Lesung u. Blockseminar mit Ulla Lachauer (dt.-russ. Familiengeschichten)

Lesung u. Blockseminar mit Ulla Lachauer (dt.-russ. Familiengeschichten)

Veranstalter
Abteilung Geschichte Ost- und Südosteuropas, Historisches Seminar, LMU München
Veranstaltungsort
Amalienstraße 52, 80799 München, Raum 402
Ort
München
Land
Deutschland
Vom - Bis
27.04.2004 - 28.04.2004
Deadline
23.04.2004
Von
Frithjof Benjamin Schenk

EINLADUNG
zur Lesung und zum Blockseminar mit der Historikerin, Sachbuchautorin, Filmemacherin Ulla Lachauer
Veranstalter: LMU München, Historisches Seminar, Abteilung für Geschichte Ost- und Südosteuropa

Programm

LESUNG
„Ritas Leute. Eine deutsch-russische Familiengeschichte“
Dienstag, 27.4.2004, 18.00 Uhr, Amalienstraße 52, 80799 München, Raum 402

Zwei Millionen Russlanddeutsche leben in der Bundesrepublik. „Ritas Leute“ ist das erste populäre Buch über ihre Geschichte und ihr Leben in der neuen Heimat. Rita Pauls ist eine junge, lebenslustige Frau: selbstbewusst im Auftreten, mit einer herrlichen Gesangsstimme begabt. Sie wohnt und lebt bei Mannheim und hat eine große, weit verstreute Familie: Ritas Leute. Das Besondere: Rita stammt aus Kasachstan und ist erst 1989 mit ihrer Familie nach Deutschland gekommen. Ritas Leben heute, ihre Verbundenheit mit ihrer Familie und ihre Erinnerungen an ihre alte Heimat, die Sowjetunion sind Ausgangspunkt des Buches von Ulla Lachauer. Von hier unternimmt die Autorin gemeinsam mit ihrer Protagonistin eine Reise an die Orte von Ritas Kindheit und eine Reise in die Vergangenheit ihrer Familie. So entsteht eine generationenübergreifende Familienbiographie, in der sich mehrere Geschichtsepochen spiegeln: von der ersten deutschen Auswanderung nach Russland im 18. Jahrhundert bis zur Wolgadeutschen Republik, von der Zeit der stalinistischen Verfolgungen und Zwangsumsiedlungen bis zur Gegenwart.

BLOCKSEMINAR
Ritas Leute. Eine deutsch-russische Familiengeschichte.
Wie aus einem historischen Stoff ein Buch entsteht
Mittwoch, 28.4.2004, 9.00-12.00 Uhr, Amalienstraße 52, 80799 München, Raum 402

Wie entsteht aus einer zufälligen Begegnung ein Interesse an einem entlegenen, exotischen Teil unserer Geschichte, das die Autorin Ulla Lachauer um den halben Erdball führt, von Deutschland an die Weichsel und die Wolga, nach Kanada und Kasachstan? Wie nähert sie sich fremden Menschen? Was geschieht beim Beobachten und Zuhören - auch mit ihr selbst? Aus welchen Quellen rekonstruiert sie die Kontexte Lebens der Hauptpersonen? Und in welcher Form kann ein ausufernder Stoff erzählt werden, so dass geneigte, aber weitgehend unkundige Leser der Geschichte folgen können? - Anhand von Text-Ausschnitten aus dem Buch "Ritas Leute" sollen im Seminar verschiedene Fragen der Recherche und des Erzählens besprochen werden. Es geht auch um den Respekt gegenüber Personen, deren Biografie öffentlich gemacht wird, um die Möglichkeiten, damit etwas gesellschaftlich zu bewirken. Die Teilnehmer des Seminars können Einblicke in den beruflichen Werdegang der Sachbuchautorin und Dokumentarfilmerin nehmen und erfahren, wie es sich als Historikerin über Jahrzehnte "auf freier Wildbahn" leben lässt. Das Seminar richtet sich an Studierende der Geschichte, europäischen Ethnologie, inter-kulturellen Kommunikation, Sprach- und Literaturwissenschaften aller Fachsemester.

Anmeldung für das Blockseminar bis zum 23. April 2004: Benjamin.Schenk@lrz.uni-muenchen.de

Ulla Lachauer, geb. 1951 in Ahlen, Studium der Geschichte, Philosophie und Politikwissenschaft in Giessen und Berlin, seit 1981 freiberufliche Arbeit als Autorin und Dokumentarfilmerin, schreibt u.a. für DIE ZEIT, FAZ und FR, Rundfunk- und Fernsehbeiträge u.a. für den Deutschlandfunk, den WDR und den SWR, wichtigste Publikationen: Die Brücke von Tilsit. Begegnungen mit Preußens Osten und Rußlands Westen, Reinbek 1994; Paradiesstraße. Lebenserinnerungen der ostpreußischen Bäuerin Grigoleit, Reinbek 1996; Ritas Leute. Eine deutsch-russische Familiengeschichte, Reinbek 2002.

Kontakt

Frithjof Benjamin Schenk

Abteilung Geschichte Ost- und Südosteuropas
Historisches Seminar, LMU München
089 2180 5483
089 2180 5656
Benjamin.Schenk@lrz.uni-muenchen.de

http://www.geschichte.uni-muenchen.de/goese/aktuelles.shtml