Getragen von den Fächern Klassische Archäologie, Alte Geschichte und Klassische Philologie, bietet das Altertumswissenschaftliche Kolloquium an der Universität Augsburg seit Jahren regelmäßig Vorträge an. Für das kommende Sommersemester haben sich die Organisatoren aus aktuellem Anlass eine besondere Aufgabe gestellt: Das universitäre und nicht-universitäre Publikum soll über "Archäologische Parks" in Deutschland und der Schweiz informiert werden. In einer Reihe von insgesamt sieben Vorträgen werden wichtige Beispiele solcher Parks erläutert. Von der noch im Kaiserreich rekonstruierten Saalburg führt der Weg über Touristenmagneten wie Xanten am Niederrhein und Kempten bis zu einer ganzen Stadtlandschaft in Augst bei Basel. Neue Planungen in Baden Württemberg werden präsentiert, und zum Abschluss steht der aktuelle Anlass dann im Mittelpunkt: Es werden die Planungen der Stadtarchäologie für einen archäologischen Park am Pfannenstiel in Augsburg vorgestellt.
Als Redner konnten jeweils die Leiter der verschiedenen Parks gewonnen werden. Sie werden sich nicht nur auf die archäologische Bedeutung ihrer Orte, sondern vor allem auch auf die finanziellen Voraussetzungen, die notwendigen didaktischen Konzepte und die administrative Begleitung solcher Parks konzentrieren.
Das Altertumswissenschaftliche Kolloquium möchte mit dieser Vortragsreihe eine zentrale kulturpolitische Diskussion in Augsburg begleiten. Der in den vergangenen Jahren mehrfach diskutierte Vorschlag, einen "Archäologischen Park" am Pfannenstiel einzurichten, hat erneut an Aktualität gewonnen. Im Rahmen der Bemühungen Augsburgs um eine Bewerbung als Kulturhauptstadt Europas für das Jahr 2010 wird auch seine Vergangenheit als "Römerstadt" eine Rolle spielen. Da diese jedoch bisher nur im Römischen Museum und an der "Römermauer" vor dem Dom sichtbar ist, liegt es nahe, an eine anschauliche Präsentation auf dem letzten freien Grundstück auf dem Gebiet der römischen Stadt zu denken.
Wie könnte solch ein "Park" aussehen? Wie kann man sich eine Visualisierung der Bodendenkmäler vorstellen und welche didaktischen und touristischen Konzepte können zum Erfolg einer solchen Einrichtung führen? Die vorgestellten "Parks" sollen zeigen, wie solche Fragen an anderen Orten beantwortet wurden.
Parallel zur Vortragsreihe werden vom 30. April bis zum 22. Juni im Römischen Museum Augsburg erste Ideen zu einer Gestaltung des Grundstücks am Pfannenstiel zu sehen sein. Der Fachbereich Architektur und Bauingenieurwesen der Fachhochschule Augsburg präsentiert hier die zwölf besten Diplomarbeiten zum Thema "Archäologischer Park am Pfannenstiel".