Call for papers
Aus der nationalsozialistischen Vergangenheit kann nur gelernt werden, wenn neben der Opferperspektive auch die der TäterInnen und MitläuferInnen betrachtet wird. Dabei stellen familienbiografische Annäherungen an diese Zeit eine wichtige und notwendige Ergänzung sowohl zur historischen Erforschung von TäterInnen, deren Lebensläufen, Motiven und Handlungen dar, als auch zur Bearbeitung dieses Themas in der politischen Bildung und im Unterricht. Daher soll der Umgang mit dieser Thematik in Familien der Täter und Täterinnen stehen im Mittelpunkt folgender Veranstaltung stehen:
„In meiner Familie war niemand Nazi ! – oder etwa doch?“(Teil 2)
In der Vergangenheit sind bereits einige Darstellungen zum Umgang von Frauen und Männern mit der Beteiligung ihrer Eltern an nationalsozialistischen Verbrechen publiziert worden – gleichwohl ist diese Thematik ein relativ neues Forschungsfeld. Zum Teil deshalb, weil diese Generation erst jetzt über den Part ihrer Eltern in dieser Zeit erfahren hat bzw. erst jetzt bereit ist, darüber öffentlich zu sprechen. Eine erste Veranstaltung zu diesem Thema in der Gedenkstätte war 2007 nicht nur gut besucht, sondern offenbarte sowohl einen großen Informationsbedarf, wie auch das Bedürfnis, sich zu methodischen Umsetzungsmöglichkeiten dieser Thematik weiter auszutauschen. Dem soll mit einer Weiterführung dieser Veranstaltung Rechnung getragen werden.
Auf der Tagung sollen sowohl Ergebnisse historischer Forschungen vorgestellt werden, als auch Erfahrungen und Methoden der politischer Bildung. Letzteres insbesondere zu Gesprächen zwischen den Generationen über die deutsche Vergangenheit und daraus abzuleitende Entwicklungen für eine gemeinsame Zukunft in Europa.
Wer sich in diesen Diskurs einbringen möchte (in Form eines Beitrages bis zu 30 min) schickt seine Meldung mit einem kurzen Exposé bitte bis zum 29. Februar 2008 an
Dr. habil. Viola Schubert-Lehnhardt, Blumenstr. 16 in 06108 Halle
email: gs-halle@ildungsverein-elbe-saale.de Telefon: 0345 – 8054840
Weitere Informationen erhalten Sie auch in Gedenkstätte für Opfer der NS-„Euthanasie“ Bernburg, c/o Olga-Benario-Str. 16/18 in 06406 Bernburg
email: info-bernburg@stgs.sachsen-anhalt.de
Tel.: 03471-319816 Fax: 03471-6409691