’68 – Brennpunkt Berlin
Ausstellung, Zeitzeugengespräche, Podien und Filme im Amerika Haus Berlin
Vor 40 Jahren war in ganz Europa die intellektuelle Jugend vornehmlich auf der Straße zu finden. Zu den deutschen Brennpunkten dieses studentischen Aufbegehrens gehörte neben Frankfurt am Main und Hamburg vor allem Berlin. Orte des Protestes gegen den Krieg der USA in Vietnam wurden, in Berlin wie in anderen deutschen Städten, immer wieder die Amerika Häuser. Die Bundeszentrale für politische Bildung/bpb lädt vom 31. Januar bis zum 31. Mai 2008 im Berliner Amerika Haus zur Beschäftigung mit den Ereignissen des Jahres 1968 ein. Am historischen Ort werden unter dem Titel „’68 - Brennpunkt Berlin“ eine Ausstellung sowie zahlreiche Veranstaltungen (Podien, Zeitzeugengespräche, Filme) stattfinden.
Die Ausstellung dokumentiert die Berliner Vorgänge des Jahres 1968. Darüber hinaus wird auf zentrale weltpolitische Ereignisse, wie den Vietnamkrieg, den Prager Frühling, die Olympischen Spiele in Mexiko und die Unruhen in Paris verwiesen, die den zeithistorischen Kontext der Geschehnisse in Berlin bilden. Originalobjekte und zahlreiche Ton- und Bilddokumente veranschaulichen die Protestkultur und Lebensentwürfe der 68er-Bewegung. Zusätzlich lässt eine umfangreiche Werkschau des Fotografen Günter Zint, einem der wichtigsten Chronisten der 68er-Bewegung, die Atmosphäre der damaligen Zeit lebendig werden.
Darüber hinaus wird die Ausstellung von einer umfangreichen Veranstaltungsreihe, u.a. mit Podien und Zeitzeugengesprächen, begleitet. Zentralen Diskussionsstoff bietet hier die Frage nach den Langzeitfolgen der 68er-Revolte. Wenn die Veränderungen wirklich so tiefgreifend waren, wie häufig behauptet wird, in welchen Bereichen von Politik, Gesellschaft und Kultur sind ihre Auswirkungen dann heute noch zu spüren? „Die Ergebnisse der Zeit sind umstritten. Für die einen hat 1968 als demokratischer Neubeginn die politische und alltägliche Kultur der Bundesrepublik revolutioniert, aus Sicht der anderen hat die 68er-Bewegung den Terrorismus und einen allumfassenden Werteverfall verursacht. Diese Ambivalenz wollen wir in unserer Reihe zur Debatte stellen“, so Thomas Krüger.
Die US-amerikanische Perspektive auf den Vietnamkrieg wiederum steht im Mittelpunkt eines Filmprogramms im Rahmen der 58. Internationalen Filmfestspiele Berlin vom 7. bis zum 17. Februar 2008. Neben internationalen Filmproduktionen zum Phänomen ’68 werden Teile des Berlinale-Programms auch Ende April im Amerika Haus zu sehen sein.
Eröffnung: 31. Januar 2008, ab 19:00 Uhr
Die Eröffnung ist kostenfrei und öffentlich. Bitte formlos anmelden unter: presse@bpb.de.