Die Vorlesungsreihe läuft in diesem Semester zum 29. Mal und gehört mittlerweile zum Curriculum des Teilstudiengangs Gender Studies. Sie richtet sich aber auch ausdrücklich an ausseruniversitäre ZuhörerInnen und soll ein breites und interdisziplinäres Spektrum an Themen bieten, in denen sich queere Forschungspraxen und -perspektiven verdeutlichen. Die AG Queer Studies steht gerne für Rückfragen, Hinweise oder Vorschläge unter der Adresse queer.aghh@gmx.de zur Verfügung. Darüber hinaus will die AG auch in diesem Semester die gute Tradition fortführen, nach den Vorträgen beim lockeren Umtrunk mit den Vortragenden und Interessierten zu diskutieren, wozu alle herzlich eingeladen sind.

Wir haben erstmals versucht, einige der Vorträge unter einer thematischen Überschrift zu fassen: sex/work. Eine Inspiration für das gewählte Thema war sicher die geplante Ausstellung „Sexarbeit. Prostitution – Lebenswelten und Mythen“, die vom 4.11.05 bis 26.3.06 im Museum der Arbeit zu sehen sein wird. Für den Schrägstrich zwischen sex und Work haben wir uns aber entschieden, weil wir die Frage nach dem Zusammenhang zwischen Subjektivierungsprozessen und Arbeit spannend finden. Welche Rolle spielt dabei Sexualität? Eine weitere Inspiration war uns dabei der Band „Reproduktionskonten fälschen! Heterosexualität, Arbeit & Zuhause“ (1999) von Pauline Boudry, Brigitta Kuster und Renate Lorenz. Letzere hat in diesem Semester die Gastprofessur für Queer Theory an der HfBK inne und wird einen Vortrag im Rahmen von Jenseits der Geschlechtergrenzen halten, in dem sie sich mit dem Zusammenhang von Arbeit, Sexualität und Subjektivierung beschäftigt. Achtung: Dieser Vortrag findet ausnahmsweise an einem Dienstag (24. Januar, 19 Uhr in Hörsaal E, Phil-Turm) statt. Wir konnten außerdem zwei Referentinnen gewinnen, die sich direkt mit dem Thema Sexarbeit auseinandersetzen. Kathrin Schrader wird ihre Masterarbeit zur Konstruktion des Stereotyps der Beschaffungsprostituierten vorstellen. In Juanita Hennings Vortrag geht es um die Funktionsweisen der Diskriminierung von Prostituierten im öffentlichen Raum. Mit der Frage, wie lesbische Frauen mit ihrer Sexualität am Arbeitsplatz umgehen, und welche Handlungsspielräume ihnen bleiben, beschäftigt sich Annett Losert, und in Angela Kochs Vortrag zur veränderten Geschlechterordnungen im TV-Krimi geht es um den fiktiven Arbeitsplatz der TV-Kommissarin.
Neben diesen fünf Vorträgen unseres Semesterschwerpunktes bietet die Vortragsreihe auch dieses Mal wieder ein breites Themenspektrum und vielen interessanten ReferentInnen, mit denen wir hoffentlich nach getaner Arbeit in entspannter Kneipenatmosphäre weiterdiskutieren werden.

Die AG Queer Studies heißt euch alle herzlich Willkommen und wünscht euch viel Spaß bei...