Zwischen Akzeptanz, Ohnmacht und Widerwillen

Zwischen Akzeptanz, Ohnmacht und Widerwillen. Die Herausforderungen der Reformation für Bischöfe, Domkapitel und Kathedralstädte im Alten Reich

Veranstalter
Prof. Dr. Nina Gallion (Johannes Gutenberg-Universität Mainz) und Dr. Frederieke Maria Schnack (Julius-Maximilians-Universität Würzburg) in Kooperation mit dem Akademieprojekt "Germania Sacra. Die Kirche des Alten Reiches und ihre Institutionen"
Veranstaltungsort
Landesmuseum Mainz (Große Bleiche 49-51)
Gefördert durch
Bistum Dresden-Meißen, Bistum Mainz, Bistum Würzburg, Erzbischof Hermann Stiftung, Erzbistum Paderborn, Evangelische Kirche in Hessen und Nassau, G. u. I. Leifheit Stiftung, Stiftung der LBBW Rheinland-Pfalz Bank
PLZ
55116
Ort
Mainz
Land
Deutschland
Findet statt
In Präsenz
Vom - Bis
22.02.2024 - 24.02.2024
Deadline
09.02.2024
Von
Nina Gallion, Historisches Seminar, Johannes Gutenberg-Universität Mainz

Die Tagung geht der Frage nach, wie sich die Reformation in den ersten Jahrzehnten nach 1517 auf die Bischöfe, Domkapitel und Kathedralstädte des römisch-deutschen Reichs auswirkte.

Zwischen Akzeptanz, Ohnmacht und Widerwillen. Die Herausforderungen der Reformation für Bischöfe, Domkapitel und Kathedralstädte im Alten Reich

Seit ihrer Entstehung sah sich die Kirche fortlaufend verschiedensten Herausforderungen gegenüber. So war es auch 1517, als die "95 Thesen" Martin Luthers die Reformation beginnen ließen, die für massive religiöse, politische und soziale Umbrüche sorgte. Diese Entwicklung gilt als eine der Epochenzäsuren im Übergang vom Mittelalter zur Frühen Neuzeit und bedeutete auch für die geistlichen Amtsträger und Institutionen einen erheblichen Einschnitt: Im Fall der Bischöfe und ihrer Bistümer hatte der Umgang mit der neuen Lehre Konsequenzen für die bischöflichen Karrieren, spaltete Domkapitel und beeinflusste nicht zuletzt die gesellschaftliche Dynamik in den Kathedralstädten.

Die Tagung stellt daher die Frage ins Zentrum, wie sich die Reformation in den ersten Jahrzehnten nach 1517 auf die Bischöfe, Domkapitel und Kathedralstädte des römisch-deutschen Reichs auswirkte. Die Vorträge widmen sich ausgewählten Fallbeispielen, um in vergleichender Perspektive die Handlungsspielräume hochrangiger Entscheidungsträger und die Entwicklungen in den geistlichen Herrschaftsgebieten zu beleuchten.

Die Teilnahme an der Tagung ist kostenlos. Interessierte melden sich bitte bis zum 9. Februar an bei Annette Zimmermann (landesgeschichte-mittelalter@uni-mainz.de).

Programm

Donnerstag, 22. Februar 2024

15.00 Uhr: Begrüßung und Einführung
Prof. Dr. Nina Gallion (Mainz), Prof. Dr. Hedwig Röckelein (Göttingen) und Dr. Frederieke Maria Schnack (Würzburg)

Sektion 1: Bischöfe

Moderation: Prof. Dr. Claus Arnold (Mainz)

15.45 Uhr: Politische Antworten auf religiöse Fragen. Kurköln als Testfall für eine mögliche Reichsreform
Dr. Andreea Badea (Frankfurt am Mainz)

