Verfolgung und Widerstand in der Sowjetunion

Verfolgung und Widerstand in der Sowjetunion

Veranstalter
Eine gemeinsame Veranstaltung der Gedenkstätte Moritzplatz Magdeburg in der Stiftung Gedenkstätten Sachsen-Anhalt, des Dokumentationszentrums des Bürgerkomitees Sachsen-Anhalt, des Landesbeauftragten für die Stasi-Unterlagen Berlin und des Landesbeauftragten für die Stasi-Unterlagen Sachsen-Anhalt Gefördert durch: Landeszentrale für politische Bildung Sachsen-Anhalt,. Unterstützt von: BStU Außenstelle Magdeburg.
Veranstaltungsort
Gedenkstätte Moritzplatz Magdeburg, Umfassungsstr. 76, 39124 Magdeburg
Ort
Magdeburg
Land
Deutschland
Vom - Bis
26.04.2007 - 26.04.2007
Deadline
25.04.2007
Website
Von
Sascha Möbius

Seminar zur Eröffnung der Ausstellung "Perm 36" in Magdeburg

Gulag [Glavnoje Upravlenije Ispravitelno-trudovych Lagerej - Hauptverwaltung der Besserungsarbeitslager]: Der Begriff steht wie kein anderer für Terror und politische Verbrechen Stalins und seiner Nachfolger. Schon kurz nach der Oktoberrevolution richtete die bolschewistische Regierung Internierungslager für „Konterrevolutionäre“, Angehörige der alten Eliten, politische Gegner und Kriminelle ein. Unter Josef Stalin entwickelte sich der Gulag zu einem gigantischen Straf- und Arbeitslagerkomplex, in dem mehrere Millionen Menschen unter grausamen Bedingungen Zwangsarbeit verrichten mussten. Gulag, Zwangskollektivierung, Säuberungen und Massenerschießungen schufen ein Klima ständiger Angst und wurden zum zentralen Mittel stalinistischer Herrschaftssicherung. Mit der „Entstalinisierung“ ab 1956 verschwanden zwar die brutalsten Auswüchse des Systems, doch Unterdrückung und politische Justiz blieben bis in die Ära Gorbatschow unverzichtbar für den Machterhalt der KPdSU.
Gegen dieses System regte sich in der gesamten Geschichte der UdSSR Widerstand. Er umfasste eine erstaunliche Bandbreite von Anhängern des Zarismus bis zu oppositionellen Mitgliedern der KPdSU.
Die Ausstellung „Perm 36“ dokumentiert in Fotografien das einzige russische Lager-Museum und zeigt die dort noch vorhandenen Spuren sowjetischer Verfolgungsgeschichte.
Im Seminar zur Eröffnung der Ausstellung möchten die Veranstalterinnen und Veranstalter neue Forschungen zur Opposition in der UdSSR vorstellen und in einer Lesung die Stimmen von Opfern politischer Verfolgung im 20. Jahrhundert zu Wort kommen lassen.
Die Referierenden:
Uta Gerlant, geb. 1965 in Potsdam, Studium der Osteuropäischen Geschichte, Philosophie und Politik (FU Berlin).
Mitbegründerin von Memorial Deutschland e.V., Koautorin der Ausstellung "Von Potsdam nach Workuta" im ehemaligen KGB-Gefängnis Potsdam-Leistikowstrasse
seit 2001 Wissenschaftliche Mitarbeiterin der Stiftung "Erinnerung, Verantwortung und Zukunft" in Berlin, sie arbeitet an einer Dissertation zum Thema "Dissidenz in der Sowjetunion"

Elena Demke, geb. 1968 in Potsdam, Studium der Germanistik in Leipzig und der Geschichte als Cecil-Rhodes-Scholar in Oxford, Referentin für politische Bildung beim Berliner Landesbeauftragten für die Stasi-Unterlagen. In den 90er Jahren Beschäftigung mit Amateurfotografie, erfolgreiche Teilnahme an Jugendwettbewerben im Bereich Fotografie, neuerdings verstärkt wissenschaftlich-analytische Beschäftigung mit Fotos als historischen Quellen.

Sascha Möbius, geb. 1968 in Düsseldorf, Studium der Geschichte und Anglistik in Hannover, Magdeburg und Göttingen. Seit 2006 Leiter der Gedenkstätte Moritzplatz Magdeburg. 2006 Promotion zur Erinnerungskultur der Reichsstadt Lübeck von 1227 – 1795.

Die Veranstaltung ist als Fortbildungsveranstaltung weiterer Träger für Lehrkräfte in Sachsen-Anhalt anerkannt: WT Nr.: 1/07-060-47 LISA

Programm

Programm:

Moderation: Ute Gramm (Dokumentationszentrum des Bürgerkomitees Sachsen-Anhalt), Sascha Möbius (Gedenkstätte Moritzplatz Magdeburg)

15.00 – 15.15 Uhr: Begrüßung
Ute Gramm, Sascha Möbius

15.15 – 16.00 Uhr: Die sowjetische Opposition der 20er und 30er Jahre
(Sascha Möbius, Gedenkstätte Moritzplatz Magdeburg)

16.00 – 16.15 Uhr: Pause

16.15 – 17.00 Uhr: Die sowjetische Dissidenz (50er bis 80er Jahre)
(Uta Gerlant, Memorial Berlin)

17.00 – 17.15 Uhr: Pause

17.15 – 18.00 Uhr: Literarische Zeugnisse politischer Haft im 20. Jahrhundert - ein essayistischer Rundblick
(Elena Demke, LStU Berlin)

18.00 – 19.00 Uhr: Empfang

Kontakt

Sascha Möbius

Gedenkstätte Moritzplatz Magdeburg, Umfassungsstr. 76, 39124

0391 - 2445590
0391 - 2445599
Info-Moritzplatz@stgs.sachsen-anhalt.de