Zeit. Raum. Menschen und Dinge im Konzentrationslager Dachau

Zeit. Raum. Menschen und Dinge im Konzentrationslager Dachau

Veranstalter
EINE AUSSTELLUNG DES INSTITUT FÜR EUROPÄISCHE ETHNOLOGIE DER UNIVERSITÄT WIEN UND DER KZ-GEDENKSTÄTTE DACHAU IN ZUSAMMENARBEIT MIT DEM KULTURREFERAT DER STADT MÜNCHEN, DEM ÖSTERREICHISCHEN MUSEUM FÜR VOLKSKUNDE UND WIEN KULTUR
Veranstaltungsort
Österreichisches Museum für Volkskunde, Gartenpalais Schönborn, Laudongasse 15-19, 1080 Wien
Ort
Wien
Land
Austria
Vom - Bis
11.04.2008 - 14.09.2008
Website
Von
Martin Jonas

Zeit. Raum. Menschen und Dinge im Konzentrationslager Dachau
Beziehung

vom 11.4.08-14.9.08 im Österreichischen Museum für Volkskunde in Wien

Diese Ausstellung - das Ergebnis einer Projektarbeit von fünfzehn Studierenden am Institut für Europäische Ethnologie der Universität Wien. Während drei Semestern entwickelten die Studierenden unterstützt von der Tutorin Ana Ionescu und unter Leitung von Dr. Michaela Haibl, Thema, Fragestellung und das Konzept der Ausstellung sowie deren Umsetzung. Die so entstandene Ausstellung setzt sich auf vielschichtige Weise mit Beziehungssystemen im Konzentrationslager Dachau auseinander. Sie zeigt Spuren von Beziehungen, die über Menschen und Dinge im Konzentrationslager bis in die Gegenwart reichen. Es sind konkrete Themen wie Freundschaft und Widerstand, die Beziehung von Überlebenden zu Gegenständen aus dem Lager oder die Grenze zwischen Leben und Tod, die einen Einblick in die Heterogenität des Lageralltags ermöglichen. Mittels eines gleichsam mikroanalytischen Ansatzes versucht die Ausstellung individuelle Denk- und Erinnerungsräume zu schaffen: Die Zeugnisse und Objekte in der Ausstellung - etwa ein zensierter Brief, die Zeichnung eines Häftlings, eine Zigarettendose, eine Eß-Schüssel oder eine Porzellanfigur - sind Symbole der Vernetzung und verweisen zugleich auf all die Beziehungen, die nicht bezeugt werden können und von denen wir nichts wissen.

Katalog
Der Ausstellungskatalog mit einer Einführung und Essays zu den acht
Themenbereichen ist über das Institut für Europaische Ethnologie der Universität
beziehbar: Institut für Europäische Ethnologie, Hanuschgasse 3, 1010 Wien, Telefon:
+43(0)1- 42 77 44001, Email: volkskunde@univie.ac.at.

Ausstellungsort:
Österreichisches Museum für Volkskunde
Gartenpalais Schönborn, Laudongasse 15 -19, 1080 Wien
Telefon + 43 (0)1 406 89 05, Fax + 43 (0)1 408 53 42
office@volkskundemuseum.at, www.volkskundemuseum.at
Öffnungszeiten
Dienstag bis Sonntag 10 bis 17 Uhr
Montag geschlossen (Pfingstmontag geöffnet)

Ausstellungseröffnung
Donnerstag, 10. April 2008, 18.00 Uhr

Österreichisches Museum für Volkskunde
im Gartenpalais Schönborn
Laudongasse 15 -19
1080 Wien

BEGRÜSSUNG
HR Dr. Margot Schindler
Österreichisches Museum für Volkskunde

o. Univ. Prof. Dr. Konrad Köstlin
Institut für Europäische Ethnologie der Universität Wien

ZUR AUSSTELLUNG
Mag. Judith Punz
für die Projektmitarbeiterinnen und -mitarbeiter

