Das BKVGE (Freie Universität Berlin / Humboldt-Universität) lädt ein zum
Sommerkurs
Europa im Zeichen von Sicherheit und Risiko
Berlin, 19. – 24. August 2007
"Sicherheit" und "Risiko" sind Themen, die gegenwärtig in aller Munde sind. Das Spektrum reicht dabei von den "klassischen" außenpolitischen Themen über solche der inneren Sicherheit bis zur Absicherung der Energieversorgung und von Hochtechnologien. Der Sommerkurs des Berliner Kollegs für Vergleichende Geschichte Europas wird sich angesichts dieser Aktualität mit dem Thema "Sicherheit und Risiko" in historischer Perspektive am Beispiel Europas befassen.
Folgende Leitfragen stehen dabei im Mittelpunkt: Wie und wodurch unterschieden sich die europäischen Gesellschaften in Bezug auf ihr Sicherheitsbedürfnis und auf ihre Fähigkeit, mit Risiken umzugehen? Welche Formen des gemeinschaftlichen bzw. gesellschaftlichen Umgangs wurden dafür gefunden? Und: Wie stellt sich das historische bzw. das optimale Verhältnis von Sicherheitsbedürfnis und Risikobereitschaft in den verschiedenen Lebensbereichen dar? Gab (und gibt) es einen Zusammenhang zwischen Risikobereitschaft und Innovationsfähigkeit?
Mit diesen Leitfragen gehen weitere einher, so zum Beispiel: Wann und unter welchen Bedingungen wandelte sich das Bedürfnis nach und das Verständnis von Sicherheit? Welche normativen Vorstellungen, speziell solche von der Ordnung eines Gemeinwesens, waren betroffen, wenn gesellschaftliche Gruppen sich nicht (mehr) sicher fühlten? Welche Zielkonflikte konnten sich in dem Bemühen, Risiken zu meistern, ergeben, etwa zwischen Sicherheit und Freiheit? Wie sahen Konjunkturen von Bedrohungsszenarien aus? Gibt es welche, die zu einem bestimmten Zeitpunkt verschwinden, während andere scheinbar "beliebig" wieder aktivierbar sind? Es sollen dabei ebenso vergleichende Antworten gesucht wie Aspekte von Transfer und Verflechtung diskutiert werden, etwa: Welche Vorstellungen von Risiko und welche Bedrohungsszenarien teilten die europäischen Gesellschaften, sei es in der Furcht voreinander, sei es in der Angst vor ähnlichen Entwicklungen? Wie stark lernten sie voneinander, wenn es um die Behebung bestimmter Problemkonstellationen ging?
Im Sommerkurs werden u.a. vortragen: Herfried Münkler (Berlin), Michael Power (London), Holm Sundhaussen (Berlin), Jost Dülffer (Köln), Thomas Lindenberger (Potsdam), Carola Dietze (Washington), François Ewald (Neuilly-sur-Seine), Béla Tomka (Szeged), Gerrit Riemer (Essen), Jean-Luc Pinol (Lyon), Kerstin Jobst (München).
Teilnehmer/innen: 20 fortgeschrittene Studierende, Doktorand/innen und Promovierte der Geschichtswissenschaften und angrenzender Disziplinen aus West- und Osteuropa.
Für den Kurs ist eine Teilnahmegebühr von 70,- € zu entrichten. Das BKVGE trägt die Kosten für Reise, Unterkunft und Verpflegung.
Gute Kenntnisse der deutschen Sprache werden vorausgesetzt. Den Teilnehmern wird die Möglichkeit gegeben, ihre eigenen Forschungsprojekte im Rahmen des Sommerkurses vorzustellen.
Bewerbungen sind mit Angaben zur Person, Ausbildung, Sprachkenntnissen, wissenschaftlichen Arbeiten und einer Projektskizze (1 Seite) bis zum 10.7..2007 zu richten an:
Informationen zum BKVGE finden Sie unter : www.fu-berlin.de/bkvge
Gefördert durch: ZEIT-Stiftung Ebelin und Gerd Bucerius, Marga und Kurt Möllgaard-Stiftung im Stifterverband für die Deutsche Wissenschaft, E.ON Ruhrgas AG und E.ON Ruhrgas-Stipendienfonds