„Die Wende dezentralisieren.“ Transformationsgeschichte(n) aus regionaler Perspektive

„Die Wende dezentralisieren.“ Transformationsgeschichte(n) aus regionaler Perspektive

Veranstalter
LWL-Institut für westfälische Regionalgeschichte
PLZ
48147
Ort
Münster
Land
Deutschland
Findet statt
In Präsenz
Vom - Bis
21.03.2024 - 22.03.2024
Deadline
15.03.2024
Von
Claudia Kemper, Neuere und Neueste Geschichte, LWL-Institut für westfälische Regionalgeschichte

Am 21. und 22. März 2024 findet der Workshop „Die Wende dezentralisieren. Transformationsgeschichte(n) aus regionaler Perspektive“ am LWL-Institut für westfälische Regionalgeschichte statt. Der Workshop wird sich mit der „Wende“ als erinnerungspolitischem Ausgangspunkt beschäftigen, um ihre Folgen in Ost wie West – und beides miteinander verflochten – aus regionalhistorischer Perspektive zu diskutieren.

„Die Wende dezentralisieren.“ Transformationsgeschichte(n) aus regionaler Perspektive

Bislang wurde die Geschichte der Wiedervereinigung vor allem aus einer eingeschränkten Perspektive erzählt, in der die neuen Bundesländer als „das Andere“, von dem „Normalfall“ der alten Bundesländer Abweichende dargestellt werden. Diese ungleiche Sichtweise blendet jedoch aus, dass die 1990er-Jahre auch in Westdeutschland von (Ko-) Transformationsprozessen geprägt war. Diese werden in den letzten Jahren angesichts der beginnenden Geschichtsschreibung jener Jahre und den aktuellen politischen Herausforderungen vermehrt erforscht. Die Beitragenden werden hiervon ausgehen und gemeinsam diskutieren, wie sich die Geschichte „der Wende“ und der (Ko-)Transformationen regionalhistorisch-gesamtdeutsch erzählen lässt.

Programm

Donnerstag, 21. März 2024

9:15 Uhr – 9:45 Uhr
Einführung
Claudia Kemper/Christoph Lorke (beide LWL-Institut für westfälische Regionalgeschichte)

9:45 Uhr – 11:15 Uhr
Zonen, Ränder, Täler und andere Zuschnitte in der Transformationszeit
Astrid M. Eckert (Emory University): Ko-Transformation wider Willen. Das „Zonenrandgebiet nach der Wiedereinigung“
Stefan Hördler (Universität Göttingen): Niedergangszenarien in West und Ost seit den 1980er Jahren: Zur langen sozioökonomischen Transformation im interregionalen Vergleich

Moderation: Malte Thießen (LWL-Institut für westfälische Regionalgeschichte)

11:30 Uhr – 13:00 Uhr
Arbeitswelt und Protest
Svea Gruber/Marcel Bois (beide Forschungsstelle für Zeitgeschichte in Hamburg): Betriebliche Protestbewegungen gegen Schließung von Bahnausbesserungswerken in Delitzsch und Duisburg-Wedau
Julia Paulus (LWL-Institut für westfälische Regionalgeschichte): „Was der Westen vom Osten lernen kann“ – Gleichstellungs- und Familienpolitik in Ost- und Westdeutschland und ihre langfristigen Auswirkungen

Moderation: Matthias Frese (LWL-Institut für westfälische Regionalgeschichte)

13:00 Uhr – 14:30 Uhr Mittagspause

14:30 Uhr – 16:00 Uhr
Politik machen
Anna Hesse (Universität Mainz): Von Dessau nach Meckenheim – Über Ostdeutsche Bundestagsabgeordnete in westdeutschen Wahlkreisen (1991-1994) – AkteurInnen, Quellen, Perspektiven
Christian Rau (Institut für Zeitgeschichte Berlin): Auf der Suche nach Identität: Konservative Lokalpolitik und die Transformation des Heimatbegriffs im Thüringer Eichsfeld seit 1989/90

Moderation: Sabine Kittel (Institut für Stadtgeschichte Gelsenkirchen)

16:15 Uhr – 17:45 Uhr
Konversion – Konflikt – Kooperation
Thomas Küster (LWL-Institut für westfälische Regionalgeschichte): Truppenreduzierung und Konversion in (Nordrhein-)Westfalen. Wo und wie profitierte die Region von der Blockauflösung?
Malgorzata Popiolek-Roßkamp (Leibniz-Institut für Raumbezogene Sozialforschung Erkner): Abzug der WGT-Truppen und Konversion der militärischen Flächen als (vergessener) Teil der Transformationsgeschichte. Fallbeispiel Brandenburg

Moderation: Rüdiger Schmidt (Universität Münster)

Zusammenfassung 1. Tag
19 Uhr gemeinsames Abendessen

Freitag, 22. März 2024

9:00 Uhr – 10:30 Uhr
Altlasten und neue Interessen
Christoph Strupp (Forschungsstelle für Zeitgeschichte in Hamburg): Hamburger Chancen und Interessen in Schwerin
Thorben Pieper (Universität Bochum): „Bitterfeld am Rein“? Ko-Transformationsprozesse im vereinten Deutschland am Beispiel der Altlasten(-sanierung)

Moderation: Joana Gelhart (Forschungsstelle für Zeitgeschichte in Hamburg)

10:45 Uhr – 12:15 Uhr
Deutsch-deutsche Netzwerke rechter Gewalt und der Antifa
Jessica Lindner-Elsner (Zentrum für Zeithistorische Forschungen Potsdam): Rechte Gewalt, Kontinuität und Wandel – Die Grenzregion Eisenach als Beispiel
Yves Müller (Institut für Landesgeschichte Halle)/Kai Richarz (Bundesarchiv Berlin): Antifaschistische Ko-Transformation? Zur Geschichte der Deutsch-Deutschen Antifa-Bewegung in Ostdeutschland nach 1990

Moderation: Tim Zumloh (LWL-Institut für westfälische Regionalgeschichte)

12:15 Uhr – 13:15 Uhr Mittagspause

13:15 Uhr – 14:45 Uhr
Institutionenwandel und Begegnungen vor Ort
Erik Fischer (Universität Leipzig): „Abwertend wurden wir eigentlich nie behandelt“ – Westexpertise und – Akteur:innen beim Umbau des sächsischen Schulsystems
Maren Hachmeister (Hannah-Arendt-Institut für Totalitarismusforschung Dresden): Ko-Transformation beim Arbeiter-Samariter-Bund (ASB)

Moderation: Marcus Böick (University of Cambridge)

15:00 Uhr – 16 Uhr
Sektion: Wie lässt sich deutsche Geschichte nach 1990 gesamtdeutsch / dezentral / non-binär erzählen?
Johannes Schmitz (Universität Jena): Möglichkeiten und Grenzen regionaler Zugriffe auf die Transformationszeit in der didaktischen Vermittlung
Nele Wieting (Bundesstiftung Aufarbeitung, Berlin): Junge Perspektiven auf die „Wende“ – Jugendliche erforschen regionale Transformationsgeschichte

Moderation: Claudia Kemper, Christoph Lorke (beide LWL-Institut für westfälische Regionalgeschichte)

Abschluss

Kontakt

Dr. Claudia Kemper (claudia.kemper@lwl.org)
Dr. Christoph Lorke (christoph.lorke@lwl.org)
Interessierte sind herzlich eingeladen, am Workshop teilzunehmen und mit den Referent:innen zu diskutieren. Wir bitten um Anmeldung bis zum 15. März an svea.gruber@lwl.org.

https://www.lwl-regionalgeschichte.de/de/