Roter Adel und Hochverrat. Hermynia Zur Mühlen (1883-1951) und ihr Kampf um eine gesellschaftsverändernde Literatur.

Roter Adel und Hochverrat. Hermynia Zur Mühlen (1883-1951) und ihr Kampf um eine gesellschaftsverändernde Literatur.

Veranstalter
Susanne Blumesberger, Institut für Wissenschaft und Kunst, Wien; Ernst Seibert, Österreichische Gesellschaft für Kinder- und Jugendliteraturforschung, Universität Wien
Veranstaltungsort
Institut für Wissenschaft und Kunst, Berggasse 17, 1090 Wien
Ort
Wien
Land
Austria
Vom - Bis
25.11.2008 - 25.11.2008
Von
Susanne Blumesberger, Institut für Wissenschaft und Kunst

Hermynia Zur Mühlen wurde 1883 als Gräfin Folliot de Crenneville-Poutet in Wien geboren und entstammte einer der angesehensten Familien der Monarchie. Ihr Leben war geprägt vom Widerstand gegen die Familie, gegen die Unterdrückung der Frau, gegen soziale Ungerechtigkeiten und gegen den Faschismus. Dank ihrer proletarischen Märchen, in denen sie dem Arbeiterkind komplexe gesellschaftliche Prozesse in einfacher Weise zu erklären versuchte, zählte sie zu den bekanntesten Kinderbuchautorinnen der proletarisch-revolutionären Literaturbewegung der Weimarer Republik. Außerdem übersetzte sie nahezu 150 meist sozialkritische Werke russischer, französischer, englischer und amerikanischer Autor/innen, u.a. Upton Sinclair.
In ihren eigenen Romanen verknüpfte sie vielfach die Erfahrungswelt der Aristokratie mit sozialistischen und frauenbewegten Problemstellungen. In ihrem nach ihrer Emigration verfassten Roman „Unsere Töchter, die Nazinen“ schildert sie den Sieg des Nationalsozialismus, die Auswirkungen des Antisemitismus und die Formierung von Widerstand.

Programm

10-10.15 Begrüßung/Einleitung:
Susanne Blumesberger, Ernst Seibert: Roter Adel und Hochverrat. Biografische Schlaglichter auf Hermynia Zur Mühlen
10.15-10.45 Susanne Blumesberger (Wien): Adelige – Proletarierinnen – Nazinen… Zu den Frauenbildern in den Werken von Hermynia Zur Mühlen
10.45-11.15 Siglinde Bolbecher (Wien): Der Faden der Ariadne. Unsere Töchter, die Nazinen und Als der Fremde kam als Entwürfe antifaschistischer Schreibstrategien
11.15-11.30 Pause
11.30-12.00 Jana Mikota (Siegen): Märchen der Armen: Hermynia Zur Mühlens proletarische Märchen der 1920er Jahre
12.00-13.30 Pause
13.30-14.00 Patrik von zur Mühlen (Bonn): Hermynias Zeit im Baltikum und deren Verarbeitung in ihren Erinnerungen Ende und Anfang
14.00-14.30 Ernst Seibert (Wien): Die Slowakei als literarisches Zwischenspiel bei Hermynia Zur Mühlen
14.30-14.45 Pause
14.45-15.15 Jörg Thunecke (Köln): Die rote Gräfin klagt an: Anmerkungen zu Tex-ten aus dem Sammelband Der rote Heiland (1924)
15.15-15.30 Pause
15.30-15.45 Vorführung des Tondokuments:
Hermynia Zur Mühlen: Das Geschenk. Ein Weihnachtsmärchen (BBC, Austrian Youth Feature, gesendet am 15.12.1948, Fragment, Österr. Exilbibliothek)
18.00 Lesung Andrea Schramek & Karl Menrad: Geschichten um Frauen

Kontakt

Susanne Blumesberger

Institut für Wissenschaft und Kunst, Berggasse 17, 1090 Wien

0043-1-317 43 42
0043-1-317 43 42
s_blumesberger@yahoo.de

http://phaidra.univie.ac.at/o:1338
Redaktion
Veröffentlicht am
Klassifikation
Epoche(n)
Region(en)
Weitere Informationen
Land Veranstaltung
Sprach(en) der Veranstaltung
Deutsch
Sprache der Ankündigung