Mythos und Wirklichkeit: Täuferinnen und Mennonitinnen im kontinentalen Europa (ca. 1525 – 1900)

Mythos und Wirklichkeit: Täuferinnen und Mennonitinnen im kontinentalen Europa (ca. 1525 – 1900)

Veranstalter
PD Dr. Marion Kobelt-Groch (Mennonitischer Geschichtsverein e. V. & Universität Hamburg); Dr. Els M. Kloek (Universiteit Utrecht & Instituut voor Nederlandse Geschiedenis, Den Haag & Digitaal Vrouwenlexicon van Nederland); Prof. Dr. Piet Visser (Doopsgezinde Historische Kring, Doopsgezind Seminarium & Vrije Universiteit, Faculteit Theologie, Amsterdam); Dr. Mirjam van Veen (Vrije Universiteit, Faculteit Theologie)
Veranstaltungsort
Freie Universität Amsterdam (Vrije Universiteit Amsterdam)
Ort
Amsterdam
Land
Netherlands
Vom - Bis
31.08.2007 - 01.09.2007
Deadline
15.02.2007
Von
PD Dr. Marion Kobelt-Groch

Wenn es um die Beteiligung von Frauen an religiösen Bewegungen geht, hat sich die Forschung bislang auf bestimmte Fragen konzentriert: Warum fühlten die Frauen sich angesprochen und schlossen sich an? Welche Positionen nahmen sie beispielsweise in den religiösen Bewegungen der Täufer im aufbrechenden Kalvinismus und sich konstituierenden Luthertum ein? Wie war es um die Gleichheit der Geschlechter bzw. die patriarchalische Ordnung bestellt?

Das Ziel unserer Konferenz besteht darin, die bestehende Perspektive zu erweitern, hin zu einer vergleichenden, den jeweiligen Kontext berücksichtigenden, vielseitigen Betrachtungsweise. Vorgeschlagen wird eine neue Forschungsperspektive, die sich mit dem Begriff der Imagology umreißen lässt. Der den Kulturwissenschaften entlehnte Begriff zielt auf Fragestellungen ab, in denen es um Wahrnehmung, Stereotypen und Traditionen der Selbstdarstellung geht. Diese Vorgehensweise verlangt, den Informationswert bestimmter Bilder und Stereotypen zu überprüfen und die sich hinter ihnen verbergenden Strukturen und Voraussetzungen in Quellen und Darstellungen aufzudecken und sichtbar zu machen. Hieraus ergibt sich das zentrale Thema dieser Konferenz:

Mythos und Wirklichkeit: Täuferinnen und Mennonitinnen

Der Blick soll sich vorrangig auf Bilder und Stereotypen konzentrieren, wie sie durch Quellen und Darstellungen über Täuferinnen und Mennonitinnen vermittelt werden. Wie entwickelten sich derartige Bilder? Worin unterscheiden sie sich? Und wie sind sie aus dem kulturellen, geistigen, sozialen und kirchlichen Rahmen heraus, historisch zu interpretieren?

Aus diesem Ansatz erwächst eine Fülle möglicher Fragen:
- Wie werden Märtyrerinnen in obrigkeitlichen Quellen beschrieben? Welche Rolle wurde den Frauen zugewiesen? Was lässt sich aus Vergleichen mit anderen Quellen, z. B. Martyrologien o. ä. erschließen?
- Welche Rolle spielten Täuferinnen/ Mennonitinnen innerhalb ihrer Gemeinschaften oder Gemeinden? Welche Rollen wurden ihnen zugewiesen? Und inwieweit waren diese Rollen vergleichbar und identisch mit denen von Frauen revolutionärer Bewegungen?
- Die Heiratspraktiken von Täufern und Mennoniten wurden nicht nur von Außenstehenden, sondern auch von Mitgliedern aus den eigenen Reihen kritisiert. Inwieweit unterschieden sich die Positionen der Täuferinnen/ Mennonitinnen von denen anderer Frauen in protestantischen und katholischen Kreisen?
- Wie sah die ideale Täuferin/ Mennonitin in theologischen Schriften aus? Wie trat sie auf, wie benahm sie sich?
- Welche Unterschiede bestanden hinsichtlich eines dress-codes zwischen ländlichen und städtischen Mennonitinnen? Wie änderte sich das Bild, wenn weltliche Einflüsse sich bemerkbar machten?
- Züge wie Nüchternheit, Keuschheit und eine vermeintliche Heuchelei wurden nicht nur von Außenseitern wahrgenommen, auch Insider bedienten sich bestimmter Bilder. Inwieweit stimmten sie mit der Realität überein und waren dazu angetan, sie zu erfassen? Und worin unterschieden sich bestimmte Eindrücke, wenn sie von außen herangetragen oder von innen, aus der Gemeinschaft heraus, entwickelt wurden?

Die Konferenz wird am 31. August und 1. September 2007 an der Freien Universität Amsterdam (Vrije Universiteit Amsterdam) stattfinden. Es ist vorgesehen, die gehaltenen Vorträge auf Englisch zu publizieren. Bitte, schicken Sie Ihren Vorschlag im Umfang von maximal 200 Wörtern bis zum 15. Februar an: Dr. Mirjam van Veen, Theologische Faculteit, Vrije Universiteit, De Boelelaan 1105, 1081 HV AMSTERDAM, Niederlande. E-Mail Adresse: m.g.k.van.veen@th.vu.nl. Weitere Informationen über die Konferenz entnehmen Sie bitte unserer Webside: http://www.godgeleerdheit.vu.nl/english/index.cfm.

Programm

Kontakt

Dr. Mirjam van Veen,
Theologische Faculteit,
Vrije Universiteit,
De Boelelaan 1105,
1081 HV AMSTERDAM,
Niederlande

E-Mail: m.g.k.van.veen@th.vu.nl

http://www.godgeleerdheit.vu.nl/english/index.cfm