Möllgaard-Vorlesungsreihe an der Europa-Universität Viadrina, Frankurt/Oder: Koexistenz und Konflikt. Die multikulturelle Geschichte Ostmitteleuropas und ihr heutiges Erbe

Möllgaard-Vorlesungsreihe an der Europa-Universität Viadrina, Frankurt/Oder: Koexistenz und Konflikt. Die multikulturelle Geschichte Ostmitteleuropas und ihr heutiges Erbe

Veranstalter
Europa-Universität Viadrina, Frankurt/Oder
Veranstaltungsort
Raum 162 im Hauptgebäude der Universität, Große Scharrnstr. 59, 15230 Frankfurt/Oder
Ort
Frankfurt/Oder
Land
Deutschland
Vom - Bis
12.05.2004 - 01.07.2004
Von
Ther, Philipp

Möllgaard-Vorlesungsreihe an der Europa-Universität Viadrina, Frankurt/Oder
(im Rahmen der Juniorprofessur für Polen- und Ukrainestudien)

Koexistenz und Konflikt. Die multikulturelle Geschichte Ostmitteleuropas und ihr heutiges Erbe

Das mittlere und östliche Europa war bis zum Zweiten Weltkrieg von außerordentlicher kultureller und ethnischer Vielfalt geprägt, die ein wesentliches Entwicklungsmoment dieser Region darstellt. In der Moderne erwies sich die Multiplizität von Sprachen, Konfessionen und Nationalitäten in der Moderne als eine Ursache tiefer und gewaltsamer Konflikte. Im 20. Jahrhundert versuchten nicht nur totalitäre Regimes, sondern auch demokratische Gesellschaften, diese Vielfalt zu zerstören. Das Seminar geht der Frage nach, warum das mittlere und östliche Europa zu einem Ursprungsgebiet ethnischer Konflikte bis hin zum Genozid wurde. Gleichzeitig wird die Frage gestellt, inwieweit Multikulturalität auch eine Chance bedeutete, wie sie im Alltag funktionierte und ob es Chancen auf friedliche Lösungen für die diversen ethnischen Konflikte gab. Die Themenfelder Koexistenz und Konflikt werden u.a. am Beispiel von mittel- und osteuropäischen Metropolen wie Berlin, Prag, Wien und Lemberg bearbeitet. In einem dritten Schwerpunkt behandelt das Hauptseminar den heutigen Umgang mit dieser multikulturellen Geschichte und den damit verbundenen ethnischen Konflikten.

Die Veranstaltung schließt an das Hauptseminar über Historische Grenzen und Grenzüberschreitungen im mittleren und östlichen Europa im vergangenen Wintersemester an und ist erneut mit einer durch Drittmittel finanzierten Vorlesungsreihe verknüpft, die neben ethnischen Konflikten vor allem deren Verarbeitung in der Geschichtsschreibung und der gegenwärtigen internationalen Politik in den Blick nehmen wird.

Der Beginn der Vorlesungen ist jeweils Mittwochs um 18 Uhr c.t.

Programm

12.5.2004
DR. PAVLA VOŠAHLIKOVÁ
(Tschechische Akademie der Wissenschaften, Prag)
Die Nationalisierung von Prag. Der Alltag von Tschechen und Deutschen im späten 19. Jahrhundert.

2.6.2004
DR. TILL VAN RAHDEN
(Universität Köln)
Juden und andere Breslauer. Der lange Schatten der Nationalhistoriographie und die Herausforderung des Multikulturalismus.

9.6.2004
PD DR. CHRISTOPH MICK
(Universität Tübingen)
Besatzungsterror und interethnische Gewalt in Lemberg 1939-1945.

16.6.2004
PROF. DR. JAROSLAV HRYTSAK
(Iwan Franko-Universität Lemberg)
On the Relevance and Irrelevance of Nationalism in Ukraine: The Case of two Post-Soviet Cities, Lviv and Donetsk.

23.6.2004
PROF. DELPHINE BECHTEL
(Université Paris IV, Sorbonne)
Zolotchiv. Das ukrainische Jewabne und andere Pogrome in Galizien 1941.

30.6.2004
PROF. JAROSLAV KUCERA
(Karls-Universität Prag)
Eine zerklüftete Stadt. Tschechen und Deutsche in Prag im zweiten Jahrzehnt des 20. Jahrhunderts.

1.7.2004
PROF. AMY COLIN
(University of Pittsburgh
Literaturhauptstadt Czernowitz.
(in Kooperation mit der Veranstaltung "Weiße Nächte an der Oder")

Die Vorlesungsreihe wird durch die Kurt und Marga Möllgaard-Stiftung im Stifterverband der deutschen Wissenschaft gefördert

Kontakt

Philipp Ther
Juniorprofessor für Polen- und Ukrainestudien

E-mail ther@euv-ffo.de
Telephon 0335-55342202 oder -2563 (Sekr.)

http://www.kuwi.euv-frankfurt-o.de/~w3pus/
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Englisch, Deutsch
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