Demokratiebildung ist zentraler Auftrag an Schule und Unterricht. Die Kultusministerkonferenz (2018), der 16. Kinder- und Jugendbericht (BMFSFJ 2020) und der Europarat (2018a/b) haben in den letzten Jahren auf die Bedeutung und Dringlichkeit dieser Querschnittsaufgabe auch und insbesondere vor dem Hintergrund gegenwärtiger demokratiefeindlicher Entwicklungen und gesellschaftlicher Konflikte hingewiesen.
In dem Maße, wie alle Lehrpersonen in der Verantwortung stehen, die demokratischen Kompetenzen ihrer Lernenden in Unterricht, Fachinhalten und der Gestaltung von Schulleben und außerschulischen Kontakten zu stärken, ist auch die Lehrer:innenbildung in erheblicher Weise gefordert. Allerdings schlägt sich der hohe Anspruch, der an Lehrkräfte gestellt wird, bisher nur unzulänglich in der Professionalisierung von Lehrpersonen nieder. So ist Demokratiebildung aktuell bundesweit kaum in Curricula und Praxen der Lehramtsaus- und weiterbildung verankert. Nur eine Minderheit von 16 bzw. 13 % der angehenden Lehrkräfte begegnet dem Thema in Studium und Referendariat (vgl. u.a. Schneider/Gerold 2018).
Im Rahmen der interdisziplinär ausgerichteten Tagung möchten wir aus wissenschaftlicher und (hochschul-)didaktischer Perspektive diskutieren:
- Wie kann Demokratiebildung als Querschnittsaufgabe von Schule und Unterricht systematisch, nachhaltig und verbindlich in den drei Phasen der Lehrer:innenbildung verankert werden?
- Wie können demokratische (Konflikt-)Kompetenzen sowie grundrechtsklare und diskriminierungskritische Haltungen im Rahmen konkreter lehramtsbezogener Lehr-Lernveranstaltungen gestärkt werden?
- Welche spezifischen Beiträge können die verschiedenen Studien- bzw. Unterrichtsfächer zur Demokratiebildung leisten?
Fachdidaktische sowie fach-, bildungs- und bezugswissenschaftliche Beiträge sind möglich. Schwerpunkte liegen insbesondere in der Entwicklung modellhafter Lehr-Lern- und Entwicklungskonzepte sowie best-practice-Berichten aus allen drei Phasen der Lehrer:innenbildung, aber auch in der empirischen Forschung zur Lehrer:innenprofession und bildung.
Themenvorschläge können für 30-minütige Vorträge (zzgl. Diskussion) oder für 90-minütige praxisbezogene Workshops eingereicht werden.
Zum Einreichen eines Vorschlags senden Sie bitte eine Kurzbeschreibung (max. 2.500 Zeichen inkl. Leerzeichen) mit Titel, einer Kurzbibliographie, dem gewünschten Format (Vortrag oder Workshop) sowie kurzen biographischen Angaben bis zum 29. Februar 2024 per E-Mail an adila@uni-trier.de.
Im Nachgang der Tagung ist die Publikation eines Sammelbands vorgesehen. Die Einreichungsfrist für Manuskripte wird voraussichtlich der 10. November 2024 sein.
Wir freuen uns auf Ihre Beiträge!
Weiterführende Informationen: https://www.uni-trier.de/universitaet/fachbereiche-faecher/fachbereich-iii/faecher/geschichte/profil/fachgebiete/didaktik-der-gesellschaftswissenschaften/forschung-und-projekte/adila-aktiv-fuer-demokratiebildung-im-lehramt/wissenschaftliche-tagung