Ausstellung: Kunstgeschichte im Nationalsozialismus

Ausstellung: Kunstgeschichte im Nationalsozialismus

Veranstalter
Studentische Arbeitsgruppe des Kunsthistorischen Instituts Bonn sowie wissenschaftliche Mitarbeiter aus Muenchen, Tuebingen, Marburg und Karlsruhe
Veranstaltungsort
Kunsthistorischen Institut der Universitaet
Ort
Bonn
Land
Deutschland
Vom - Bis
16.03.2005 - 29.04.2005
Website
Von
Michael H. Sprenger , Bildarchiv Foto Marburg

War die Kunstgeschichte während des „Dritten Reiches“ ein unpolitisches Fach? Bis heute sind Institutionen und Personen, Forschungs- und Praxisfelder der deutschsprachigen Kunstgeschichte im Nationalsozialismus nicht zusammenfassend gesichtet worden. Im Rahmen des XXVIII. Deutschen Kunsthistorikertages in Bonn wird am Mittwoch, dem 16. Maerz 2005 um 19.15 Uhr im Kunsthistorischen Institut der Universitaet (Regina-Pacis-Weg 1 / Hofgartenseite) eine Ausstellung dazu eröffnet. Sie zeigt bislang unbekanntes Archivmaterial und wird bis zum 29. April zu sehen sein. Die Oeffentlichkeit ist herzlich dazu eingeladen.

Die Ausstellung thematisiert das Verhaeltnis von Wissenschaft und Politik ebenso wie den Alltag an deutschen kunsthistorischen Instituten von 1930 bis etwa 1950. Sie praesentiert bislang unbekannte Dokumente zu verschiedenen Akteuren, Institutionen und Forschungsprojekten der Disziplin. Schwerpunkte bilden die kunsthistorischen Institute und Seminare an den Universitaeten Bonn, Muenchen, Marburg, Tuebingen und Karlsruhe (TH), die Kunsthistorische Forschungsstaette Paris und die Fotokampagnen des Preussischen Forschungsinstituts für Kunstgeschichte Marburg. Dokumentiert werden des Weiteren die Beteiligung von Kunsthistorikern an der West- und Ostforschung, Zensurfaelle, Karrierestrategien und die Entnazifizierungsproblematik.
Archivalien, Publikationen, Fotografien, Filme, Tondokumente und Interviews mit Zeitzeugen vermitteln Facetten einer Wissenschaft im Nationalsozialismus.

Schwerpunkt der Bonner Station ist die Geschichte des Kunsthistorischen Instituts Bonn zwischen 1933 und 1945, unter anderem die Berufungsverhandlungen des Ordinarius Alfred Stange 1934, die Verengung wissenschaftlicher Fragestellungen auf politisch opportune Ansaetze, die Auseinandersetzungen um die Kunst der Moderne sowie das Engagement der Bonner Kunsthistoriker im Kunstschutz (Fotokampagnen) und bei der Gründung einer „Kunsthistori-schen Forschungsstaette“ in Paris (1942).

Die Ausstellung wandert anschließend weiter nach Muenchen, Tuebingen, Marburg und Karlsruhe. Für 2006/07 sind Praesentationen in Hamburg und Berlin geplant. Die Ausstellung wurde von einer studentischen Projektgruppe der Universitaet Bonn initiiert und von Mitarbeitern der beteiligten Institute gemeinsam erarbeitet.

Begleitend zur Ausstellung erscheint eine Publikation, die am 16. Maerz vorgestellt wird: „Kunstgeschichte im Nationalsozialismus. Beitraege zur Geschichte einer Wissenschaft zwischen 1930 und 1950“ (herausgegeben von Nikola Doll, Christian Fuhrmeister und Michael H. Sprenger, Verlag und Datenbank für Geisteswissenschaften, Weimar 2005, ISBN 3-89739-481-2, 360 Seiten, 20,- Euro).

Oeffnungszeiten :
vom 17. Maerz bis 8. April: Mo – Fr von 10 – 18 Uhr;
vom 11. bis 29. April: Mo, Mi, Do, Fr von 10 – 19 Uhr, Di von 10 – 20 Uhr

Programm

Kontakt

Kontakt: Ruth Heftrig M. A.
Kunsthistorisches Institut Bonn

Forschungsprojekt "Aufbau eines themenorientierten Netzwerks:
Geschichte der Kunstgeschichte im Nationalsozialismus"

Telefon: 0228 / 73-4785
E-Mail: ruth.heftrig@web.de


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Deutsch
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