Zeugnis und Zeugenschaft (13. Tagung des Brackweder Arbeitskreises für Mittelalterforschung)

Zeugnis und Zeugenschaft (13. Tagung des Brackweder Arbeitskreises für Mittelalterforschung)

Veranstalter
Organisation: Arbeitsgebiet Geschichte des Mittelalters der Universität Bremen (Cordula Nolte, Jan Ulrich Büttner, Klaus-Peter Horn) Konzept: Wolfram Drews/ Heike Schlie
Veranstaltungsort
Gästehaus der Universiät Bremen, Teerhof
Ort
Bremen
Land
Deutschland
Vom - Bis
24.11.2006 - 25.11.2006
Deadline
20.11.2006
Website
Von
Heike Schlie

Zeugnisse machen bereits vergangene oder aus anderen Gründen nicht direkt rezipierbare Erfahrungswerte für Mitglieder einer Gesellschaft verfügbar, die nicht an der Erfahrungssituation selbst beteiligt sind oder waren. In dieser Eigenschaft sind sie auf vielen Ebenen Grundbedingung für Prozesse der Manifestation und Tradierung im Kontext von Historiographie, Memoria und Wissenstransfer. Zeugnisse können Vertrauen schaffen oder erschüttern; sie können Wahrheitspostulate untermauern oder in Frage stellen, so daß ihnen eine grundlegende Funktion nicht nur für Legitimationsdiskurse, sondern auch für Kommunikationsprozesse zukommt. Auf der synchronen und auf der diachronen Ebene beruht Kommunikation auf der Rezeption und Interpretation von Zeugnissen, die das Medium intersubjektiver Nachrichtenübermittlung konstituieren. Das interdisziplinäre Gespräch verschiedener mediävistischer Fächer soll zeigen, welche Zeugnisbegriffe, die sich zwischen den Polen "Sichtbarmachung" und "Überliefern" bewegen, in verschiedenen Kulturen des Mittelalters existierten.

Informationen zum Brackweder Arbeitskreis und ausführlicher Text zur Tagung: www.brackweder-ak.de

Programm

Freitag 24.11.06

16.00 Begrüßung (Cordula Nolte)

Einführung (Wolfram Drews, Heike Schlie)

16.30 Aleksandra Prica (Zürich): Non verum quod variat. Zeugnis und Zeugenschaft in der „Erlösung“

17.30 Kaffeepause

18.00 Yvonne Yiu (Basel): Der Maler als Zeuge. Strategien der Wahrheitsbezeugung in der Malerei des Spätmittelalters und der frühen Neuzeit

19.00 Petra Schulte (Köln): Das Wort des Herrschers. Wahrhaftigkeit als Herrschafts-ideal im französischen Spätmittelalter

Samstag 25.11.06

9.00 Andreas Matena (Koblenz): Tastende Blicke: Divergierende Konzepte von Zeugenschaft in der Exegese der Thomasperikope

10.00 Konrad Hirschler (Kiel): Zeugenschaft und Überlieferung in der post-formativen Periode des Islam

11.00 Kaffeepause

11.30 Klaus Peter Horn (Bremen): Zeugenschaft in Mirakelberichten

12.30 Christine Stridde (München): Visionäre oder „gespielte“ Zeugenschaft? Die ›Marienpassion‹ im Rheinischen Marienlob

13.30 Mittagspause

15.00 Henrike Manuwald (Köln): Zeugen der Anklage? Konzepte von Zeugenschaft in mittelhochdeutschen Dichtungen über den Prozess Jesu

16.00 Beate Fricke (Zürich): Augenzeugenschaft und Evidenz: Blickgefechte für und wider den Schein

17.00 Kaffeepause

17.30 Historische Evidenz und Augenzeugenschaft
- Sabine Schmolinsky (Hamburg): Überlegungen zum „verschleierten“ Gedächtnis in mittelalterlicher Historiographie
- Jan Marco Sawilla (Hamburg): Historiographiegeschichtliche Überlegungen zu „primärer“ und „sekundärer“ Evidenz seit der frühen Neuzeit

Kontakt

Wolfram Drews (wdrews@uni-bonn.de)
Heike Schlie (Heike.Schlie@web.de)

Anmeldung bis 20.11.2006:
Jan Ulrich Büttner
Universität Bremen
Institut für Geschichte
PF 330 440
28334 Bremen
(buettner@uni-bremen.de)


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Sprach(en) der Veranstaltung
Deutsch
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