Polyvalenz der Erinnerung. Zur philosophischen Gedaechtnistheorie des 20. Jahrhunderts.

Polyvalenz der Erinnerung. Zur philosophischen Gedaechtnistheorie des 20. Jahrhunderts.

Veranstalter
Sonderforschungsbereich "Erinnerungskulturen", Justus-Liebig-Universitaet Giessen
Veranstaltungsort
Senatssaal im Hauptgebaeude der Universitaet, Ludwigstrasse 23.
Ort
Giessen
Land
Deutschland
Vom - Bis
16.11.2005 - 17.11.2005
Website
Von
Grunert, Frank

Die Reflexion von Gedächtnis und Erinnerung gehört zu den zentralen Elementen der philosophischen Theoriebildung im 20. Jahrhundert. Seit Ende des 19. Jahrhunderts waren Philosophen und Theoretiker benachbarter Disziplinen stärker als je zuvor daran interessiert, mit unterschiedlichen Voraussetzungen und sehr divergierenden Zielsetzungen die Phänomene Gedächtnis und Erinnerung theoretisch zu bearbeiten. Gedächtnis und/oder Erinnerung wurden dabei sowohl für die erkenntnistheoretische und die psychologische Diskussion als auch für den ethischen, sozialphilosophischen und den ästhetischen Diskurs fruchtbar gemacht. Die Tagung will die prominenteren philosophischen Gedächtnistheorien von Friedrich Nietzsche bis in die unmittelbare Gegenwart vorstellen und in einer vergleichenden Perspektive sowohl nach ihren theoretischen Konturen als auch nach ihren Wirkungen befragen.

Programm

Mittwoch, den 16. November 2005

14:30-15:00
Begrüßung und Einführung
Grußwort des Sprechers des SFB „Erinnerungskulturen“ Prof. Dr. Jürgen Reulecke und Einführung von Frank Grunert

15:00-16:00
Hubert Thüring (Basel):
Nietzsches Denken am Leitfaden des Gedächtnisses. Zur mnemonischen Verknüpfung von Sprache, Leib, Geschichte und Recht.

16:00-16:30 – Kaffeepause –

16:30-17:30
Elena Esposito (Bologna):
Nützliche Marginalität des Gedächtnisses in der Systemtheorie.

17:30-18:30
Nicolas Pethes (Bonn):
Konstellationen. Erinnerung als Kontinuitätsunterbrechung in Walter Benjamins Theorie von Gedächtnis, Kultur und Geschichte.

18:30-19:30 – Gemeinsamer Imbiss –

19:30 – Öffentlicher Abendvortrag im Margarete-Bieber-Saal –
Armin Nassehi (München):
Das Verschwinden der Vergangenheit und die Entdeckung des Gedächtnisses.

Donnerstag, den 17. November 2005

9:00-10:00
Ilka Quindeau (Frankfurt am Main):
Spur und Umschrift – zur Gedächtnistheorie Sigmund Freuds.

10:00-11:00
Volker Thoennes (Freiburg i. Br.):
Die Lebendigkeit der Erinnerung: Materialisierung von Virtualität. Zur Gedächtnistheorie von Henri Bergson.

11:00-11:30 – Kaffeepause –

11:30-12:30
Stephan Egger (Konstanz):
Der Rahmen und die Bilder. Maurice Halbwachs und das „kollektive Gedächtnis“.

12:30-14:00 – Mittagessen –

14:00-15:00
Matthew Rampley (Edinburgh):
Aby Warburg: Das kulturelle Gedächtnis im Zeitalter technologischer Reproduzierbarkeit.

15:00-16:00
Jens Mattern (Jerusalem/Gießen):
Gnostische Metaphysik der Wiedererinnerung: Zur anamnetischen Dimension des Politischen bei Martin Heidegger.

16:00-16:30 – Kaffeepause –

16:30-17:00
Burkhard Liebsch (Bochum):
Glückliches Vergessen als Aufhebung der Geschichte? Über Ricœurs Gedächtnis, Geschichte, Vergessen.

17:00-18:30
Bernd Stiegler (Mannheim/Frankfurt am Main):
»Von einem Tod zum anderen.« Jacques Derrida und die Gedächtnistheorie.

ab 18:30 Resümee und Schlussdiskussion

Kontakt

Frank Grunert

Otto-Behaghel-Str. 10
35394 Giessen

Frank.Grunert@germanistik.uni-giessen.de


Redaktion
Veröffentlicht am
Beiträger
Klassifikation
Region(en)
Weitere Informationen
Land Veranstaltung
Sprach(en) der Veranstaltung
Deutsch
Sprache der Ankündigung