immanent; unser Themenspektrum ist breit und grenzt nicht selten an Bereiche, die für den außenstehenden Blick zunächst nicht „klassisch kulturwissenschaftlich“ erscheinen mögen. Dies bedingt wiederum unseren Methodenpool, der sich von gegenwartsbezogen und ethnografisch zu historisch und archivarisch-quellenbasiert erstreckt und zuweilen eine starke Nähe zu verwandten Wissenschaftsdisziplinen aufweist. In der durch Drittmittelprojekte geprägten Forschungs- und Promotionslandschaft werden interdisziplinäre Zusammenarbeiten noch einmal anders wichtig, da sie in Projekten vorgegeben und konkrete gemeinsame Ergebnisse erwartet werden. Nicht immer ist das einfach, oft sind langwierige Verständigungsprozesse notwendig, die zu Lasten der eigenen Forschungszeit gehen können. Durch das BA- und MA-System werden außerdem wir selbst zunehmend interdisziplinär, nicht wenige von uns haben neben einem Studienabschluss in der EKW/EE/KA auch eine weitere Perspektive gelernt.
Was bedeutet die Interdisziplinarität also für uns als Forschende? Gewohnte Gefilde, da unser Fach die thematische wie methodische Offenheit bereits mit sich bringt? Oder ist die harmonische Kooperation unterschiedlicher Disziplinen doch eher eine Wissenschaftsutopie? Welche Hürden begegnen uns in interdisziplinären Kontexten? Was müssen wir beachten, wenn wir uns in interdisziplinäre Felder begeben? Wie gestalten wir unsere Dissertationen zwischen Disziplinarität und Interdisziplinarität? Wie kann Zusammenarbeit funktionieren, ohne den eigenen fachlichen Standpunkt aufzugeben – und was tun wir, wenn sie scheitert?
Gemeinsam mit Euch möchten wir im Rahmen der 18. DGEKW-Doktorand:innentagung darüber diskutieren, welche Herausforderungen uns in erstarkenden interdisziplinären Kontexten begegnen, wie mit diesen umgegangen werden kann und wie diese Erfahrungen fruchtbar für die eigene Arbeit gemacht werden können.
Wir freuen uns auf Berichte aus Euren Dissertationsprojekten, die ihr nach euren Vorstellungen gestalten könnt. Interdisziplinarität kann hier auf jeder Ebene eine Rolle spielen, daher interessieren uns thematische, methodologische, konzeptionelle Beiträge ebenso wie Berichte zu Erfahrungen, zu Arbeitskontexten, zu Problemen oder Herausforderungen. Vorträge, Diskussionsrunden, Workshops und andere Formate sind gleichermaßen willkommen!
Sendet Eure Vorschläge für Beiträge (ca. 300 Wörter) zusammen mit einem Kurz-CV bis zum 31.03.2024 an doktagung24@tutanota.de.
Informationen zur Anmeldung ohne aktiven Beitrag folgen zeitnah in einer separaten Mail.
Wir freuen uns auf Euch!
Die Organisator:innen der 18. DGEKW-Doktorand:innentagung
Lucia Sunder-Plassmann, Nicolas Dittgen, Sabina Mollenhauer, Sina Rieken und Marie Scheffler