Von der Gottesgabe zur Ressource. Konflikte um Nutzung, Besitz und Verbrauch von Wald, Wasser und Land in Spanien und Deutschland seit der Frühen Neuzeit.

Von der Gottesgabe zur Ressource. Konflikte um Nutzung, Besitz und Verbrauch von Wald, Wasser und Land in Spanien und Deutschland seit der Frühen Neuzeit.

Veranstalter
Marie Luisa Allemeyer (Max-Planck-Institut für Geschichte, Göttingen), Salvador Rus Rufino (Representación Histórica Española, Göttingen)
Veranstaltungsort
Universität Segovia (Fundación Universidad de Verano de Castilla y León)
Ort
Segovia
Land
Spain
Vom - Bis
17.07.2006 - 18.07.2006
Deadline
30.06.2006
Von
Marie Luisa Allemeyer

In Zusammenarbeit zwischen dem Max-Planck-Institut für Geschichte in Göttingen, der Representación Histórica Española, Göttingen und der Fundación Universidad de Verano de Castilla y León findet am 17. und 18. Juli eine Konferenz statt, zu der interessierte Teilnehmer herzlich eingeladen sind.

Acht Referenten befassen sich mit Konflikten um die Nutzung unterschiedlicher natürlicher Ressourcen an unterschiedlichen Orten und zu verschiedenen Zeiten.

Dass der Mensch die Natur nutzt und von ihr lebt, ist eine anthropologische Konstante. Historischem Wandel unterzogen ist allerdings sowohl die Art und Weise, in welcher der Mensch sich die natürlichen Ressourcen zunutze macht, als auch seine Wahrnehmung der ihn umgebenden Natur und damit seine Auffassung über das Verhältnis zwischen ihm und seiner Umwelt.

Die Konflikte um die Nutzung natürlicher Ressourcen können sowohl in soziale, politische als auch in religiöse Aspekte der betreffenden Gesellschaft hineinwirken. Aus mentalitätshistorischer Perspektive lassen sich in den Konflikten unterschiedliche Weltanschauungen ebenso beobachten wie divergierende Antworten auf die Frage, in welchem Maße der Mensch berechtigt ist, seine Umwelt zu beeinflussen. Aus sozialhistorischer Perspektive zeigen sich in Konflikten um die Nutzung natürlicher Ressourcen die miteinander lebenden, aber auch miteinander konkurrierenden Teile einer Gesellschaft zu einem bestimmten historischen Zeitpunkt bzw. im historischen Wandel. Aus politikgeschichtlicher Perspektive können sich in den Konflikten um die Nutzung natürlicher Ressourcen miteinander kollidierende Herrschafts- und Besitzansprüche und ihre Wahrnehmung und Aushandlung zwischen den Gruppen zeigen, die solche Ansprüche für sich reklamieren.

Das Leitmotiv der Vorträge wird sein, derartige Auseinandersetzungen im Hinblick auf die in ihnen enthaltenen sozialen, politischen und weltanschaulichen Konzepte der Beteiligten zu untersuchen und auf diese Weise Einblicke in die Lebenswelten der betreffenden Gesellschaften zu erlangen.

Die Vorträge werden simultan ins Spanische und Deutsche übersetzt.
Veranstaltungsort ist die Universidad de Segovia.
Für weitere und jeweils aktualisierte Informationen siehe: http://www.funivcyl.com/cursos.asp?mes=7&pres=0&localidad=calidad=

Anmeldungen können bis zum 30. Juni 2006 erfolgen. Bitte richten Sie diese an:
Marie Luisa Allemeyer, MPI für Geschichte Göttingen, allemeyer@mpi-g.gwdg.de
oder an: Salvador Rus Rufino, Representación Histórica Espanola, Göttingen, dfcsrr@unileon.es

Programm

Montag, 17. Juli 2006

9.00–9.30
Grußwort / Einführung
Marie Luisa Allemeyer, Salvador Rus Rufino

9.30–10.30
Richard Hölzl (Graduiertenkolleg Umweltgeschichte Göttingen):
Der Wald im XIX. Jahrhundert als ökologischer, sozialer und kultureller Konfliktraum. [El bosque: fuente de conflictos ecológicos, sociales y culturales. Ejemplos microhistoricos de Baviera del siglo XIX.]

10.30–11.00
Pause

11.00–12.00
Antonio Ortega Santos (Universidad de Granada):
Umweltsoziologische Konflikte in Ost-Andalusien (XVIII.-XX. Jh.): Über die Nachhaltigkeit historischer Agrarproduktion. [Conflictividad socioambiental en Andalucía Oriental (siglos XVIII-XX): sobre la sustentabilidad histórica de las formas de producción campesina.]

12.00–13.00
Manfred Jakubowski-Tiessen (Max-Planck-Institut für Geschichte Göttingen):
„Natur im Konflikt”. Konflikte um den Nationalpark Schleswig-Holsteinisches Wattenmeer von 1980 bis heute. [“Naturaleza en Conflicto” Conflictos entre agricultores y otros habitantes de la costa de Schleswig-Holstein contra el establecimiento del Parque Nacional.]

13.00–15.00
Mittagessen

15.30–16.30
Ana Cabana (Universidad de Santiago de Compostela):
Waldwirtschaft auf Gemeindeflächen, Galizien im XIX. und XX. Jahrhundert. [La política forestal en las tierras comunales de Galicia en los siglos XIX y XX”.]

16.30–17.00
Pause

17.00–18.00
Martin Knoll (Universität Regensburg):
Umwelt – Herrschaft – Gesellschaft: Konfliktlinien der landesherrlichen Jagd im Kurbayern des XVIII. Jahrhunderts. [Entorno – Poder – Sociedad: Conflictos sobre las tierras para la caza feudal en Baviera en el siglo XVIII.]

Dienstag, 18. Juli 2006

9.00–10.00
Antonio Herrera; David Soto Fernández; Manuel González de Molina; Antonio Ortega Santos (Universidad Pablo de Olavide de Sevilla y Universidad de Granada):
Ländliche Proteste als Umweltproteste. Vorschlag einer Typologisierung für das XVIII. bis XX. Jahrhundert. [La protesta campesina como protesta ambiental. Una propuesta de tipología para los siglos XVIII al XX.]

10.00–11.00
Marie Luisa Allemeyer (Max-Planck-Institut für Geschichte Göttingen):
Conflictos sobre el derecho de ganar tierra en la costa norte de Alemania en los siglos XVII y XVIII. [Konflikte um den Deich als Fenster in die Lebenswelten einer frühneuzeitlichen Küstengesellschaft, (Nordfriesland im 17. und 18. Jahrhundert).]

11.00–11.30
Pause

11.30–12.30
Salvador Rus Rufino (Universidad de León):
Konflikte um den Bau des “Canal de Castilla” im XVIII. Jahrhundert. [“El Canal de Castilla”.]

12.30–13.00
Abschlussdiskussion

13.30
Abreise

Kontakt

Marie Luisa Allemeyer
Max-Planck-Institut für Geschichte
Hermann-Föge-Weg 11
37073 Göttingen
allemeyer@mpi-g.gwdg.de

http://www.funivcyl.com/cursos.asp?mes=7&pres=0&localidad=