Forschungsbibliothek im Aufbruch. Göttingen und die Bibliotheksentwicklung in Deutschland, Europa und den Vereinigten Staaten im 18. und 19. Jahrhundert

Forschungsbibliothek im Aufbruch. Göttingen und die Bibliotheksentwicklung in Deutschland, Europa und den Vereinigten Staaten im 18. und 19. Jahrhundert

Veranstalter
Wolfenbütteler Arbeitskreis für Bibliotheks-, Buch- und Mediengeschichte in Zusammenarbeit mit der Staats- und Universitätsbibliothek Göttingen
Veranstaltungsort
Staats- u. Universitätsbibliothek Göttingen: Zentralbibliothek-Historisches Gebäude, Papendiek 14, 37073 Göttingen
Ort
Göttingen
Land
Deutschland
Vom - Bis
21.09.2006 - 22.09.2006
Deadline
15.09.2006
Von
Arnold, Werner

Die Göttinger Bibliothek ist als Forschungsinstitution innerhalb der neu konzipierten Universität gegründet worden und hat für den Erfolg dieser Neugründung eine zentrale Funktion wahrgenommen. Die Integration von Universität, Bibliothek, Gelehrter Gesellschaft und Gelehrten Anzeigen als Referenzorgan für die Forschungsergebnisse ermöglichte eine zielgerichtete Organisation, die vorbildhaft wirkte. Der zukunftsweisende Erfolg der Bibliothek wurde durch einen sicheren Etat erreicht, der die laufende Erwerbung von Forschungsliteratur ermöglichte, ferner durch eine genaue Katalogisierung, einen den Erfordernissen angepassten Geschäftsgang sowie durch liberale Benutzungsbedingungen.

Der Göttinger Bibliotheksgedanke ist von Anfang an Gegenstand von Untersuchungen gewesen, gleichwohl bleiben viele Fragen noch unbeantwortet. Zu den genauer zu klärenden Punkten gehören der Ursprung der Ideen, denen man folgte, die Inszenierung des Erfolgs durch bewusste Öffentlichkeitsarbeit, ferner die Wirkung der Vorbildfunktion auf andere Einrichtungen und die Rolle im Kontext der wissenschaftlichen Institutionen.

Der Wolfenbütteler Arbeitskreis für Bibliotheks-, Buch- und Mediengeschichte hat in Zusammenarbeit mit der Staats- und Universitätsbibliothek Göttingen das Symposion geplant, das einen Beitrag zur Beantwortung der skizzierten Fragenkomplexe leisten soll. Dazu werden die Untersuchung der leitenden Ideen und des Selbstverständnisses der Göttinger Bibliothek dienen (Sektion 1), ferner die in vielen Ländern rezipierte Vorstellung, dass die Bibliothek eine vorausschauend handelnde Dienstleistungseinrichtung sein soll (Sektion 2) sowie die Entwicklung der Vorbildfunktion, die Göttingen in der Folge seiner modernen Bibliothekspolitik gewonnen hat (Sektion 3).

Die Veranstaltung richtet sich an Teilnehmerinnen und Teilnehmer, die an Fragen der Bibliotheks- und der Wissenschaftsgeschichte interessiert sind. Sie bietet im Zusammenhang mit der bevorstehenden Pensionierung Herrn Professor Dr. Dr.h.c. Elmar Mittlers, des derzeitigen Direktors der Göttinger Bibliothek, einen aktuellen und auf das Thema bezogenen Anlass, um über das Selbstverständnis dieser international orientierten Institution zu diskutieren.

Anmeldungen bitte an die Geschäftsstelle des Wolfenbütteler Arbeitskreises für Bibliotheks-, Buch- und Mediengeschichte, c/o Herzog August Bibliothek, Postfach 1364, D-38299 Wolfenbüttel. Es wird kein Tagungsbeitrag erhoben. Für Rückfragen an die SUB Göttingen steht Frau Dr. Silke Glitsch (Tel.: 0551/ 39-2456; glitsch@mail.sub.uni-goettingen.de) zur Verfügung.

