"Wissen und Geschlecht" (11. Arbeitstagung der Kommission für Frauen- und Geschlechterforschung der Deutschen Gesellschaft für Volkskunde)

"Wissen und Geschlecht" (11. Arbeitstagung der Kommission für Frauen- und Geschlechterforschung der Deutschen Gesellschaft für Volkskunde)

Veranstalter
Institut für Europäische Ethnologie der Universität Wien, Kommission für Frauen- und Geschlechterforschung der Deutschen Gesellschaft für Volkskunde, mentoring university vienna
Veranstaltungsort
Institut für Europäische Ethnologie, Hanuschgasse 3, A-1010 Wien
Ort
Wien
Land
Austria
Vom - Bis
22.02.2007 - 24.02.2007
Deadline
15.02.2007
Von
Elisabeth Timm

Angeregt durch aktuelle Debatten um die sogenannte „Wissensgesellschaft“ macht die Tagung das komplexe und widersprüchliche Verhältnis von Wissen und Geschlecht zum Thema.
Beide Themenfelder, ‚Wissen’ und ‚Geschlecht’, werden in der aktuellen Forschung verschiedener Disziplinen als Untersuchungsgegenstände wie als Analysekategorien begriffen: Ungeachtet der Dekonstruktion der Kategorie ‚Geschlecht’ ist die Erforschung ihrer alltäglichen Konkretisierung (z.B. als Diskriminierung von Frauen, als oder in Verbindung mit Heteronormativität) notwendig. Zudem erfordert ein analytischer Begriff von ‚Wissen’ – der sich nicht ausschließlich auf das klassisch-bürgerliche Bildungungsideal bezieht, sondern auch „tacit knowledge“ (Michael Polanyi), „Körperwissen“ (Barbara Duden) oder „praktisches Wissen“ (Pierre Bourdieu) umfasst – auch die Untersuchung gegenwärtiger hegemonialer und populärer Definitionen von ‚Wissen’. Dies ist zugleich die Voraussetzung für die empirische und ideologiekritische Untersuchung der Behauptung einer „Wissensgesellschaft“– auch hier steht die Analyse der Organisation, Nutzung, Kommunikation, Navigation und (politischen wie alltäglichen) Mobilisierung von ‚Wissen’ an.

Programm

Donnerstag, 22. Februar 2007

20:00 Uhr: Öffentlicher Abendvortrag
Barbara Holland-Cunz, Giessen
„Wissensgesellschaft und Geschlecht“
Ort: Marietta-Blau-Saal, Universitätsgebäude,
Dr.-Karl-Lueger-Ring 1, Hochparterre, Stiege 10

Freitag, 23. Februar 2007

9:00 bis 12:30 Uhr (mit Kaffeepause)
Begrüßung Klara Löffler, Wien
Moderation Nikola Langreiter, Wien

Keynote
Barbara Orland, Zürich
„Blut und Milch erzählen – Der Körper als Wissensspeicher“

Vorträge

Sophie Elpers, Arnhem
„Frauen bedenken – Männer beschließen? Wissen und Geschlecht beim Wiederaufbau der kriegszerstörten Bauernhöfe in den Niederlanden“

Ira Spieker, Dresden; Mathilde Schmitt, Göttingen;
Heide Inhetveen, Göttingen
Der andere Landbau – das andere Denken –
das andere Geschlecht?

Kommentar Margareth Lanzinger, Wien

12:30 – 14:00 Uhr Mittagspause

14:00 – 16:00 Uhr Vorträge

Moderation Michaela Haibl, Wien

Regina Bendix, Göttingen
„Formatfrustrationen? Geschlecht, Biographie, Wissensproduktion und -präsentation“

Sabine Eggmann, Basel
„’Geschlecht’ in der ‚Wissensgesellschaft’: (kultur-)wissenschaftliches Wissen im Spannungsfeld von ‚Regierung’ und ‚Emanzipation’“

Therese Garstenauer, Wien
„Wissen über Geschlecht: Vielfache Unterscheidungen innerhalb der Frauen- und Geschlechterforschung“

Kommentar Roswitha Breckner, Wien

16:00 – 16:30 Uhr Kaffeepause

16:30 bis 18:00 Uhr Vorträge

Moderation Susanne Blumesberger, Wien

Beatrice Schwitter, Zürich
„’Erst mit Siebzig erlebte ich meinen ersten Höhepunkt’. Zur Produktion von sozialem Wissen über Sexualität in der Schweiz durch die Kolumne ‚Liebe Marta’, 1980-1995“

Sabine Zinn-Thomas, Freiburg i. Br.
„’Mutter sein, Frau bleiben’ – diskursanalytische Überlegungen zu Ratgeberliteratur über Schwangerschaft und Geburt“

Kommentar Meike Lauggas, Wien

Samstag, 24. Februar 2007

9:00 bis 11:00 Uhr Vorträge

Moderation Elisabeth Timm, Wien

Kerstin Wolff, Kassel
„’Herrenmoral’. Die Abolitionistin Anna Pappritz und ihr Kampf gegen das männliche Wissen um die Prostituierten“

Andrea Šalingovà, Nitra
„’Zu jung für Verhütung(?)’. Die Konstruktion von Mutter- und Vaterschaft am Beispiel von Schwangerschaft und Geburt in der BRD und in der Slowakei“

Sabine Hess, München; Michi Knecht, Berlin
„Reflexive Medikalisierung im Feld moderner Reproduktionsmedizin: zum aktiven Einsatz von Wissensressourcen in gendertheoretischer Perspektive“

Kommentar Gundula Ludwig, Wien

11:00 Uhr bis 11:30 Uhr Kaffeepause

11:30 Uhr bis 12:30 Uhr

Moderation Klara Löffler, Wien

Podiumsdialog und Resümée
Gudrun König, Dortmund
Katharina Eisch-Angus, Frauenau

Tagungsgebühr:
Gesamte Tagung: 20,00 EUR
Tageskarte Samstag: 5,00 EUR
Tageskarte Freitag: 10,00 EUR
Die Tagungsgebühr beinhaltet eine Tagungsmappe sowie das Mittagsbuffet am Freitag, 23. Februar 2007.
Studierende zahlen jeweils die Hälfte.

Bitte überweisen Sie die Tagungsgebühr mit der Angabe Ihres Namens auf das Konto der dgv-Kommission (Kontoinhaberin: Elisabeth Timm) bei der Ersten Bank, Wien:

Kontonummer: 282-637-061/02
BLZ: 20111
Für Überweisungen aus dem Ausland:
IBAN: AT232011128263706102
BIC: GIBAATWW

Kontakt

Margit Gumpinger

Institut für Europäische Ethnologie
Hanuschgasse 3, A-1010 Wien
0043 - 1 - 42 77 44001
00 43 - 1 - 42 77 94 40
volkskunde@univie.ac.at

http://www.kultur.uni-hamburg.de/dgv/
Redaktion
Veröffentlicht am
Beiträger
Klassifikation
Region(en)
Weitere Informationen
Land Veranstaltung
Sprach(en) der Veranstaltung
Deutsch
Sprache der Ankündigung