Besatzungserfahrungen in Europa 1914-1945

Besatzungserfahrungen in Europa 1914-1945

Veranstalter
Centre Marc Bloch (Berlin); CEGES (Brüssel); Frankreichzentrum der TU (Berlin)
Veranstaltungsort
TU Berlin und Centre Marc Bloch (Berlin)
Ort
Berlin
Land
Deutschland
Vom - Bis
09.09.2004 - 11.09.2004
Von
Nicolas Beaupré

Zwischen 1914 und 1945 entwickelte sich die Besatzung als Herrschaftsinstrument zu einem weit verbreitenden Phänomen in Europa. Sie wurde so auch zu einer markanten Kriegserfahrung breiter Bevölkerungsteile. Während diese Thematik im Fall des Zweiten Weltkrieges in den jeweiligen nationalen Historiographien seit längerem auf großes Interesse stößt, gerät dieses Phänomen erst seit kurzem in den Blickwinkel der Historiker des ‘Grossen Krieges’. Eines der Ziele dieser Tagung ist es, diese beiden Geschichtstraditionen miteinander zu verbinden. Dabei werden auch Besatzungserfahrungen aus der Zwischenkriegszeit berücksichtigt werden (z.B. das Ruhrgebiet). Diese können als Brücke zwischen den beiden Konflikten gelten. Vier große Themenkomplexe gliedern diese Problematik.

Programm

Programm

9. September:
Hauptgebäude Technische Universität Berlin, Straße des 17. Juni 135, Raum: 3005.

18h00-19h30 : Eröffnungsvortrag von Michael Geyer (Chicago):
Besatzungsherrschaft und Selbstbestimmung im 20. Jahrhundert: eine Bestandsaufnahme

10. September
Centre Marc Bloch
(Schiffbauerdamm 19, Raum 001)

9h15 : Begrüssung durch die Direktoren des Centre Marc Bloch und des Frankreich-Zentrum

1. Praxis des Okkupanten und des Okkupierten

10h-10h15:
Lisa Mayerhofer : Missglückte Integrationsversuche: Die Okkupation Rumäniens durch die Mittelmächte 1916-1918

10h15-10h30:
Björn Opfer : Die bulgarische Besatzungsherrschaft in den ‚befreiten Gebieten’ Vardar-Makedoniens 1915-1918

10h30-10h45:
Julien Gueslin : La France à Memel (1919-1923) : occupants ou libérateurs ?

11h15:
Brigitte Braun: Franzosen und Deutsche im Kampf um Kino und Film im besetzten Rheinland, 1918-1930

11h30:
Alexandre Kostka : La tentative de rattachement artistique de la Rhénanie occupée après la Grande guerre (1919-1923)

11h45:
Boris von Haken : Posen-Straßburg-Paris: Kulturelle Besatzungspolitik am Beispiel der deutschen Theater während des II. Weltkrieges

12h: Diskussion: Peter Schöttler (Centre Marc Bloch/Berlin, IHTP/Paris)

Nachmittags

2. Besatzung als Gewalterfahrung

14 h30-14h45:
Jens Thiel : Anwerbung oder Zwangsrekrutierung – Deutsche Arbeitskräftepolitik im besetzten Belgien während der beiden Weltkriegen

14h45-15h:
Nathalie Piquet : Belgien und Nordfrankreich unter deutscher Herrschaft : Gleiche Gewalt – gleiche Erfahrungen (2. WK.) ?

15h-15h15:
Dominik Rigoll : Nobody moves, nobody gets hurt? Grenzen der ‘zyklischen’ Gewalteskalation im besetzten Frankreich 1940-1944. Ein interregionaler Vergleich

15h15: Diskussion: Dieter Pohl (IFZ/München)

16h45-17h15:
Pavel Polian & Victor Beltran : Deutsche Besatzungspolitik im Nordkaukasien

17h15-17h30:
Masha Cerovic : Les habitants de Minsk face à l’occupant allemand en 1941

17h30-17h45:
Alexander Brakel : Nationalitätenpolitik und nationale Konflikte unter sowjetischer und deutscher Besatzung am Beispiel Baranowicze

17h45-18h:
Olaf Mertelsmann : Bevölkerung und Okkupanten in Estland (vierziger und fünfziger Jahren)

18h: Diskussion: Dieter Pohl (IFZ/München)

11. September.
Centre Marc Bloch

3. Besatzungserfahrung

9h30-9h45:
Sabine Kienitz : Konfliktfeld Alltag. Das schwierige Zusammenleben von Besatzern und Besetzten in der Pfalz, 1918-1930

9h45-10h:
Aurore François : Guerres et délinquance juvénile. L’impact des deux occupations sur l’activité du tribunal pour enfants de Namur

10h-10h45: Diskussion : Michael Geyer (University of Chicago)

10h45-11h15: Pause

11h-11h15:
Heather Jones : Rethinking ‘occupation’ : the experience of prisoners of war in the German-occupied territories of France and Belgium, 1914-1919

11h15-11h30:
Janine Doerry : Diskriminierung, Internierung, Deportation – jüdische Frauen und Kinder von Kriegsgefangenen aus Frankreich

11h30-12h:
Claudia Lenz & Regina Mühlhauser : Sexuelle Verhältnisse zwischen Besatzern und Besetzten – die Politiken des Begehrens

12h-13h: Diskussion: Michael Geyer (University of Chicago)

Nachmittags

4. Wahrnehmung und Verarbeitung

14h15-14h30:
Christoph Roolf : Deutsche Besatzungsbeamte in Belgien 1914-1918 und die Selbstdeutungen ihrer neuen biographischen Rolle als Besatzer

14h30-14h45:
Christian Koller : Die Weimarer Zeit als "Fremdherrschaft" - Der Fremdherrschaftsbegriff als Interpretament der Besatzungs- und Demütigungserfahrung nach dem Ersten Weltkrieg

14h45-15h:
Guilhem Zumbaum-Tomasi : Deutsche kommunistische Emigration in Frankreich zwischen 1939 und 1944.

15h-15h30: Diskussion : Etienne François (TU/Berlin)

16h-16h15:
Barbara Materne: Freiwilligenwerbung und Infiltration. Die ‚Germanische Leitstelle’ der SS als Ideologie-Behörde für die okkupierten nord- und nordwesteuropäischen Gebiete 1940-1945

16h15-16h30:
Alexa Stiller: Die Ansiedlungs- und Vertreibungsmaßnahmen des Reichskommissars für die Festigung deutschen Volkstums während des Zweiten Weltkrieges

16h30-17h: Diskussion

17h-17h15:
Valeria Galimi : Formes du collaborationnisme en Italie et en France : une approche comparée

17h15-17h30:
Riccarda Torriani : „Ein Wohlgesinnter Beduinenstamm”? Frankreich, Großbritannien und die Umerziehung Deutschlands 1945 – 1949

17h30-17h45:
Yann Schubert : Mémoires de l’occupation : des monuments aux morts aux musées-mémoriaux

17h45-18h15: Diskussion: Etienne François (TU/Berlin)

18h30-19h30: Podiumsdiskussion: Etienne François, Benoît Majerus, Bernhard Struck und Nicolas Beaupré

Das Programm des Workshops befindet sich unter: http://www.cmb.hu-berlin.de/

Kontakt

Nicolas Beaupré
bn@cmb.hu-berlin.de

www.cmb.hu-berlin.de