Der vergessene Widerstand

Der vergessene Widerstand

Veranstalter
5. Dachauer Symposiums zur Zeitgeschichte, Leitung des Symposiums: Dr. Johannes Tuchel (Leiter der Gedenkstätte Deutscher Widerstand Berlin)
Veranstaltungsort
Jugendgästehaus Dachau
Ort
Dachau
Land
Deutschland
Vom - Bis
08.10.2004 - 09.10.2004
Von
Hechtl, Heike

Symposium zur Zeitgeschichte in Dachau
Der vergessene Widerstand
Stauffenberg, von Tresckow, Olbricht. Diese Namen stehen beim offiziellen Gedenken an den deutschen Widerstand gegen den Nationalsozialismus im Vordergrund. Das 5. Dachauer Symposium zur Zeitgeschichte beschäftigt sich dagegen mit Widerstandskämpfern und Formen des Kampfes gegen den Nationalsozialismus, die bislang nicht so im Blickpunkt der Öffentlichkeit standen.

"Der vergessene Widerstand" - Opposition und Widerstand gegen den Nationalsozialismus 60 Jahre nach dem 20. Juli 1944 lautet das Thema des 5. Dachauer Symposiums zur Zeitgeschichte. Bewusst fokussiert die diesjährige Fachtagung am 8. und 9. Oktober im Jugendgästehaus Dachau nicht die Geschehnisse um den 20. Juli 1944, jenem Tag, als Verschwörer um Claus Schenk Graf von Stauffenberg versuchten, Hitler zu töten und die militärische Macht zu übernehmen. Vielmehr gilt das Augenmerk der Tagung dem vergessenen Widerstand, wie ihn etwa Häftlinge im Konzentrationslager Dachau oder Anarchisten und Anarchosyndikalisten geleistet haben. Auch das Attentat von Georg Elser wird Thema sein. Und der Rettungswiderstand von Helfern in Uniform. Nach der Vorstellung des vergessenen Widerstands geht es im zweiten Teil des Symposiums um die Fragestellung, warum diese Taten in der Öffentlichkeit kaum Beachtung fanden oder teilweise sogar diffamiert wurden.

Unter wissenschaftlich fachkundiger Leitung
Die Stadt und das Jugendgästehaus Dachau haben einen herausragenden Spezialisten mit der wissenschaftlichen Leitung des Symposiums beauftragt: Dr. Johannes Tuchel ist Leiter der Gedenkstätte Deutscher Widerstand und Privatdozent an der Freien Universität Berlin. Damit verantwortet der Leiter einer weltweit anerkannten Institution das Symposium, die mit ihrer wissenschaftlichen Arbeit aufzeigen will, wie sich einzelne Menschen und Gruppen in den Jahren 1933 bis 1945 gegen die nationalsozialistische Diktatur gewehrt und ihre Handlungsspielräume genutzt haben.

Dachauer Symposium als Ort der Auseinandersetzung und Begegnung
Die Dachauer Symposiumsreihe ist ein wichtiger Meilenstein in der Auseinandersetzung der Stadt mit ihrer Vergangenheit: Mied Dachau - als Standort des Konzentrationslagers weltweit Synonym für die Gräueltaten des dritten Reiches - lange Zeit die Auseinandersetzung, so setzt sie sich heute uneingeschränkt und aktiv für eine umfassende Aufklärung und Diskussion ein. Ziel ist es, sich als Ort der Begegnung und dem Dialog zu öffnen und einen Beitrag dafür zu leisten, dass sich die Geschichte in dieser Form nie wiederholt. Neben den Symposien leisten hier insbesondere die zahlreichen Aktivitäten des Jugendgästehauses, die jährlich stattfindende Jugendbegegnung sowie themenbezogene Ausstellungen wichtige Beiträge.

Die Kosten für die Teilnahme mit Verpflegung und Übernachtung im Einzelzimmer belaufen sich auf 65,- Euro, im Doppelzimmer auf 50,- Euro pro Person. Ohne Übernachtung beträgt der Beitrag pro Teilnehmer
35,- Euro.

Programm

Freitag, 8. Oktober 2004
13.00 Uhr Begrüßung: Oberbürgermeister Peter Bürgel
Einführung: Dr. Bernhard Schoßig

13.30 - 15.00 Uhr
PD Dr. Johannes Tuchel (Berlin)
"Der vergessene Widerstand" - Eine problemorientierte Einführung

Dr. Jürgen Zarusky (München)
Widerstand von Häftlingen im Konzentrationslager Dachau

15.30 - 17.00 Uhr
Dr. Andreas Graf (Berlin)
Widerstand von Anarchisten und Anarchosyndikalisten gegen den Nationalsozialismus

Barbara Schieb (Berlin)
"Die Gemeinschaft für Frieden und Aufbau"

17.30 - 19.00 Uhr
Ulrich Renz (Karlsruhe)
Georg Elser und das Attentat vom 8. November 1939

Peter Steinkamp M. A. (Freiburg)
"Rettungswiderstand - Helfer in Uniform"

19.00 Uhr Abendessen

Samstag, 9. Oktober 2004
09.00 - 10.30 Uhr
PD Dr. Johannes Tuchel (Berlin)
Zum Umgang mit dem Widerstand gegen den Nationalsozialismus in der DDR nach 1945 - Das Ministerium für Staatssicherheit und die Widerstandsgruppe "Rote Kapelle"

Dr. des. Claudia Fröhlich (Berlin)
Zum Umgang mit dem Widerstand gegen den Nationalsozialismus in der Bundesrepublik Deutschland nach 1945 - Das Beispiel Fritz Bauer

11.00 Uhr Podiumsgespräch
Die Wahrnehmung des Widerstands gegen den Nationalsozialismus in der Bundesrepublik Deutschland - 60 Jahre nach dem Ende der NS-Diktatur
Teilnehmer/innen:
Dr. h.c. Barbara Distel (Dachau)
Dr. Andreas Graf (Berlin)
Dr. habil. Hartmut Mehringer (München)
Moderation: PD Dr. Johannes Tuchel (Berlin)

13.00 Uhr Tagungsende mit dem Mittagessen

Kontakt

Anmeldungen zum Symposium sind ab sofort möglich beim Jugendgästehaus Dachau unter der Fax-Nummer 0 81 31/3 22 95-60 oder im Web unter: www.dachau.de/symposium

Weitere Informationen für die Presse:
Stadt Dachau, Amt für Kultur, Fremdenverkehr und Zeitgeschichte /
Jugendgästehaus Dachau
c/o Hechtl & Hechtl communication
Heike Hechtl
Tel. ++49/ (0) 81 31/27 78-81
Fax. ++49 (0) 81 31/27 78-83
E-Mail: hechtlundhechtl@t-online.de

www.dachau.de/symposium
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