Leitung: Prof. Dr. Wolfgang Schmitz (Köln)

Das Symposion wird durch die Fritz Thyssen Stiftung gefördert

Programm

PROGRAMM UND ZEITPLAN

Donnerstag, 21.9.2006

10.00-10.30 Helwig Schmidt-Glintzer (HAB Wolfenbüttel):
Begrüßung

Wolfgang Schmitz (USB Köln): Einführung
in das Thema

SEKTION 1: Die Grundlagen

10.30-11.15 Hans-Erich Bödeker (MPI f. Geschichte, Göttingen):
Universität und Aufklärung - Aufklärung und
Universität. Universitäten im Diskurs der Aufklä-
rung

11.15-12.00 Thomas Fuchs (UB Erfurt/ FB Gotha):
Barocke Wissensordnung und aufgeklärter
Denkstil. Leibniz und die Bibliotheken in
Göttingen und Hannover

12.00-12.45 Wolfgang Schmitz (USB Köln): Die Universität
Göttingen, ihre Universitätsbibliothek und ihre
"Vermarktung" im 18. und 19. Jahrhundert

12.45-14.00 Mittagspause

SEKTION 2: Die Beziehungen Göttingens zu den einzelnen
Regionen

14.00-14.45 Graham Jefcoate (UB Nijmegen): Göttingen, Paniz-
zi und die Entwicklung des 'Universalbibliotheks-
gedankens' in Großbritannien

14.45-15.30 Peter Vodosek (HDM Stuttgart): Querverbindungen
- Fakten und Hypothesen zu deutsch-amerikani-
schen Bibliotheksverbindungen im 18. und 19.
Jahrhundert

15.30-16.15 Reimer Eck (SUB Göttingen): Beziehungen der
Göttinger Universitätsbibliothek zu den Vereinigten
Staaten von Amerika. Frühe Erwerbungspolitik
und ihre Einwirkung auf die Entwicklung des
amerikanischen Bibliothekswesens

16.15-16.45 Kaffeepause

16.45-17.30 Anne Saada (Lyon): Der französische Bestand
unter Christian Gottlob Heyne (1763-1789)

17.30-18.15 Esko A. Hägli (National- u. UB Helsinki):
Die Universität Göttingen und ihre Bibliothek als
Multiplikator der Information über die finnische
Wissenschaft gegen Ende des 18. Jahrhunderts

18.15-19.00 Lászlo Szögi (UB Budapest): Die Universität Göt-
tingen, ihre Bibliothek und ihr Einfluss in Ungarn
bis 1914

Freitag, 22.9.2006

SEKTION 3: Der Einfluss Göttingens auf einzelne Bibliotheken

09.00-09.45 Siegfried Seifert (Klassik Stiftung Weimar):
Die Göttinger Universitätsbibliothek und der
Ereignisraum Weimar-Jena um 1800. Bibliothe-
karische und bibliographische Wirkungen am
Beispiel Johann Wolfgang Goethes und Johann
Samuel Erschs

09.45-10.30 Claudia Fabian (BSB München): Bestandserschlies-
sung als Grundlage für die "Wissensgesellschaft":
Kooperationsformen der Bayerischen Staatsbiblio-
thek und der Universitätsbibliothek Göttingen im
Bereich der kulturellen Überlieferung

10.30-11.00 Kaffeepause

11.00-11.45 Werner Arnold (HAB Wolfenbüttel): Philologie als
Leitwissenschaft. Der Briefwechsel zwischen
Christian Gottlob Heyne (Göttingen) und Gotthold
Ephraim Lessing (Wolfenbüttel)

11.45-12.30 Rupert Schaab (SUB Göttingen): Zwischen Jena
und Göttingen. Die Ausrichtung der Herzoglichen
Gotha 1734-1914

12.30-14.00 Mittagspause

14.00-14.45 Erhard Kolding Nielsen (Kgl. Bibliothek Kopen-
hagen): Göttingen und Kopenhagen

14.45-15.30 Wolfgang Undorf (Kgl. Bibliothek Stockholm):
Der Einfluss von Universität und Universitäs-
bibliothek Göttingen auf die Entwicklung der
Universitätsbibliotheken Oslo, Uppsala und
Lund zwischen 1750 und 1850

15.30-16.00 Kaffeepause

16.00-16.45 Arvydas Pacevicius (Universität Vilnius): Göttingen
und Vilnius und die Neuorganisation der Univer-
sitätsbibliothek Wilna

16.45 Zusammenfassende Diskussion

Kontakt

Volker Bauer

Herzog August Bibliothek, Postfach 1364,
D-38299 Wolfenbüttel
Tel.: 05331/ 808-207

bauer@hab.de

http://www.hab.de
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