Elitenwanderung und Wissenstransfer

Elitenwanderung und Wissenstransfer

Veranstalter
Gesellschaft für Historische Migrationsforschung (GHM)
Veranstaltungsort
Ort
Blaubeuren
Land
Deutschland
Vom - Bis
19.03.2004 - 21.03.2004
Deadline
31.07.2003
Website
Von
Ackermann, Volker

CALL FOR PAPERS

Elitenwanderung und Wissenstransfer

3. Konferenz der Gesellschaft für Historische Migrationsforschung (GHM) in Blaubeuren vom 19. bis 21. März 2004

Wissenstransfer durch Elitenwanderung - Beispiele dafür sind etwa die Glaubensflüchtlinge, die seit dem 16. Jahrhundert ins Deutsche Reiche kamen und ihr know-how mitbrachten sowie ihre Fähigkeit, wirtschaftliche Impulse zu geben; als Innovatoren waren sie so begehrt, dass in einigen Fällen von „konfessionsbedingtem Technologietransfer“ (Klaus J. Bade) gesprochen werden kann. Im 19. Jahrhundert tauchte der Typus des wandernden Facharbeiters auf: er übertrug neue industrielle Techniken aus weiter fortgeschrittenen Regionen oder Ländern in weniger entwickelte, wie etwa Deutschland. Absolventen deutscher Gewerbeschulen ihrerseits wanderten teilweise für mehrere Jahre in die Musterbetriebe Belgiens, Frankreichs und Großbritanniens, um dort als gewöhnliche Arbeiter Einblicke in die meist geheim gehaltenen Produktionsprozesse zu erhalten; später beherrschten sie die neuesten Herstellungsverfahren bei der technischen Leitung eines deutschen Betriebes. Gelegentlich also fällt die Arbeitswanderung von qualifizierten Facharbeitern und Technikern in den Grenzbereich von Technologietransfer und Industriespionage.

Heute umfassen weltweite Wanderungen immer mehr die Bewegung von Spezialisten. Techniker, Ingenieure, hochqualifiziertes Personal und Manager bewegen sich zwischen den reichen Staaten und in die ärmeren hinein. Die weltweite Zirkulation von Berufstätigen ist ein strategisches Element sowohl von multinationalen Unternehmen als auch von Entwicklungsländern. Aus diesem ‚brain-drain’ ergeben sich Wechselwirkungen: Abhängigkeiten werden geschaffen, Güter transportiert, Technologien übertragen, Kapitalströme gelenkt und Informationen ausgetauscht.

Ziel der dritten GHM-Konferenz ist sowohl eine Bestandsaufnahme aktueller Forschungen als auch die Anregung einer international und interdisziplinär geführten Debatte über ‚Elitenwanderung und Wissenstransfer‘. Erbeten werden Vorschläge für Referate von etwa 30 Minuten Länge. Konferenzsprachen sind Deutsch und Englisch. Bitte senden Sie Ihren Referatsvorschlag mit einer Kurzbeschreibung des Themas im Umfang von etwa einer Seite bis zum 31. Juli 2003 an den Geschäftsführer der GHM.

Programm

Kontakt


Prof. Dr. Volker Ackermann
E-Mail: volker.ackermann@email.de