TRAFIK 02 - Workshop: Nullsignifikanz Allsignifikanz

TRAFIK 02 - Workshop: Nullsignifikanz Allsignifikanz

Veranstalter
TRAFIK - Wiener Arbeitsgespräche zur Kulturwissenschaft
Veranstaltungsort
Museum für Volkskunde, Laudongasse 15-19, A-1080 Wien
Ort
Wien
Land
Austria
Vom - Bis
19.12.2008 -
Von
Benjamin Steininger

Workshop zum Thema: Nullsignifikanz | Allsignifikanz

Mit Impulsreferaten von: Herbert Justnik (Museum für Volkskunde), Barbara Imhof (Weltraumarchitektin, Liquifer), Elisabeth Timm (Institut für Europäische Ethnologie, Universität Wien), Tristan Weddigen (Institut für Kunstgeschichte, Universität Bern).

Verkehr erzeugt Verdichtungen von Menschen und Signifikanten im Raum. Hunderttausende strömen über Autobahnen und Flughäfen und werden dabei von vielschichtigen Zeichenregimen umhüllt: von Systemen der Verkehrsleitung, der Werbung, der (sub-)kulturellen Codierung sichtbarer Flächen. Jede Verdichtung erzeugt gleichzeitig aber immer auch komplementäre Zonen der Ruhe und Entleerung: verwunschene Gärten am Autobahnkreuz, nichtssagende Oberflächen im Weichbild austauschbarer Metropolen.

Orte, an denen Entschleunigung, Leere und Ruhe nicht zufällig entstehen, sondern programmatisch geplant und gepflegt werden, sind Andachtsräume an Flughäfen und Autobahnen. Hier werden nicht nur die Zeichen des technischen Funktionierens getilgt; um Container für alle Kulturen und Religionen des Globus bereitzustellen, geraten herkömmliche Signifikanten der Andacht ins Taumeln.

Verschärft begegnen derartige Probleme bei der verkehrtechnischen Aneignung der Leere schlechthin, im Weltall: Nicht nur transportieren Raumfahrtmissionen in ihrem Universalismus immer schon fragliche Symbole für unbekannte Adressaten; auch sind irdische, an Orientierungspunkte wie Mekka, Jerusalem etc. gebundene Praktiken am Ort der Götter selbst, in der Schwere- und Ortslosigkeit unmöglich.

Programm

Auf der TRAFIK 02 – Wiener Arbeitsgespräche zur Kulturwissenschaft wollen wir zum Austausch über solche Fragen einladen. Als Anstoß soll jede/r Teilnehmer/in selbst einen Gegenstand expliziter Nullsignifikanz beisteuern. Von diesen Objekten sowie von den in Eingangsreferaten vorgestellten Andachtsräumen aus wollen wir gemeinsam die Funktion von Zonen der Bedeutungsentleerung in unserer übercodierten Gegenwart diskutieren.

Teilnahmebedingung: Bring' ein Ding mit, das nichts bedeutet!

19. Dezember 2008, ab 14.00
Museum für Volkskunde
Laudongasse 15-19
A-1080 Wien

Anmeldung nicht erforderlich, Rückmeldung nicht unerwünscht.

Kontakt

Benjamin Steininger

Uni Wien

trafikanten@gmail.com

www.trafik.or.at