Von der Geschichte zur Gegenwart und Zukunft: Wissenstransfer und Innovationen rund um das 'Mare Balticum'

Von der Geschichte zur Gegenwart und Zukunft: Wissenstransfer und Innovationen rund um das 'Mare Balticum'

Veranstalter
Universität Hamburg in Zusammenarbeit mit dem Hanseparlament e. V.
Veranstaltungsort
Ort
Hamburg
Land
Deutschland
Vom - Bis
07.06.2007 - 09.06.2007
Deadline
15.01.2007
Website
Von
Prof. Dr. Burghart Schmidt

Call for papers

Wissenstransfer und Innovationen gab es in der Antike, im Mittelalter, in der Frühen Neuzeit, es gibt sie noch heute und es wird sie auch zukünftig geben, wenn auch jeweils in veränderter Form. Sie waren und sind eine wichtige Treibkraft für die Entwicklung der Gesellschaft über politische, wirtschaftliche und kulturelle Grenzen hinaus. Das Wissen derartige Grenzen überschreiten kann ist keine neue Erkenntnis. Wie, in welcher Form und mit welcher Gegenleistung Wissen in den unterschiedlichen historischen Epochen vom Mittelalter bis zur Gegenwart weitergegeben und verbreitet wurde und wiefern dadurch Innovationsprozesse angeregt oder auch gehemmt wurden ist bis heute weniger erforscht.

Die hier vorgestellte internationale Tagung möchte diesen Fragestellungen für den baltischen Raum nachgehen. Sie möchte dabei einerseits die historische Genauigkeit der Fallstudie nutzen, andererseits aber auch die Beobachtung von historischer Kontinuität und von 'Neuem' über die einzelnen Epochen hinweg nicht aufgeben. Sie fragt deshalb nach einzelnen Beispielen aus unterschiedlichen Zeitaltern, gleichzeitig aber auch nach strukturellen Rahmenbedingungen für Innovationen durch Wissens- bzw. Technologietransfer vom Mittelalter bis in die Gegenwart hinein.

Geht man auf übergeordneter Ebene davon aus, dass das 'Wissen' - anders als die Rohstoffe des Industriezeitalters - sich beim Gebrauch und beim Teilen mit anderen nicht vermindert, sondern vermehrt und denkt daran, dass ein erfolgreicher Wissenstransfer zwischen Theorie und Praxis, zwischen Sozial- und Naturwissenschaften, zwischen Wissenschaft und Wirtschaft schon immer eine Schlüsselgröße für den Erfolg im Innovationsprozess darstellte, werden die Perspektiven der Forschung in diesem Bereich deutlich. Fragestellungen können hierbei sein: In welchem Umfeld entsteht Innovation durch Wissenstransfer? Warum unter anderen Rahmenbedingungen nicht? Wie breiten sie sich aus? Welche Rolle spielen Netzwerkverbindungen? Verschärft Wissenstransfer die Entwicklungsunterschiede zwischen Ländern und Regionen oder gleicht er sie aus?

Gleichzeitig gilt es jedoch auch nach Innovationshemmnissen zu fragen, nach den Gründen für den offensichtlichen Verlust von 'Wissen' in bestimmten Epochen. War und ist Wissenstransfer überhaupt im Interesse der 'Geberseite'? Wie ist 'erzwungener' Wissenstransfer zu bewerten? Diente oder dient Wissenstransfer auch als Impuls für eigene Innovationen?
Wissenstransfer und Innovationen sind heute entscheidend für das Bestehen im internationalen Wettbewerb – für kontinuierliche Erhöhung von Effizienz und Qualität, vor allem für neue und attraktive Produkte. Sie sind und sie waren auch in der Vergangenheit allerdings weder auf rein wirtschaftliche Fragen beschränkt, noch Selbstzweck. Ganz im Gegenteil, vielfach versuchte man das eigene Wissen so gut wie irgend möglich zu schützen, entweder durch Geheimhaltung und Abschottung oder aber auf juristische Art. Auch hier bieten sich vielfache Anknüpfungspunkte für eine Veranstaltung, die auch und gerade vor dem Hintergrund gegenwärtiger wirtschaftlicher und gesellschaftlicher Veränderungen im Kontext einer sich abzeichnenden Kommunikations- und Wissensrevolution Geschichte als wesentliche Orientierungshilfe für gegenwärtige und zukünftige Entwicklungen betrachtet.

Formales:
Kurzvorstellungen möglicher Vorträge zu Fragen, die sich mit Wissenstransfer und Innovationen im Ostseeraum befassen (Mittelalter – Frühe Neuzeit – Zeitgeschichte und Gegenwart – Zukunft), sollen in Form von kurzen Abstracts (deutsch oder englisch / 2000-3000 Zeichen) bis zum 15. Jan. 2007 an folgende Adresse gesendet werden:

Prof. Dr. Burghart Schmidt / Universität Hamburg / Von-Melle-Park 6 / 20146 Hamburg / email: Burghart.Schmidt@uni-hamburg.de

Die ausgewählten Referenten werden von den Organisatoren zur Tagung nach Hamburg eingeladen, wobei die Reise- und Unterbringungskosten übernommen werden. Die Vorträge sollen in deutscher oder englischer Sprache gehalten werden. Die ausgearbeiteten schriftlichen Beiträge müssen bis zum Tagungsbeginn bei den Veranstaltern eingereicht werden.

Programm

Kontakt

Universität Hamburg - Historisches Seminar
Prof. Dr. Burghart Schmidt
Von-Melle-Park 6
20146 Hamburg
Tel.: 040-42838-4526
e-mail:Burghart.Schmidt@uni-hamburg.de