Medizin zwischen Staat und privaten Interessen

Medizin zwischen Staat und privaten Interessen

Veranstalter
Deutsch-polnische Gesellschaft für Geschichte der Medizin e.V. Präsident: Prof. Dr. A. Jonecko Vizepräsident: Prof. Dr. H.-P. Schmiedebach
Veranstaltungsort
Ort
Krakau
Land
Poland
Vom - Bis
06.11.2003 - 09.11.2003
Deadline
28.02.2003
Website
Von
Dinges, Martin

Call for papers

Sehr geehrte Damen und Herren, liebe Kolleginnen und Kollegen,

hiermit möchten wir Sie über die Vorbereitungen zur IX. Tagung der Deutsch-polnischen Gesellschaft für Geschichte der Medizin e.V. informieren. Die Tagung wird in Krakau/Krakow in der Zeit vom 06. bis 9.11.2003
stattfinden.

Thema: Medizin zwischen Staat und privaten Interessen

Bei dieser Tagung soll die Geschichte staatlicher Gesundheitspolitik unter neuen Gesichtspunkten aufgegriffen werden. Die traditionellen Untersuchungen zu Wurzeln und Entstehung der modernen Institution der "Gesundheitspolizei" und des Medizinalwesens sollen im Rahmen der bevorstehenden Tagung erweitert werden. Erwünscht sind Referatvorschläge, die besonders das kontextuelle Umfeld und mögliche Widersprüche bei der Umsetzung staatlicher und kommunaler Aktivitäten untersuchen sollten: Welche Interessen flossen in die obrigkeitliche und staatliche Politik ein, auf welche gegensätzlichen Ziele trafen diese Maßnahmen, welche Auswirkung auf das Alltagsleben sind zu erkennen, welche Legitimierungs- und Umsetzungsstrategien wurden in Anbetracht gegensätzlicher Positionen entwickelt; relativierte sich dadurch das ursprüngliche Ziel, welche Alternative gab es und welche konnte sich durchsetzen, inwiefern beeinflußten politische Zäsuren inhaltliche Zielsetzungen und strukturelle Vorgaben?

Die in der Themenstellung enthaltene Möglichkeit der Kontrastierung privater und staatlicher Interessen bietet Gelegenheit, das bisherige Geschichtsbild um neue Konturen zu bereichern. So wird die Betrachtung der Differenz zwischen staatlich/kommunalen Aktivitäten einerseits und privaten Maßnahmen andererseits zur Verdeutlichung der Vielfalt auf dem Gebiet der "Gesundheitsgestaltung" beitragen. Der Kontrast zwischen deutschen und polnischen Beispielen wird es wegen der sehr unterschiedlichen Geschichte der Staatsbildung in beiden Ländern erlauben, nicht nur verschiedene Medizinalpolitiken zu vergleichen, sondern auch ein erneuertes Verständnis der Rolle des Staates zu gewinnen. Damit könnte ein Geschichtsbild relativiert werden, das seinen Blick zu sehr auf die staatlichen Initiativen fixiert.

Abstracts werden (insbesondere) zu folgenden Themenbereichen erbeten:

1) Seuchenbekämpfung zwischen privaten und obrigkeitlichen Interessen (Spätmittelalter bis ca.1850)
2) Biopolitik und medicinische Policey (18. Jh.- ca.1850)
3) Private, kommunale und staatliche Gesundheitsfürsorge, kommunale und staatliche Gesundheitspolitik (ca.1850-1950)
4) Private und staatliche Wissenschaftsförderung im Bereich der Medizin (19. und 20. Jh.)
5) Private und staatliche Krankenversicherung seit dem ausgehenden 19. Jahrhundert
6) Umgang mit Geschlechtskrankheiten: gesellschaftliche und staatliche Initiativen.
7) Nationalsozialistische und sowjetische Gesundheitspolitik in Polen und Deutschland

Wir bitten um Einsendung der Vortragsthemen bis zum 28.2.2003 mit einem Abstract von 15-30 Zeilen an folgende Adresse:

Prof. Dr. med. Heinz-Peter Schmiedebach
Institut für Geschichte der Medizin
Walter-Rathenau-Str. 48
17487 Greifswald
geschmed@uni-greifswald.de

Im März und April wird der Vorstand nach Sichtung der eingegangenen Beiträge dem Autor/der Autorin Rückmeldung geben und das Programm der Tagung erarbeiten. Für die Tagung ist eine Simultanübersetzung geplant. Deshalb müssen die Vortragsmanuskripte bis 20. Oktober 2003 vorliegen.

Posterpräsentation

Es ist geplant, wieder eine Posterpräsentation durchzuführen. Besonders junge Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler werden gebeten, ihre Arbeitsthemen in diesem Rahmen vorzustellen. Die eingereichten Themen können alle Forschungsgebiete der deutschen und polnischen Medizingeschichte betreffen und brauchen nicht mit dem Rahmenthema zu korrespondieren.

Termin für Einreichung des Posterthemas: 28.2.2003 (unter oben genannter Adresse)

Eine Finanzierung der Tagung ist beantragt.

In der Hoffnung auf aktive Beteiligung verbleiben wir mit freundlichen Grüßen

Prof. Dr. H. P. Schmiedebach
Prof. Dr. Martin Dinges

Programm

Kontakt

Prof. Dr. med. Heinz-Peter Schmiedebach
Institut für Geschichte der Medizin
Walter-Rathenau-Str. 48
17487 Greifswald
geschmed@uni-greifswald.de


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Sprach(en) der Veranstaltung
Deutsch, Polish
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