Starke Frauen: Italienerinnen im Widerstand ...

Starke Frauen: Italienerinnen im Widerstand ...

Veranstalter
Bildungswerk der Humanistischen Union NRW
Veranstaltungsort
Reggio Emilia und Venedig
Ort
Venedig
Land
Italy
Vom - Bis
13.05.2007 - 18.05.2007
Deadline
28.02.2007
Von
Heidi Behrens

Starke Frauen: Italienerinnen im Widerstand gegen deutsche Besatzung und Faschismus
Studienseminar für Frauen vom 13. bis 18. Mai 2007 in der Emilia-Romagna und in Venedig

Von September 1943 bis Kriegsende war Italien durch deutsches Militär besetzt. Während dieser Zeit wurde das Land von nationalsozialistischem und faschistischem Terror beherrscht. Dagegen entwickelte sich ein stärker werdender Widerstand der italienischen Bevölkerung – die Resistenza. Frauen hatten daran wesentlichen Anteil; sie bildeten das Rückgrat der Resistenza civile, des zivilen Widerstands im alltäglichen Leben. Sie organisierten Protestkundgebungen und Streiks, verteilten Flugblätter und organisierten die Logistik des bewaffneten Widerstands. Als so genannte Stafetten transportierten sie schriftliche Nachrichten, Waffen und Munition und standen dabei dem Feind häufig direkt gegenüber. Sie kämpften auch in Einheiten von Partisaninnen und Partisanen. Frauen sind für ihr antifaschistisches Engagement ins Gefängnis geworfen, gefoltert und ermordet worden.
Im Vordergrund des Seminars stehen Gespräche mit Zeitzeuginnen, die in der Resistenza in unterschiedlichen Rollen aktiv waren sowie mit weiteren Überlebenden des nationalsozialistischen und faschistischen Terrors. Es geht darüber hinaus selbstverständlich um Informationen zum historischen Umfeld jener Epoche und um anregende Diskussionen über den Umgang mit dieser Vergangenheit. Das Seminar sucht Orte des Geschehens und heutigen Gedenkens in der Emilia Romagna und in Venedig auf.

Programm

Geplantes Programm (bei täglich acht Unterrichtsstunden)

Sonntag, 13.5.2007
Anreise nach Reggio-Emilia

18.00 bis 19.30 Uhr
Kennenlernen, Programmerläuterungen, Organisatorisches, anschl. gemeinsames Abendessen

Montag, 14.5.2007
Vormittags:
Einführung in das Thema „Frauen im italienischen Faschismus und im Widerstand gegen Faschismus und deutsche Besatzung“; Gespräch mit einer Zeitzeugin über ihre Verbindungs- und Informationstätigkeit bei den katholischen Partisanenverbänden

Nachmittags:
Treffen mit einer ehemaligen Partisanin; Referat zu ihrer antifaschistischen Arbeit vor 1943, in der Roten Hilfe und während der deutschen Besatzung in einer Guerillaeinheit

Dienstag, 15.5.2007
Vormittags:
Vortrag zum Themenkomplex „Deutsche Kriegsverbrechen in Italien“ mit Rundgang zu den Erinnerungsorten in der Stadt Reggio-Emilia. Anschließend Fahrt nach Parma

Nachmittags:
Referate und Diskussionen im dortigen Institut für die Geschichte der Resistenza (ISREC).
Gespräch mit einer Zeitzeugin, die Frauengruppen organisierte, sich den
PartisanInnen anschloss und Politkommissarin wurde

Mittwoch, 16.5.2007
Vormittags:
Gespräch mit einer früheren Partisanenführerin über die Bedeutung der Erfahrung in der Resistenza für die italienische Nachkriegsgeschichte, über ihr gewerkschaftliches und politisches Engagement

Nachmittags:
Weiterfahrt nach Venedig. Referat über Faschismus und Widerstand im Veneto und in Venedig sowie über die politische und soziale Situation der Frauen jener Zeit

Donnerstag, 17.5.2007
Vormittags:
Wasserbusfahrt zu den Denkmälern für die Frauen der Resistenza und durch den Canale Grande zum Museum für Moderne Kunst Ca’ Pesaro mit der Skulptur „Die Partisanin“ von Leonardo Leoncillo; anschl. Rundgespräch

Nachmittags:
Treffen im venezianischen Institut für die Geschichte der Resistenza (IVESER).
Gespräch mit einer Zeitzeugin aus dem aristokratischen Milieu Venedigs über ihre Arbeit in der Resistenza und ihre Verbindung zu den Alliierten

Freitag, 18.5.2007
Vormittags:
Rundgang durch den ehemaligen venezianischen Ghettobezirk.
Bericht einer Zeitzeugin über Venedig unter deutscher Besatzung, über die Verfolgung von Jüdinnen und Juden der Stadt sowie über die Flucht ihrer Familie in die Schweiz.

Nachmittags:
Auswertung und Seminarkritik

Leitung
Nadja Bennewitz (Historikerin, Nürnberg), Marianne Wienemann (Sozialwissenschaftlerin, Bochum)

Kosten und Leistungen
Kostenbeitrag bei Unterkunft in Mehrbettzimmern/Jugendherberge in Reggio-Emilia und Doppelzimmern in Venedig € 475. Übernachtungen im Doppelzimmer auch in Reggio-Emilia sowie im Einzelzimmer in beiden Städten ist möglich (Aufschläge erfragen Sie bitte beim Veranstalter).
In den Beträgen sind Halbpension, Eintritte, Führungen, Übersetzungen und die Transfers während des Seminars enthalten. Die Anreise nach Reggio-Emilia und die Abreise von Venedig sind individuell zu planen und nicht im Preis inbegriffen.

An- und Abreise
Die Anreise nach Reggio-Emilia mit öffentlichen Verkehrsmitteln ist entweder mit der Bahn oder mit dem Flugzeug möglich: die nächstgelegenen Flughäfen mit Anschluss per Bus und Bahn nach Reggio-Emilia sind Bologna, Forlì, Verona und die Mailänder Flughäfen.
Die Abreise von Venedig kann ebenfalls per Bahn oder Flugzeug erfolgen. Hier sind die nächstgelegenen Flughäfen Venedig, Treviso, Verona und Bologna. Bei der An- und Abreise mit dem PKW empfiehlt es sich, das Auto von Reggio-Emilia nach Venedig mitzunehmen, es in Venedig-Mestre zu parken und von dort aus abzureisen.

Anmeldung
Zur Anmeldung schicken Sie uns bitte eine Postkarte, eine Mail oder ein Fax, spätestens bis zum 28.02.2007. Sie erhalten umgehend eine vorläufige Bestätigung mit weiteren Informationen.

Kontakt

Kronprinzenstr. 15, 45128 Essen, Tel. 0201 227982, Fax 0201 235505,
buero@hu-bildungswerk.de

www.hu-bildungswerk.de
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