Von der Geschichte zur Gegenwart: Mittelständische Wirtschaft. Handwerk und Kultur im baltischen Raum

Von der Geschichte zur Gegenwart: Mittelständische Wirtschaft. Handwerk und Kultur im baltischen Raum

Veranstalter
Universität Hamburg und das Haus Rissen. Internationales Institut für Politik und Wirtschaft
Veranstaltungsort
Haus Rissen
Ort
Hamburg
Land
Deutschland
Vom - Bis
27.10.2005 - 30.10.2005
Deadline
15.05.2005
Website
Von
PD Dr. Burghart Schmidt

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Die Universität Hamburg und das Haus Rissen. Internationales Institut für Politik und Wirtschaft veranstalten vom 27.-30.10.2005 in Hamburg eine Tagung zum Thema „Von der Geschichte zur Gegenwart: Mittelständische Wirtschaft, Handwerk und Kultur im baltischen Raum.“ Die geplante Tagung setzt sich zum Ziel, für die mittelständische Wirtschaft und das Handwerk den gedanklichen Austausch zwischen Kultur und Wirtschaft, Industrie und Landwirtschaft vom Mittelalter bis zur Gegenwart anzustoßen. Dabei soll nach der Rolle und Bedeutung mittelständischer und handwerklicher Kultur innerhalb der gesellschaftlichen Erneuerungs- und Veränderungsprozesse gefragt werden, die durch die jüngste EU-Osterweiterung eingeleitet wurden. Kann Kultur, die das Bewusstsein der Menschen prägt und Normen sowie Verhaltensweisen definiert, mittelständischen Unternehmen Orientierung bieten? Welche wirtschaftlichen und kulturellen Chancen ergeben sich aus der EU-Osterweiterung? Welche historischen Traditionen und Referenzen erscheinen im Hinblick auf den baltischen Raum von Bedeutung?
Um wirtschaftlich erfolgreich und auch in den Nachbarländern wettbewerbsfähig zu sein, müssen sich mittelständische und handwerkliche Betriebe mit ihren eigenen kulturellen Vorstellungen sowie mit den Umgangsweisen und mit den sich verändernden Ausbildungs- und Innungsstrukturen der ausländischen Konkurrenzbetriebe nicht nur in der Gegenwart, sondern auch in der Vergangenheit auseinandersetzen.

Ingesamt sind für die Tagung zwei zeitlich-thematische Schwerpunkte geplant:
1. Mittelständische Wirtschaft, Handwerk und Kultur im Baltikum im Mittelalter und in der Frühen Neuzeit
2. Wirtschaft, Handwerk und Kultur im Baltikum vom 19. Jahrhundert bis zur Gegenwart

Untersucht werden sollen dabei folgende Themenbereiche, die sich nicht nur auf die baltischen Länder Estland, Lettland und Litauen, sondern auch auf einzelne Länder des Ostseeraums wie Polen und vor allem das nördliche und westliche Russland beziehen können (auch Vergleiche zwischen einem europäischen Land wie Deutschland, Frankreich etc. und den Ländern des Ostseeraums sind möglich):

- Geschichte als Orientierung:
Aspekte der historischen Entwicklung des Mittelstandes und insbesondere des Handwerks (Restaurateur, Gerber, Sattler, Orgelbauer etc.) in einzelnen Ländern des Ostseeraumes vom Mittelalter bis zur Gegenwart (z.B. Zugehörigkeit zur Zunft bzw. Innung, äußere Organisation und Ausbildungsstrukturen, Statuten, Zunft- und Wirtschaftsordnung, Selbsthilfe- und Selbstverwaltungseinrichtungen sowie politische Einflussnahme, Beteiligung am Stadtregiment).
- Städtebauliche Kultur und städtisches Selbstverständnis im Baltikum (Handwerk, Handel/ Gewerbe als Bestandteil städtischer und städtebaulicher Kultur; Wohnung, Nahrung, Feste, Literatur und Musik und die entsprechenden Handwerke)
- Möglich ist es auch, sich mit den Wurzeln, Ausprägungen und Entwicklungslinien der handwerklichen Kultur im Ostseeraum (Baukultur, Kunsthandwerk, Arbeits- und Unternehmenskultur) sowie mit der wirtschaftlichen und kulturellen Identität des Handwerks in einzelnen Regionen des Ostseeraumes (regionale Differenzen und vergleichbare Strukturen; gesellschaftlicher Stellenwert und kulturelles Selbstverständnis; bestehende Traditionslinien in Form von Denkmalpflege, Handwerksvereine) näher zu beschäftigen.

- Die Gegenwart als Bestandsaufnahme:
In Bezug auf den Auf- und Umbruch der nordosteuropäischen Wirtschaftsräume sind auch Vorträge über die Rolle und Bedeutung mittelständischer und handwerklicher Kultur im baltischen Raum möglich (Quantifizierung nach Unternehmensformen, Betriebsarten und Größen; Relevanz im Vergleich zur industriellen und landwirtschaftlichen Produktion; Bedeutung im Hinblick auf das kulturelle Selbstverständnis der Region; mittelständische und handwerkliche Kultur im Spannungsfeld von Tradition und Innovation).
- Aktuelle Rahmenbedingungen für wirtschaftliches Handeln in Polen, den baltischen Ländern, Russland und Deutschland (nation. Gesetzgebung, Handwerksordnung, Aus- und Weiterbildung, Arbeitsrecht sowie soziale Absicherung). Gibt es Möglichkeiten und Perspektiven zur Schaffung einheitlicher Rahmenbedingungen für das Handwerk im Ostseeraum in Form von einer Wirtschaftsordnung, Selbstverwaltung, beruflichen Aus- und Weiterbildung etc.?

- Zukunftsszenarien:
das Handwerk und die mittelständische Wirtschaft im Ostseeraum im Jahr 2015 (kulturelle/räumliche Identifikation; grenzüberschreitende Kooperationen; raumspezifische Produkte und Produktionsweisen; strukturelle Stärken und Schwächen; die soziale Frage, demographische Entwicklung und der Arbeitsmarkt).

Formales:
Kurzvorstellungen möglicher Vorträge sollen in Form von Abstracts (deutsch oder englisch) bis zum 15. Mai 2005 an folgende Adresse gesendet werden:

PD Dr. Burghart Schmidt
Universität Hamburg
Historisches Seminar
Von-Melle-Park 6
20146 Hamburg
Tel.: ++49 (0)40/42838-4526/28
E-Mail: Burghart.Schmidt@uni-hamburg.de

Die ausgewählten Referenten werden von den Organisatoren zur Tagung nach Hamburg eingeladen, wobei die Reise- und Unterbringungskosten übernommen werden. Die Vorträge sollen in deutscher oder englischer Sprache gehalten werden. Die ausgearbeiteten Vorträge müssen bis zum 31. Oktober 2005 bei den Veranstaltern eingereicht werden.

Programm

Kontakt

Burghart Schmidt
Universität Hamburg, Historisches Seminar, Von-Melle-Park 6, 20146 Hamburg

0049/ (0)40/42838-4526/28
Burghart.Schmidt@uni-hamburg.de