Kinder der Krise

Kinder der Krise

Veranstalter
Dr. Stephan Zandt (Bauhaus-Universität Weimar), Dr. Denise Reimann (HU Berlin) (Bauhaus-Universität Weimar)
Ausrichter
Bauhaus-Universität Weimar
Veranstaltungsort
GRAMA Lounge, Universitätsbibliothek, Steubenstraße 6
PLZ
99423
Ort
Weimar
Land
Deutschland
Findet statt
In Präsenz
Vom - Bis
21.06.2024 - 22.06.2024
Von
Tim Othold, Graduiertenkolleg Medienanthropologie, Bauhaus-Universität Weimar

Seit ihrer Entdeckung erscheint die Kindheit als eine durch Krisen gekennzeichnete Lebenszeit. Aus medienanthropologischer, kultur‐ und literaturwissenschaftlicher Perspektive fragt der Workshop nach der Medienbedingtheit sowie den Medienmilieus und Mediatisierungen von Kindheit und Krise.

Kinder der Krise

Seit ihrer Entdeckung erscheint die Kindheit als eine durch Krisen gekennzeichnete Lebenszeit. Als radikal relationales und auf die Zukunft hin offenes Lebensalter bedingt sie nicht nur eine besondere psychologische Aufmerksamkeit für ihre Krisenbewältigungs‐ und Transitionsstrategien, sondern auch eine immer engmaschigere pädagogisierende Sorge.
Überhaupt kommt Kindern in Krisenzeiten eine eminente Aufmerksamkeit zu. Von der Romantik bis zu den Reformbewegungen um 1900, von 1968 bis zur gegenwärtigen Klimakrise werden Kinder für eine Politisierung der Gegenwart in Anspruch genommen. Gleichwohl Kinder wie kaum eine andere soziale Gruppe von gesellschaftlichen und ökologischen Krisen betroffen sind, lassen sich gerade an ihnen Formen kindlicher Selbstermächtigung beobachten. So stellt gegenwärtig etwa die maßgeblich von Kindern und Jugendlichen getragene Klimaschutzbewegung das Selbstverständnis der älteren Generationen und der Moderne überhaupt in Frage.
Aus medienanthropologischer, kultur‐ und literaturwissenschaftlicher Perspektive fragt der Workshop nach der Medienbedingtheit sowie den Medienmilieus und Mediatisierungen von Kindheit und Krise. Wie werden mit und durch Medien Kinder und Krisen relationiert? Welche Kinder und kindlichen Medien bringen Krisensituationen jeweils hervor? Wie bewältigen Kinder mit ihrer Hilfe Krisen? Und in welche Krisen geraten sie umgekehrt durch und mit Medien?

Anmeldungen und Anfragen bitte an stephan.zandt@uni-weimar.de

Programm

--- Freitag, 21. Juni 2024 ---
14:00
Begrüßung und Einleitung

14:30
Iris Därmann (Humboldt-Universität zu Berlin)
Kinder versammeln. Fernand Delignys kartographischer Humanismus

15:15
Katja Rothe (BBS, Berlin)
Strategien der Ich‐Organisation in der Krise? Not‐me‐Possessions und Transitionen in der mediatisierten Kindheit

16:00
Pause

16:30
Stephan Zandt (Bauhaus-Universität Weimar)
Wilde Kindheit. Mediatisierung, Spiel und Mimesis im Milieu der Post Frontier

17:15
Denise Reimann (Humboldt-Universität zu Berlin)
Widerstand im Wald. Arboreale Szenen jungen Klimabewusstseins

18:00
Pause

18:15
Martin Siegler (Bauhaus-Universität Weimar)
Das Kind im Brunnen. Julens Todesfall und die Löcher des Anthropozäns

--- Samstag, 22. Juni 2024 ---
10:00
Keynote-Lecture (online/hybrid)
Karen Malone (Swinburne University of Technology, Melbourne, AU)
Theorising Childhoods in the Anthropocene

11:30
Mittagspause

12:30
Christine Lötscher (Universität Zürich)
Das Ende der Paranoia? Coming of Age im Anthropozän

13:15
Julia Boog-Kaminski (Intern. Forschungszentrum Kulturwissenschaften (IFK), Wien)
Die letzte Generation: Vom Oedipus‐ zum Kronos‐Komplex

14:00
Pause

14:15
Dorna Safaian (Albert-Ludwigs-Universität Freiburg)
Unschuldig, mutig, tragisch: Kind‐Sein in Greta Thunbergs Selbst‐ und Fremdinszenierung in den Jahren 2018 und 2019

15:00
Abschluss

Kontakt

stephan.zandt@uni-weimar.de

https://www.uni-weimar.de/de/medien/institute/grama/