Der Kunstmarkt in der Schweiz (vom 19. Jahrhundert bis heute)

Der Kunstmarkt in der Schweiz (vom 19. Jahrhundert bis heute)

Veranstalter
Schweizerisches Institut für Kunstwissenschaft (Zürich/Lausanne), Departement für Geschichte der Universität Lausanne
Veranstaltungsort
Universität Lausanne
Ort
Lausanne
Land
Switzerland
Vom - Bis
06.11.2009 - 07.11.2009
Deadline
31.01.2009
Website
Von
Sébastien Guex, Paul-André Jaccard

Internationales Kolloquium

Universität Lausanne, 6. und 7. November 2009

Der Kunstmarkt bildet die Schnittstelle zwischen den Feldern der Ökonomie und der Kunst:
- Er schafft (durch Marktwert verbürgte) ästhetische Werte, ist beteiligt an der Geschmacksbildung (bei Sammlern und Institutionen) und hat Auswirkungen auf das gesamte kulturelle Leben. Für Kunstschaffende ist er zur Hauptinstanz der Anerkennung geworden.
- Andererseits spielt der Kunstmarkt in der gesamten Wirtschaft eine nicht unerhebliche Rolle, insbesondere für den Finanzplatz Schweiz, sei das nun direkt (durch Einkünfte, Arbeitsplätze, Steuereinnahmen usw.) oder indirekt (als Teil des Wirtschaftslebens in weiterem Sinn, wozu Vermögensverwaltung, Börsenhandel, Luxustourismus und anderes gehören).

Dieses internationale Kolloquium will die Entstehung und Entwicklung des Kunstmarktes in der Schweiz vom 19. Jahrhundert bis zur Gegenwart beleuchten. Erwartet werden bislang unveröffentlichte Beiträge – mit starkem (sozial-)historischem Bezug – zu Themen wie:
– den Hauptentwicklungsphasen des Kunsthandels in den verschiedenen städtischen Zentren (Zürich, Genf, Basel, Bern, Lausanne, Luzern);
– dem Handel mit Antiken und Kunstwerken im 19. Jahrhundert;
– der Etablierung privater Kunstgalerien zu Beginn des 20. Jahrhunderts;
– dem Aufschwung des Kunstmarktes in der Zwischenkriegszeit (Raubkunst);
– seiner Professionalisierung und Ausdifferenzierung (Antiken, ältere Kunst, Kunst der Moderne, Gegenwartskunst, Sammlerobjekte, Kulturgüter);
– seiner Internationalisierung seit den 1960er Jahren mit dem Auftreten der beiden marktbeherrschenden Auktionshäuser Christie’s und Sotheby’s, mit der Gründung von Kunstmessen (Art Basel) und internationalen Kunstzeitschriften usw.

Welcher Zeitraum auch immer fokussiert wird – es gilt, den Schweizer Kunstmarkt in seiner Gesamtheit zu berücksichtigen. Untersucht werden sollen insbesondere:
– Positionierungen, Rollen und Strategien der verschiedenen Akteure (Kunstschaffende und Künstlerverbände, Sammler, Händler und deren Standesorganisationen, Galeristen, Kuratoren, Herausgeber internationaler Kunstzeitschriften);
– die gegenwärtigen (künstlerischen, institutionellen, ökonomischen usw.) Rahmenbedingungen u. a. m.

Wünschenswert ist ausserdem eine Analyse zu den Auswirkungen des Kunstmarktes auf die schweizerische Wirtschaft. Stichworte dazu:
– die Schweiz als Kunsthandelsplatz;
– Rahmenbedingungen (politische Stabilität, Neutralität, Gesetzgebung, Steuersystem);
– Handelsvolumen (Import–Export);
– Kunstmarkt und Hochfinanz (Vermögensverwaltung, Private Banking, Kunst als Kapitalanlage) usw.

Zu bearbeiten wären schliesslich die jüngsten Entwicklungen und die Zukunftsperspektiven des Kunsthandels in der Schweiz im Kontext einer beschleunigten Globalisierung:
– Netzwerke, Trendsetter, Ratings;
– der gegenwärtige gesetzliche und rechtliche Rahmen des Handels mit Kunst und Kulturgütern (UNESCO-Konvention, Unidroit);
– die Entstehung neuer Märkte, neuer Sammlertypen usw.

Das interdisziplinär ausgerichtete Kolloquium ist offen für methodologische und thematische Zugänge aus unterschiedlichen Fachgebieten (Geschichte, Kunst- und Sammlungsgeschichte, Soziologie, Ökonomie, schweizerisches und internationales Recht). Es wendet sich auch an die Akteure des Kunstmarktes: Händler, Galeristen, Museumsleiter, Kuratoren, Juristen und Steuerrechtler, Sammler und Kunstschaffende. Der wissenschaftliche Nachwuchs ist aufgefordert, innovative Beiträge zur Diskussion zu stellen (Masterarbeiten, laufende Dissertationen).

Die Tagung findet am 6. und 7. November 2009 an der Universität Lausanne statt. Vorträge sind auf Französisch, Deutsch oder Englisch zu halten und werden publiziert.

Themenvorschläge für Referate, in Form eines Abstracts von 1–2 Seiten (ca. 4'000 Zeichen), sind bis zum 31. Januar 2009 bei den Organisatoren des Kolloquiums, an die nachstehenden Adressen, einzureichen:

Paul-André Jaccard
Institut suisse pour l'étude de l'art
Antenne romande
UNIL-Dorigny, Anthropole
CH–1015 Lausanne
paul-andre.jaccard@unil.ch

Prof. Sébastien Guex
Histoire contemporaine
Faculté des Lettres
UNIL-Dorigny, Anthropole
CH–1015 Lausanne
sebastien.guex@unil.ch

Programm

Kontakt

Sébastien Guex

Histoire contemporaine, Université de Lausanne
Anthropole UNIL-Dorigny, 1015 Lausanne

sebastien.guex@unil.ch


Redaktion
Veröffentlicht am
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Land Veranstaltung
Sprach(en) der Veranstaltung
Englisch, Französisch, Deutsch
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