Mind-game movies (IFK_Akademie 2007)

Mind-game movies (IFK_Akademie 2007)

Veranstalter
IFK Internationales Forschungszentrum Kulturwissenschaften
Veranstaltungsort
Ort
n.n.
Land
Austria
Vom - Bis
12.08.2007 - 18.08.2007
Deadline
01.03.2007
Website
Von
IFK

Das IFK schreibt Stipendien zur Teilnahme an der IFK_Akademie 2007 aus. Ein Stipendium beinhaltet Verpflegung, Unterkunft und Teilnahme an der Akademie.

Mit den seit 2003 jährlich stattfindenden Akademien verfolgt das IFK das Ziel, kulturwissenschaftlicher Verfahren und Perspektiven in den Geistes- und Sozialwissenschaften zu stärken und Nachwuchsförderung durch eine intensive Zusammenarbeit von jungen und bereits arrivierten ForscherInnen zu betreiben.

IFK_FACULTY:
Leitung: Prof. Dr. Thomas Elsaesser, Faculty of Humanities, Universiteit van Amsterdam

Weitere Mitglieder:
Prof. Dr. Joseph Früchtl, Faculty of Humanities, Universiteit van Amsterdam;
Dr. Johan Hartle, Faculty of Humanities, Universiteit van Amsterdam;
Prof. Dr. Gertrud Koch, Seminar für Filmwissenschaft, Freie Universität Berlin;
Univ. Doz. Dr. Siegfried Mattl, Institut für Zeitgeschichte, Universität Wien

RAHMENTHEMA 2007: Mind-Game Movies – Zur Philosophie einer neuen Filmform

Filmwissenschaft und Philosophie haben ein Interesse an einem spezifischen Corpus von Filmen gemeinsam, der sich vielleicht bereits zu einem neuen Genre ausgebildet hat und den provisorischen Namen "Mind-Game Movies" verdient. Wir verstehen darunter eine Gattung von Filmen, die gewiss nicht homogen ist, aber dennoch symptomatischen Charakter hat und sich vom "modernen" und vielleicht auch "postmodernen" Kino unterscheidet. Obwohl es auch hier Vorläufer gibt, wird diese Filmform besonders seit den 1990er-Jahren diskutiert, vor allem in Hinblick auf Filme wie The Matrix (1999), Memento (2000), Fight Club (1999), The Game (1997), Donnie Darko (2001) sowie Lost Highway (1997), Mulholland Drive (2001), Being John Malkovich (1999) und The Truman Show (1998). Deren Hauptmerkmal ist eine mehr oder weniger radikale Verunsicherung des/der Zuschauers/in, was die Wahrnehmung der fiktionalen Welt und den mentalen Zustand des/der Protagonisten/in betrifft.

Vom Standpunkt der Philosophie empfiehlt es sich, um die beiden Namenselemente "mind" und "game" genauer zu verstehen, zunächst den Stellenwert von Selbstreferenz vom deutschen Idealismus bis zur gegenwärtigen "Philosophy of Mind" zu rekapitulieren. Der Film, so ist unsere Überzeugung, kann in diesem Kontext auf eine allein ihm eigene Weise bestimmte Konzepte zum einen der Subjekt-Objekt-Relation, des Wissens und der Selbstpräsenz und zum anderen des Realismus, der Mimesis und des Simulacrum herausfordern. Während die Philosophie auf den Idealismus durch eine sprachphilosophische Wende reagiert hat, die sich mit der des Pragmatismus überlagert (z. B. beim späten Wittgenstein, dessen Denkweise von Hilary Putnam, Stanley Cavell und Richard Rorty innovativ weitergeführt wurde), hat man in der Filmwissenschaft parallel dazu, aber mit anderen Theorieansätzen, auf die cartesianisch-kantianische Ausgangslage mit verschiedenen Variationen der Apparatus-Theorie und mit Hilfe des lacanschen "Spiegelstadiums" reagiert. Letztere erfuhren wiederum eine neue Wende, angeregt einerseits vom Denken Gilles Deleuzes sowie in Bezug auf kognitivistische Ansätze. Nicht Subjektivität, sondern Intersubjektivität, Sprache, soziale, und d. h. auch körper- und affektbezogene Praxis konstituieren demnach die Referenz zur Sphäre der Objekte, des Wissens und zum Sein. Speziell im Pragmatismus lautet die Antwort: "Vertrauen". Wenn "mind" also "other minds" mit einbezieht, so sind "games" nur möglich, wenn man sich auf etwas verlässt oder einlässt. So fragil dieses Vertrauen auch sein mag, es erlaubt immerhin, radikal relativistische Positionen zu vermeiden, wie sie gewöhnlich den„postmodernistischen“ Konstruktivismen zugeschrieben werden. Namentlich Cavell bietet dabei die Möglichkeit, eine post-skeptizistische Epistemologie auch für die Filmtheorie fruchtbar zu machen. Ähnliche Ansätze kann man im französischen Denken finden, neben Deleuze (und seinem "Glauben in die Welt", den der Film zurückgebe) bei Jean-Luc Nancy (und der "Evidenz" des Films), bei Alain Badiou (und seiner Ontologie des "Ereignisses") wie auch bei Jacques Rancière und seiner Ästhetik.

TEILNEHMER/INNEN:
DoktorandInnen und PostdoktorandInnen, die nicht älter als 35 Jahre sind und ein zentrales Interesse am Projekt der Kulturwissenschaften und Cultural Studies haben.

ANMELDEBOGEN UND WEITERE INFORMATIONEN UNTER: www.ifk.ac.at

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