Die antike Stadt im Umbruch

Die antike Stadt im Umbruch

Veranstalter
Fachgebiet Klassische Archäologie, Fachbereich 15 Architektur, TU Darmstadt; Rudolf H. W. Stichel, Nadin Burkhardt
Veranstaltungsort
FB Architektur, TU Darmstadt
Ort
Darmstadt
Land
Deutschland
Vom - Bis
19.05.2006 - 20.05.2006
Deadline
15.03.2006
Website
Von
Nadin Burkhardt

Stadt im Umbruch – eine vielgebrauchte Wendung in der modernen Architekturdiskussion. Die sich verändernde Stadt ist aber kein neues Problem unserer Tage, sondern betraf ebenso die Menschen und Städte vergangener Zeiten und Kulturen. Dies ist im allgemeinen Bewußtsein nicht überall präsent: So wird beispielsweise im aktuellen Pressebericht zum Abschluß der der Ringvorlesung ‚Die europäische Stadt‘ verlautet, es sei „eine Herausforderung für europäische Städte, daß sie zum ersten Mal mit fremden Kulturen und Menschen konfrontiert werden“ (Darmstädter Echo, 16. Februar 2006). Dabei bietet sich das klassische Altertum mit seiner eminenten Bedeutung für unsere Zivilisation und Kultur für exemplarische Untersuchungen zu den aktuellen vergleichbaren Problemen an, ohne durch die Notwendigkeiten anstehender politischer und wirtschaftlicher Entscheidungen beeinflußt zu sein. Die Entwicklung und Veränderung ist menschlichen Siedlungen zu allen Zeiten gemein und fordert zur Auseinandersetzung auf. Am Fachgebiet der Klassischen Archäologie und am Fachbereich der Architektur an der Technischen Universität Darmstadt haben solche Aspekte in Lehre und Forschung immer besondere Berücksichtigung gefunden.

Mit einem Kolloquium im Mai diesen Jahres wird das Fachgebiet der Klassischen Archäologie daran anschließen. Im Mittelpunkt stehen dabei Aspekte der Veränderung und der Gestaltung des antiken Stadtraumes. Aus der Jahrhunderte umfassenden antiken Stadtkultur soll dabei ein besonders durch Umbrüche geprägter Zeitraum herausgegriffen werden: die Spätantike. Dieser Abschnitt der Geschichte des Altertums im Übergang zum Mittelalter erfährt in jüngerer Zeit verstärkt Beachtung, denn er spielte bei der Formung Europas und der modernen Welt eine wichtige Rolle. Man denke etwa an die Aneignung des Rechtssystems, wie die geradezu nahtlose Übernahme des Codex Iuris Justinaians in unser Bürgerliches Gesetzbuch zeigt, oder an die weichenstellende Rezeption der spätantiken Philosophie des Proklos durch Hegel und andere oder an die Überwindung der klassisch normierten architektonischen Formsprache und die Erfindung der abstrakten Form.

Wir wollen uns mit den antiken Stadtraum auseinandersetzen und dabei unter anderem folgende Fragen stellen:
Wie verändern sich zentrale Plätze innerhalb der Stadt? Wie wird mit älteren Strukturen und deren Bedeutung umgegangen? Wie kann man die Bezüge zur Vergangenheit erkennen und deuten? Welche neuen Wege werden in der Gestaltung des öffentlichen und privatem Lebensraumes beschritten? Welche stadtstrukturellen Neuerungen sind erkennbar? Entwickeln sich neue Bautypen und eine andere Formsprache? Spiegeln die Bauten und Bauprogramme ideologische, politische und religiöse Konflikte wider? Wird mit neuen Arten der Raumgestaltung experimentiert? Sind in den Veränderungen überregionale Vorgänge faßbar? Und gibt es ortsspezifische Entwicklungen der römischen Städte?

Das Kolloquium kann naturgemäß keine abschließenden oder vollständigen Antworten auf die angesprochenen Fragen geben, aber es wird zeigen, daß wir mit unterschiedlichen Methoden und auf anderen Wegen an aktuellen Fragen arbeiten.

Das Kolloquium wendet sich gezielt an junge Altertumswissenschaftler, die im obengenannten Forschungsfeld tätig sind und hier ein Forum nutzen können, um unveröffentlichte Ergebnisse zu präsentieren und zur Diskussion zu stellen. Um eine produktive Diskussion zu ermöglichen, sollten die Vorträge den Zeitrahmen von 30 Minuten nicht überschreiten. Themenvorschläge bitte mit kurzem Abstract und einem Vermerk, in welchen Bereich Ihrer Forschungen Sie sich damit auseinandersetzen (Magister, Dissertation, Forschungsprojekt, Habilitation), bitte bis zum 15.3. an die Kontaktadresse.

Programm

Kontakt

TU Darmstadt
FG Klassische Archäologie
Professor Dr. R. Stichel
N. Burkhardt
El-Lissitzky-Str. 1
64287 Darmstadt

06151-163130
06151-163430
nadin-burkhardt@kuklar.tu-darmstadt.de


Redaktion
Veröffentlicht am
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Land Veranstaltung
Sprach(en) der Veranstaltung
Deutsch
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