16.30 Uhr: Kaffeepause

17.00 Uhr: Wie umgehen mit der neuen Lehre? Welfische Fürstbischöfe und ihre Haltung zur Reformation
Dr. Frederieke Maria Schnack (Würzburg)

17.45 Uhr:O bedenck das End! Albrecht von Brandenburg und die Reformation im Erzbistum Mainz
Prof. Dr. Nina Gallion (Mainz)

18.30 Uhr: Jahresversammlung der Germania Sacra

Freitag, 23. Februar 2024

Moderation: Prof. Dr. Hedwig Röckelein (Göttingen)

9.00 Uhr: Von irenischer Indifferenz zu klarer Kante: Augsburger Bischofsprofile vor dem Hintergrund der Reformation (1517-1573)
Prof. Dr. Dietmar Schiersner (Weingarten)

9.45 Uhr: Das Bistum Meißen zwischen Untergang und Fortbestand: Wettinische Schutzherrschaft und Apostolische Administratur im Reformationsjahrhundert (1500-1581)
Prof. Dr. Enno Bünz (Leipzig)

10.30 Uhr: Kaffeepause

Sektion 2: Domkapitel

Moderation: PD Dr. Thomas Brockmann (Mainz)

11.00 Uhr:Ob religionis diversitatem. Das Naumburger Domkapitel im Spannungsfeld von Konfession, Liturgie und Reichsrecht
Dr. Matthias Ludwig (Naumburg)

11.45 Uhr: Gemeinständisch und gemischtkonfessionell. Das Bremer Domkapitel im Zeitalter der Reformation und Gegenreformation
Dr. Christian Hoffmann (Hannover)

12.30 Uhr: Mittagspause

Moderation: Prof. Dr. Mark Häberlein (Bamberg)

14.00 Uhr: Der Feind, den man nicht kennt? Das Bamberger Domkapitel zwischen katholischer Orthodoxie und Sympathien für die neue Lehre
Oliver Kruk M.A. (Bamberg)

14.45 Uhr:Aurea Caspari sunt tempora nescia belli. Gesteuerte Endzeiterwartung in der Gedächtnis- und Erinnerungspolitik des Domkapitels von Riga und sein Verhältnis zur Reformation
Prof. Dr. Andris Levans (Riga)

15.45 Uhr: Exkursion zum alten Dom St. Johannis und zum neuen Dom St. Martin

18.30 Uhr: Öffentlicher Abendvortrag
Die Reformation als Herausforderung
Prof. Dr. Matthias Pohlig (Berlin)

Moderation: Prof. Dr. Nina Gallion (Mainz)
mit einem Empfang im Anschluss

Samstag, 24. Februar 2024

Sektion 3: Kathedralstädte

Moderation: Dr. Hedwig Suwelack (Mainz)

9.15 Uhr: Reformation - Täuferreich - Restauration. Münster 1525-1553 - ein Sonderfall?
Dr. Gerd Dethlefs (Münster)

10.00 Uhr:ain gantze, volle, satte reformation ... aller ding. Die Reformation in der Bischofsstadt Konstanz
Prof. Dr. Wolfgang Zimmermann (Karlsruhe)

10.45 Uhr: Kaffeepause

Moderation: Dr. Frederieke Maria Schnack (Würzburg)

11.15 Uhr: Reformation und altgläubige Sammlung in der Bischofsstadt Würzburg: Gedrängte Konfliktlagen und frühzeitige Weichenstellungen (1519-1558)
Dr. Winfried Romberg (Würzburg)

12.00 Uhr: Der Dom als Raum konfessioneller Auseinandersetzungen. Zur Reformation in Lübeck
Dr. Michael Hohlstein (Osnabrück)

12.45 Uhr: Die Reformation als Herausforderung. Bündelnde Beobachtungen und weiterführende Überlegungen
Prof. Dr. Bettina Braun (Mainz)

13.45 Uhr: Tagungsende

Kontakt

Prof. Dr. Nina Gallion
ngallion@uni-mainz.de

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