Konkurrenz und wechselseitiger Einfluss divergenter Rechtsordnungen im Alten Orient

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Konkurrenz und wechselseitiger Einfluss divergenter Rechtsordnungen im Alten Orient

Veranstalter
Centrum für Geschichte und Kultur des östlichen Mittelmeerraums an der Westf. Wilhelms-Universität Münster
Veranstaltungsort
Liudgerhaus, Überwasserkirchplatz 3, 48143 Münster
Ort
Münster
Land
Deutschland
Vom - Bis
12.03.2008 - 14.03.2008
Deadline
07.03.2008
Website
http://egora.uni-muenster.de/gkm/sp_auto_53755.shtml
Von
Prof. Dr. R. Achenbach, Prof. Dr. H. Neumann

Konkurrenz und wechselseitiger Einfluss divergenter Rechtsordnungen im Alten Orient - Frühjahrstagung des Centrum GKM

Die Rechtskulturen der Antike standen seit frühester Zeit infolge politischer und ökonomischer Beziehungen der Völker des Alten Orients nicht isoliert nebeneinander, sondern gerieten im Zuge des interkulturellen Austauschs auf unterschiedliche Weise in Kontakt. Im Falle der Eroberung einer Region durch eine fremde Macht traten die Rechtssysteme der jeweiligen Herrscher in Konkurrenz zu den lokalen Rechtstraditionen bzw. in Konflikt mit ihnen und mussten daher Strategien der rechtlichen Distinktion bzw. Integration entwickeln. Bei der Ausbildung der Großreiche entfalteten Assyrer, Babylonier, Perser und Griechen unterschiedliche Systematiken mit jeweils durchaus spezifischen Auswirkungen auf die lokalen Rechtskulturen der unterworfenen Völker.

Die Tagung in Münster wendet sich an alle interessierten Altorientalisten, Ägyptologen, Alttestamentler, Historiker und Rechtshistoriker, um den komplexen Fragen nach den Mechanismen, die im Aufeinandertreffen divergenter Rechtsordnungen erkennbar werden, nachzugehen. Dabei wird es in der Diskussion um Prozesse der Entwicklung des Vertrags- und Privatrechts, der Rechtssprechung, das Problem der Rechtsvereinheitlichung sowie letztlich auch um die Wurzeln des Völkerrechts in der Antike gehen.

Programm

Mittwoch, 12. März 2008

18:00 Eröffnungsvortrag
ECKART OTTO (München):
Zwischen Anpassungsdruck und Widerstand. Subversive Rezeption altorientalischer Rechtsformen im Alten Israel

Donnerstag, 13. März 2008
9:00 Registrierung

9:30 Eröffnung

9:45 Prof. Dr. H. NEUMANN (Münster): Altorientalische Gesetzgebung und das Problem der Rechtsvereinheitlichung

10:30 Dr. K. DE GRAEF (Gent): Susa lex sed lex. Old Babylonian Juridical Documents from Susa

11:15 Pause

11:45 S. PAULUS, M.A. (Münster): Gequält oder verflucht? – Göttliche oder weltliche Strafe bei Vertragsbruch?

12:30 Prof. Dr. M. DIETRICH (Münster): Bedeutung des mütterlichen Erbrechts für die rechtliche Stellung der Frau in der Gesellschaft von Alalah und Ugarit

13:15 Mittagspause

14:30 Prof. Dr. D. PRECHEL (Mainz): Die Hethiter und ihre Staatsverträge - ein Sonderfall der altorientalischen Rechtsgeschichte?

15:15 PD Dr. M. ARNETH (München): Das Bundesbuch in neuassyrischer Zeit

16:00 Pause

16:30 K. KLEBER, M.A. (Wien): Aspekte der Gerichtsbarkeit in der chaldäischen und frühachämenidischen Zeit

17:15 Prof. Dr. B. WELLS (Philadelphia): Reading Isrealite Law in the Light of Neobabylonian Texts

19:30 Gemeinsames Abendessen

Freitag, 14. März 2008

9:30 Prof. Dr. R. ACHENBACH (Münster): Satrapie, Medina und lokale Hierokratie

10:15 Dr. S. LIPPERT (Tübingen): Begegnungen und Kollisionen - Das ägyptische Recht von der Spätzeit bis in die römische Zeit

11:00 Pause

11:15 Prof. Dr. G. PFEIFFER (Frankfurt/M.): Fiktive Formulare und gültige Geschäfte – Beobachtungen in der Urkundenpraxis der achämenidischen und hellenistisch-römischen Zeit

12:00 Abschlussdiskussion

Kontakt

Prof. Dr. Reinhard Achenbach
Westf. Wilhelms-Universität Münster
Alttestamentliches Seminar
Universitätsstr.13-17
48143 Münster
Tel.: 0251/83-22531
E-Mail: Reinhard.Achenbach@uni-muenster.de

http://egora.uni-muenster.de/gkm/sp_auto_53755.shtml