Geschichte der Konzentrationslager

Geschichte der Konzentrationslager

Veranstalter
Organisationsteam des Workshops zur Geschichte der Konzentrationslager (Akim Jah, Christoph Kopke, Alexander Korb und Alexa Stiller) in Zusammenarbeit mit dem Dokumentationszentrum Oberer Kuhberg e.V.
Veranstaltungsort
Heinrich Fabri Institut, Dokumentationszentrum Oberer Kuhberg
Ort
Blaubeuren (bei Ulm)
Land
Deutschland
Vom - Bis
11.11.2004 - 14.11.2004
Deadline
15.06.2004
Website
Von
Alexander Korb

Seit 1994 findet jährlich im Herbst eine von DoktorandInnen selbstorganisierte Tagung unter dem Titel "Workshop zur Geschichte der Konzentrationslager" statt. Diese Veranstaltung bietet jungen NachwuchswissenschaftlerInnen, die sich in verschiedenen Disziplinen der Geistes- und Sozialwissenschaften mit dem Thema Konzentrationslager auseinandersetzen, ein Forum für Gedankenaustausch und Debatten zu aktuellen Problemen und Kontroversen in der Forschung. In etwa 12 Vorträgen werden Forschungsvorhaben und Zwischenergebnisse zur Diskussion gestellt. Wie in den vergangenen Jahren findet die Veranstaltung in räumlicher Nähe eines ehemaligen NS-Konzentrationslager statt. Der diesjährige Workshop wird vom 11. bis 14. November 2004 in Blaubeuren bei Ulm in Zusammenarbeit mit dem Dokumentationszentrum Oberer Kuhberg - KZ-Gedenkstätte (DZOK) e.V. stattfinden. Am oberen Kuhberg in Ulm befand sich von 1933-35 das „Württembergische Schutzhaftlager Oberer Kuhberg“.

Die diesjährige Tagung besteht wie auch schon in den vergangenen Jahren aus einem Schwerpunkt zur Geschichte der Konzentrationslager und einem gedenkpolitischen Schwerpunkt:

1. Geschichte und Bedeutung der frühen Konzentrationslager und ihr Vergleich mit den zwischen 1938 und 1942 im Zuge der territorialen Expansion des nationalsozialistischen Deutschland errichteten Lager:
Anknüpfend an den Tagungsort in der Nähe des ehemaligen Konzentrationslagers Oberer Kuhberg suchen wir für diesen Schwerpunkt Beiträge, die sich mit der Errichtung, Funktion und Geschichte der frühen Lager (1933 bis 1935) beschäftigen. Darüber hinaus sind wir an Vorträgen interessiert, die die Geschichte der nach Beginn der territorialen Expansion NS-Deutschlands und während der ersten Hälfte des Krieges in den besetzten Gebieten errichteten Lager untersucht. Gewünscht sind auch Arbeiten, die den Vergleich der verschiedenen Lagertypen in den Mittelpunkt stellen. Dieser Schwerpunkt bietet die Möglichkeit, in eine Diskussion über die unterschiedlichen Funktionen und Rahmenbedingungen der Lager in verschiedenen Phasen des NS-Regimes zu treten. Der Vergleich zwischen den Zeiträumen 1933/35 und 1938/42 könnte beispielsweise folgende Fragen umfassen: In welchem Maße benutzten die Nationalsozialisten die Errichtung von Konzentrationslagern ab 1938 zur Herrschaftsetablierung in den annektierten bzw. okkupierten Ländern? Wo bestehen Parallelen und Unterschiede zur Herrschaftsstabilisierung in Deutschland nach der Machtübernahme?

2. Schon lange haben die KZ-Gedenkstätten ihre primäre Funktion als Orte des Gedenkens und des Mahnens eingebüßt. Gedenkstätten haben inzwischen eine Vielzahl von Funktionen übernommen: Sie sind zeitgeschichtliche Museen mit Bezug zum historisch-authentischen Ort, wissenschaftliche Archive und Forschungseinrichtungen sowie Orte politischer Bildung und pädagogischer Arbeit. Doch darüber, was in Gedenkstätten gelernt werden kann oder soll, herrscht bei den verschiedenen AkteurInnen (LehrerInnen, MultiplikatorInnen der außerschulischen Bildung, GedenkstättenmitarbeiterInnen, PolitikerInnen) Uneinigkeit. Sind die Stätten der ehemaligen Konzentrationslager prädestinierte Orte für politische „Werteerziehung“ und für die Vermittlung des Eintretens für Menschenrechte? Wird sich die Funktion der Gedenkstätten in Zukunft hin zu „Orten des Lernens“ verschieben? Was soll und was kann aus der Geschichte der nationalsozialistischen Konzentrationslager gelernt werden? Wir suchen Beiträge, die sich mit diesen Fragen beschäftigen.

Besonders willkommen sind Arbeiten, die kollektivbiographische und/oder geschlechtsspezifische Fragestellungen sowie Fragen zur wissenschaftlichen Methode berücksichtigen.

Die Vorträge sollen den Charakter von Impulsreferate haben und 20 Minuten nicht überschreiten. An jeden Vortrag schließt sich eine etwa 40-minütige Diskussion an. Thesenpapiere der Vorträge werden im Vorfeld an die TeilnehmerInnen verschickt. Diese müssen bis zum 15.10.2004 beim Organisationsteam eingegangen sein.

Dieses Call for Papers richtet sich an alle interessierten NachwuchswissenschaftlerInnen, die sich mit dem Forschungsgegenstand Konzentrationslager auseinandersetzen. Die Teilnahme ist nicht ausschließlich auf DoktorandInnen beschränkt, wichtig ist uns jedoch, dass es sich um KollegInnen handelt, die noch nicht in wissenschaftlichen Institutionen etabliert sind. Die Tagung verfolgt einen interdisziplinären Ansatz und richtet sich nicht nur an HistorikerInnen, sondern auch an PolitologInnen, PsychologInnen, Sozial-, Sprach- und KulturwissenschaftlerInnen etc. Der Workshop besitzt einen Werkstattcharakter. Dies bedeutet, dass die Diskussion von offenen Fragen im Vordergrund steht. Aus diesem Grund bevorzugen wir bei der Auswahl der Vorschläge noch nicht abgeschlossene Forschungsvorhaben. Wir freuen uns, wenn sich für den kommenden Workshop auch DoktorandInnen aus dem Ausland bewerben. Die Tagungssprache ist Deutsch.

Wir bitten alle Interessierten, bis zum 15.06.2004 ihre Vorschläge von etwa einer Seite Umfang inklusive einer Kurzbiographie an folgende Adresse zu senden: workshop-am-kuhberg@gmx.net

Programm

Kontakt

workshop-am-kuhberg@gmx.net


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