Dr. Michaela Haibl
Projektleitung

Prof. Dr. Ernst Berger
Institut für Kinder- und Jugendpsychiatrie der
Medizinischen Universität Wien

ERÖFFNUNG Bundespräsident Dr. Heinz Fischer

MUSIK Bertl Mütter, Posaune

Programm

PROGRAMM ZUR AUSSTELLUNG
Dienstag, 22. April 2008, 18.30
Erich Hackl im Gespräch mit Ferdinand Hackl
Der österreichische Schriftsteller Erich Hackl beschäftigt sich vor allem mit Themen der Zeitgeschichte, die er akribisch erforscht und literarisch verarbeitet. Schon lange kennt er den ehemaligen Spanienkämpfer Ferdinand Hackl, der nach seiner Befreiung wieder nach Wien zurückgekehrt ist (und für die Ausstellung seinen Häftlingswinkel aus dem Konzentrationslager Dachau zur Verfügung gestellt hat).
Im Gespräch werden Erich Hackl und Ferdinand Hackl auf verschiedene Aspekte des Lebens im Konzentrationslager eingehen und unter anderem der Frage nachgehen, wieweit damals Solidarität, Widerstand und Freundschaft
im Konzentrationslager möglich gewesen sind.

Donnerstag, 15. Mai 2008, 18.30
Lesung aus Rudolf Kalmar „Zeit ohne Gnade“
Der Wiener Journalist Rudolf Kalmar, der bereits 1938 ins Konzentrationslager Dachau verschleppt worden war, hat unmittelbar nach der Befreiung 1945 mit seinen Aufzeichnungen über das Lager begonnen. Mit eindringlicher Sprachkraft und dem unerbittlichen Blick des Zeitzeugen schildert Kalmar die unvorstellbaren Zustände im Konzentrationslager Dachau. Dieses kaum rezipierte (1946 erstmals veröffentlichte und heute im Buchhandel nicht mehr erhältliche) Dokument der Erinnerung bildet den Mittelpunkt der Lesung.

Dienstag, 10. Juni 2008, 19.00
„Ein Tag – Bericht aus einem deutschen Konzentrationslager“
Filmpräsentation mit Diskussion
Film von Egon Monk, Hamburg 1965
Veranstaltungsort:
Österreichisches Filmmuseum, Augustinerstraße 1, 1010 Wien

Während die Ausstellung nach den Dingen und den Beziehungen zwischen den Menschen im Konzentrationslager fragt, wird mit dieser Filmvorführung der Bogen zu den filmischen Auseinandersetzungen mit dem Konzentrationslager Dachau gespannt. Der gezeigte Film ist dem Genre des dokumentarischen „Fernsehspiels“ verpflichtet und versucht, exemplarisch einen Tag im Konzentrationslager zu erzählen. Das Drehbuch schrieb Gunther R. Lys, der mehrere Jahre im Konzentrationslager Sachsenhausen gefangen gehalten worden war. Zudem befragte der Regisseur Egon Monk (1927-2007) Überlebende der Konzentrationslager Buchenwald und Dachau.

Nach der Filmpräsentation bietet sich die Möglichkeit zur Information und
Diskussion mit Michael Loebenstein vom Österreichischen Filmmuseum
und Michaela Haibl, Leiterin des Studienprojekts.

Sonntag, 14. September 2008, 11 Uhr
Matinee und Finissage
Ausstellungskuratorinnen und -kuratoren lesen jene Sequenzen aus
Interviews und Zeitzeugenberichten, die sie während der Arbeit an Zeit
Raum Beziehung am nachhaltigsten beschäftigt haben. Bertl Mütter spürt dem mit seiner Posaune nach.

Kontakt

Martin Jonas

Insitut für Europäische Ethnologie der Universität Wien
Hanuschgasse 3, 1010 Wien
0043-1-4277 44001

martinjonas@gmx.net


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Region(en)
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Land Veranstaltung
Sprach(en) der Veranstaltung
Deutsch
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