Tabus und Tabubrüche in Frankreich und Deutschland

Tabus und Tabubrüche in Frankreich und Deutschland

Veranstalter
GIRAF/IFFD (Groupe interdisciplinaire de recherche Allemagne-France/Interdisziplinäre Forschungsgruppe Frankreich-Deutschland) (eingetragener Verein nach dem französischen Gesetz von 1901)
Veranstaltungsort
Universität Lille (Frankreich)
Ort
Lille
Land
France
Vom - Bis
08.10.2004 - 10.10.2004
Deadline
15.04.2004
Von
Ingrid Streble

CALL FOR PAPERS
Transdisziplinäres Forschungsatelier für NachwuchswissenschaftlerInnen

“Verboten, verschwiegen, ungehörig?
Ein Blick auf Tabus und Tabubrüche in Frankreich und Deutschland”

Organisatoren: Elsa Kammerer (Universität Lille 3), Dirk Leuffen (Universität Mannheim), Michael Mayer (EHESS/Universität München), Amélie Sandoval (CIERA), Ingrid Streble (Universität Paris 3/Universität des Saarlandes), Eva Werth (EPHE/Universität des Saarlandes)

GIRAF/IFFD ist ein deutsch-französischer eingetragener Verein von Doktoranden und Postdocs aus den Sozial-, Geistes- und Literaturwissenschaften, die über oder in Frankreich und Deutschland arbeiten. Die Forschungsgruppe organisiert in Zusammenarbeit mit der Universität Lille und der Universität des Saarlandes ein transdisziplinäres deutsch-französisches Atelier für NachwuchswissenschaftlerInnen, das von 8. bis 10. Oktober 2004 an der Universität Lille zu folgender Thematik stattfinden wird:

Vorstellung des Ateliers

Befinden wir uns in einer aufgeklärten Gesellschaft, in der man über alles sprechen kann und in der “alles geht”? Ziel der Veranstaltung wird sein, dieser Frage unter verschiedenen disziplinären und methodischen Gesichtspunkten nachzugehen, wobei wir junge Forscher aus allen Wissenschaftsbereichen ansprechen wollen.

Bei der Definition des Begriffes “Tabu” lassen sich laut Duden zwei Grundbedeutungen unterscheiden: 1. (Völkerk.): Verbot, bestimmte Handlungen auszuführen, insbes. geheiligte Personen oder Gegenstände zu berühren, anzublicken, zu nennen, bestimmte Speisen zu genießen; [...] 2. (bildungsspr.): ungeschriebenes Gesetz, das auf Grund bestimmter Anschauungen innerhalb einer Gesellschaft verbietet über bestimmte Dinge zu sprechen, bestimmte Dinge zu tun [...]”.

Auch wenn man heutzutage spontan annehmen könnte, Tabus seien überlebt und nicht in die Zeit passend, wenn Ausdrücke wie “tabulos”, “Tabubruch” und “enttabuisieren” positiv konnotiert sind, handelt es sich bei dem Begriff des Tabu um ein dynamisches, auch in unserer Gesellschaft fortbestehendes Konzept: kulturelle und soziale Dimensionen des Tabubegriffs “können einerseits als eine universale Erscheinung in allen Kulturen angesehen werden, andererseits muß aber davon ausgegangen werden, daß die jeweiligen Tabubereiche und Tabuthemen in einem hohen Maße kulturabhängig und einem ständigen Wandel unterworfen sind” (Hartmut Schröder).

Was macht man nicht? Worüber spricht man nicht? Worüber spricht man nur auf eine bestimmte Art und Weise? Was sagt man nicht? In welchen Bereichen der französischen und deutschen Gesellschaft sind Tabus aktuell? Inwiefern haben sich traditionelle Tabus verändert? Welche Motivationen haben Tabus und welche Funktionen erfüllen sie? etc. Gegebenenfalls wäre es interessant, diese Fragestellungen unter komparatistischen Gesichtspunkten zu erörtern.

Das Atelier wird etwa zwanzig Doktoranden und Postdocs aus sämtlichen vom Thema betroffenen Wissenschaften zusammenführen. Die Vorträge von 20 Minuten werden in Themenblöcken zusammengestellt.

Arbeitssprachen sind Französisch und Deutsch. Die in einer der Arbeitssprachen abgefassten Beitragsvorschläge (höchstens eine Seite) sind bis spätestens 15. April 2004 zu richten an:
tabutabou@freesurf.fr

Programm

Kontakt

Ingrid Streble

Univ. des Saarlandes, Phil. Fak. II, FR 4.5 AVL
PF 151150, 66041 Saarbrücken

+33/(0)143613568
streble@freesurf.fr

www.giraf-iffd.org
Redaktion
Veröffentlicht am
Beiträger
Klassifikation
Region(en)
Weitere Informationen
Land Veranstaltung
Sprach(en) der Veranstaltung
Französisch, Deutsch
Sprache der Ankündigung